Zum Erfolg von Elisabeth Söchting
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mein Beruf ist meine Berufung, und mein Ziel ist es, von meiner Tätigkeit gut leben zu können und damit berufliches Ansehen zu erlangen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Entsprechend meiner Erfolgsdefinition sehe ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? In einem gewissen Sinn habe ich mir viel Kindliches bewahrt. Ich bin kreativ, neugierig, offen für Neues, spontan und energiegeladen. In meinem Beruf kann ich mich als eine Vorreiterin bezeichnen. Ich versuchte stets, eingefahrene Gleise zu verlassen und ich knüpfte weltweit interessante berufliche Kontakte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich sammle alle möglichen Ideen zu einem Problem, zeichne es auf und schreibe Optionen und Ideenansätze nieder. Das Ergebnis dieses Brainstormings mündet dann oft in Konzepte, die ich in den Computer eingebe. Ich bespreche mich vor Entscheidungen gerne mit vertrauten Menschen, weil die Lösung dann oft in Form eines Aha-Erlebnisses kommt.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? In meinem Arbeitsbereich gibt es viele Frauen. Männer steigen oft aus finanziellen Gründen rasch wieder aus diesem Beruf aus, denn man hat als angestellter Ergotherapeut nicht gerade hervorragende Verdienstchancen, auch wenn die Tätigkeit selbst sehr abwechslungsreich ist.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich war stets auf der Suche nach Vorbildern, doch ich fand sie erst in Kalifornien. Wesentlich ist, daß man von seinen Vorbildern mit seinen Fähigkeiten und Potentialen angenommen wird. Internationale Offenheit war für mich von großem Wert.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich schätze Menschen, die Aufgaben bewußt annehmen, mitdenken und bereit sind, Eigenverantwortung zu tragen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Der Beruf wirkte sich auf das Privatleben aus und prägte es sogar. Hätte ich Kinder bekommen, würde ich mich meinem Beruf wahrscheinlich nicht so intensiv widmen. Insofern ist eine Trennung nicht so relevant, auch wenn ich viele Freizeitbeschäftigungen habe und kulturell sehr aktiv bin. Mein Beruf ist mein Hobby und macht mir viel Spaß.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es ist sinnvoll, sich zunächst in einen Bereich gründlich einzuarbeiten. Auslandsaufenthalte während der Ausbildung sind heutzutage besonders wichtig. Darüber hinaus darf man es nicht versäumen, Optionen und Chancen zu sehen und zu nutzen. Man muß flexibel zu bleiben. Will man Karriere machen, ist es notwendig, sich einer Sache voll hinzugeben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wollte mit 35 Jahren mein erstes Buch geschrieben haben - dieses Ziel verschob sich etwas, auch wenn ich ein Kinderbuch verfaßte und anläßlich einer Tagung 2003 ein Fachbuch schrieb. Es gibt viele kurzfristige Ziele, die sich auf laufende Projekte beziehen. In naher Zukunft möchte ich einige begonnene Projekte zu Ende führen. Ich habe vor, meine verschiedenen beruflichen Stränge, dazu gehört auch die Seminarorganisation, in einem Zentrum im dritten Wiener Bezirk zusammenzuführen und zu konsolidieren. Ich werde Projekte jedenfalls noch besser strukturieren bzw. organisieren und einiges delegieren. Wenn alles in bester Ordnung ist, möchte ich zwei bis drei Jahre in Kalifornien leben und dort noch ein Studium absolvieren.