Zum Erfolg von Gertraud Wallner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich heißt Erfolg, Mitarbeiter auserwählt zu haben, die sich mit der Firma identifizieren, und sich als kleines Unternehmen europaweit behaupten zu können. Der internationale Markt ist hart, und man darf nie stehenbleiben.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Es ist wesentlich, mit absoluter Konsequenz hinter seinem Projekt zu stehen. An Schwierigkeiten und Problemen sind wir nicht gescheitert - im Gegenteil, wir sind daran gewachsen. Im Zuge des Aufbaus und der Investitionen hat sich damals ein Mitgesellschafter vehement quergestellt. In der Folge konnten wir ihn trotz einiger Schwierigkeiten ausbezahlen. Es war nicht immer einfach, und es gab schon Phasen, wo ich mich fragte, ob es das wert sei - um so stolzer bin ich heute auf den sichtbaren Erfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Indem ich mich nicht unterkriegen lasse und konsequent mein Ziel verfolge. Mein Bauchgefühl ist hier oft recht hilfreich.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ja, da man einer Frau prinzipiell weniger zutraut. Die geschlechtsspezifischen Rollenbilder sind nach wie vor sehr verbreitet.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit ca. zwei Jahren fühle ich mich erfolgreich. Zu dieser Zeit hatten sich die Wogen etwas gelegt, und seither können mein Mann und ich alleine entscheiden. In dieser Branche ist eine sukzessive Expansion notwendig.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, die Sichtweise meines Elternhauses war prägend für mich. Hier habe ich gelernt, was Durchhaltevermögen und Konsequenz heißen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ein großer Kunde ist vor kurzem zu einem Mitbewerber abgewandert, aber nach Bemühungen von unserer Seite wieder zu uns zurückgekehrt. Unsere Betreuung und unsere fachmännische Beratung haben uns hier ans Ziel geführt, was uns sehr freut, und was ich auch als Anerkennung unserer Qualität werte. Wir können Spitzenqualität zu einem sensationellen Preis anbieten.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Gerade dieser Markt ist sehr schnellebig, sodaß es nicht ganz mühelos ist, stets am laufenden zu bleiben.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Unsere Mitarbeiter spielen eine ganz wesentliche Rolle - ohne sie wäre die Aufrechterhaltung eines Unternehmens in dieser Größenordnung nicht mehr möglich. Es ist mir ganz wichtig, über eine Stammbelegschaft zu verfügen, welche die Philosophie der Firma mitträgt. Wir konnten auch zu einigen Mitarbeitern ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Mir ist der erste persönliche Eindruck wichtig, ich beurteile, wie ein Bewerber den Kontakt zur Firma knüpft und wie er beim Vorstellungsgespräch auftritt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir setzen uns zusammen und besprechen Anliegen und Probleme. Ab und zu gibt es ein geselliges Beisammensein beim Heurigen oder etwa bei einer Rodelpartie, was den Zusammenhalt fördert.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir produzieren Tonerkassetten, die von uns wiederaufbereitet werden. Die gängige Meinung, daß kompatible Toner qualitativ minderwertig sind, ist schlichtweg falsch. Es kommt allein auf die Qualität der Arbeit und auf das eingesetzte Material an. Bei uns passiert jede Kassette die Qualitätskontrolle, die meisten Schritte sind noch Handarbeit. Wir haben uns sogar vor einigen Jahren gegen ein verlockendes Angebot aus dem nahen Ausland entschieden und hier neu gebaut, was ich nicht bereut habe. Wir vertreiben über den Fachhandel, und in Österreich über den Telefonverkauf. Wesentlich ist, daß wir hundertprozentig hinter unserem Produkt stehen. Wir benötigen keine Werbung, unsere zufriedenen Kunden empfehlen uns über Mundpropaganda weiter. Alleine daran sieht man, daß die Qualität unserer Produkte herausragend sein muß.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Unser Verhalten der Konkurrenz gegenüber ist durchwegs recht kollegial. Es gibt einen regen Austausch, ja auf bestimmten Gebieten sogar eine Zusammenarbeit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gelingt mir sehr gut, beides voneinander zu trennen. Ansonsten schaffen wir es zur Zeit noch nicht, ein Wochenende frei zu bekommen, um etwas zu unternehmen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Leider wende ich momentan zu wenig Zeit für meine Weiterbildung auf. Heuer habe ich jedoch schon einen Business-Englisch-Kurs besucht, außerdem bilde ich mich permanent durch die Lektüre einschlägiger Literatur weiter.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es ist wesentlich, sich ein Lebensziel zu definieren, sich seiner Stärken und Fähigkeiten bewußt zu werden und stetig daran zu arbeiten, sein Ziel zu erreichen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte noch einiges bewegen und unser Unternehmen weiter wachsen sehen. Kontakte nach Dänemark und in die Schweiz bestehen bereits.
Ihr Lebensmotto?
Zufrieden im Heute - Zuversicht im Morgen.