Zum Erfolg von Leopold Resch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist eine wichtige Voraussetzung für Selbstvertrauen, Selbstachtung und einen klaren Umgang mit seinem Umfeld. Erfolg bedeutet die Erfüllung und Erreichung eines Zieles. Alles, was der Mensch sich vorstellen kann, kann er auch erreichen - ich denke, das ist eine gute Umschreibung des Erfolges. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß dieser Satz stimmt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich glaube schon.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war meine Menschlichkeit. Diese Erfahrung hatte ich schon bei Herzmansky gemacht, wo Druck von oben nach unten ausgeübt wurde. Da ich dabei nicht mitspielen wollte und immer für meine Mitarbeiter einstand, galt ich dort als führungsschwach. Ich denke aber trotzdem, daß ich recht hatte. Heute, in der Werbung, achte ich sehr stark auf die Wünsche des Kunden. Es ist auch sehr wichtig, dem Auftraggeber zu vermitteln, daß er gute Ideen hat - so schafft man sich zufriedene Kunden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich mit 24 Jahren stellvertretender Display Art Director wurde, hatte ich das Gefühl, mit meinem Chef, Walter Bartholomie, ein erfolgreiches Team zu bilden.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Wenn man imitiert, muß man das geschickt machen und die eigene Persönlichkeit einbringen, dadurch wird die Sache gewissermaßen wieder originell. In meiner Branche spielt Originalität aber einfach die größte Rolle.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vorgesetzter bei Gerngroß, Walter Bartholomie, faszinierte mich, weil er einen direkten und ganz persönlichen Weg fernab von ausgetretenen Pfaden ging. Seine Weihnachtsdekorationen beispielsweise waren wirklich innovativ.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Das ist sehr verschieden. Von meinen Kunden erfahre ich oft Anerkennung, die mir wichtig ist, denn sie sind ehrlich und sagen mir auch gerade heraus, ob ihnen etwas gefällt oder nicht. Das ist für mich schon Anerkennung. Unter Kollegen ist das anders, denen gefällt so manches vielleicht, aber sie sagen es mir nicht.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ich sehe eigentlich keine ungelösten Probleme.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Stärken meines Unternehmens sind Flexibilität, Freundlichkeit, Offenheit, Ehrlichkeit, fachliche Qualifikation und Kundenorientierung.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich verhalte mich aufgeschlossen und ehrlich, denn ich habe kein Problem mit den Mitbewerbern.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Das ist schwer zu sagen. Da ich hoffe, in nicht allzu langer Zeit in Pension zu gehen, habe ich die diesbezüglichen Aktivitäten doch eher eingeschränkt. Andererseits ist Fortbildung ein Teil meiner täglichen Arbeit.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich würde einem jungen Menschen dazu raten, sich nicht zu sehr von seinen Wurzeln zu entfernen, sich nicht von den wirtschaftlich Starken auffressen zu lassen und dem eigenen Gefühl zu vertrauen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wenn es so erfolgreich wie bisher bis zu meiner Pensionierung weitergeht, würde mich das schon sehr freuen. Im Ruhestand möchte ich das Winterhalbjahr jeweils in Sri Lanka verbringen und die Menschen im Bereich der Werbung beraten.
Ihr Lebensmotto?
Lebe jeden Tag so, als wäre es dein letzter. (Marc Aurel)