Zum Erfolg von Michaela Künzel-Painsipp
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich nicht, reich oder berühmt zu werden. Ich möchte meine Arbeit so gut wie möglich erfüllen und sehe mich als erfolgreich, wenn ich am Ende des Tages das Gefühl habe, daß mir das gelungen ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im großen und ganzen sehe ich mich als erfolgreich. Natürlich können hin und wieder Fehler passieren, doch ich gebe immer mein Bestes und glaube, daß ich meine Aufgabe recht erfolgreich erfülle.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg sind vor allem meine Fähigkeit, mit Menschen umzugehen, meine Ehrlichkeit und die Tatsache, daß sich die meisten Leute im Gespräch mit mir sehr wohl fühlen. In meiner Position muß man damit leben, daß es immer Leute gibt, denen man es nicht recht machen kann. Der Weg von dieser Erkenntnis bis zu dem Punkt, an dem ich begonnen habe, mich so zu geben, wie ich bin, war eine ganz wichtige Entwicklung in meinem Leben. Das Selbstbewußtsein, das ich heute habe, habe ich mir erarbeitet. Es entwickelte sich mit der Anerkennung von außen und der positiven Resonanz auf meine Leistungen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ein wunderbares Erfolgsgefühl verspürte ich, als ich das Jahr in England gut überstanden hatte. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß ich damals durch Feldbach ging und mir bewußt wurde, daß ich eigentlich auf meinen Erfolg stolz sein konnte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine gute - damals für mich sehr mutige - Entscheidung war es, meinen Mann zu heiraten. Hinzu kommen natürlich sehr viele, zum Teil auch ganz kleine Entscheidungen, die sich als erfolgreich erwiesen haben. Im nachhinein betrachtet kann ich heute sagen, daß es nur ganz wenige Entscheidungen gibt, die ich heute anders treffen würde.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Das war ganz bestimmt mein Vater - durch seine Art, ganz selbstverständlich mit den Menschen umzugehen, abseits von jener steifen, altehrwürdigen Notarsmentalität, die sonstwo häufig zutage tritt. Auch sein Führungsstil, die Tatsache, daß er seinen Mitarbeitern größte Freiheiten einräumt und ihnen damit die Möglichkeit gibt, selbständig zu arbeiten, hat mich stets sehr beeindruckt. Mein Vater wirkte immer aus dem Hintergrund, und trotzdem organisierte sich alles wie von selbst, und es organisierte sich gut. Er konnte auch stets delegieren, und es war ihm nicht wichtig, vorne zu stehen, es genügte ihm, wenn das Notariat Künzel seine Arbeit gut machte. All diese Eigenschaften meines Vaters faszinierten mich und faszinieren mich heute noch.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine ganz wesentliche Rolle für meinen Erfolg. Wir haben das Glück, daß unsere Mitarbeiter sehr ambitioniert und engagiert sind.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wenn ich eine Bewerberin sehe, stelle ich mir ganz einfach die Frage: Paßt sie in unser Team? Über die letzte Bewerberin, die ich eingestellt habe, wußte ich relativ wenig, kannte nicht einmal ihre Zeugnisse. Es war eine reine Bauchentscheidung, und sie war sehr erfolgreich. Natürlich ist auch nicht jede meiner Bauchentscheidungen richtig. Einige Bewerberinnen, die wir aufgenommen haben, waren zuvor Praktikantinnen und hatten sich bereits als solche bewährt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unser Betrieb lebt davon, daß alle im Team gut zusammenpassen und zusammenarbeiten. Auch ich selbst bin ein Teammensch und lasse mir von meinen Mitarbeiterinnen nicht einmal einen Kaffee bringen. Die Mitarbeiter können bei uns selbständig arbeiten, und ich versuche meinen Beitrag zu leisten, damit die Atmosphäre stimmt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Vereinbarung zwischen Beruf und Privatleben besteht aus ewigen Kompromissen, aber irgendwie gelingt es immer wieder.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? So sein, wie man ist, Ziele anpeilen - jeder auf seine Art und Weise, für sich selbst erkennen, wo sind meine Stärken, wo meine Schwächen, wie kann ich meinen eigenen Weg finden und Fehler ehrlich zugeben.
Ihr Lebensmotto?
Meiner Bestimmung gerecht werden.