Zum Erfolg von Elisabeth Putz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich arbeite nicht, um Erfolg zu haben. Erfolg stellt sich ein oder auch nicht, das ist aber nicht meine Hauptmotivation. Meine Arbeit bereitet mir große Freude und ich arbeite nicht, weil ich erfolgreich sein muß.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Sagen wir so: mir geht es nicht schlecht und ich bin zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein positiver, zuversichtlicher Mensch. Das macht viel aus im Leben.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
So schwierig die Entscheidung, meinen Schulberuf aufzugeben, auch war, ich habe sie nie bereut.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Mann hat mich immer unterstützt. Als ich Lehrerin werden wollte genauso, wie als ich mich dazu entschloß, den elterlichen Betrieb zu übernehmen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Obwohl es für einen männlichen Mitarbeiter im Baugewerbe offenbar nicht leicht ist, eine Frau als Chef zu akzeptieren, glaube ich doch, daß meine fachliche Kompetenz mittlerweile anerkannt wird.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
So mancher Auftraggeber übt einen Preisdruck aus, der für mich nicht mehr nachvollziehbar ist. Es ist mir unverständlich, wie manche Mitbewerber mit diesen Preisen seriös kalkulieren können. Sicher wäre es auch schön, auf großen Baustellen zu arbeiten, wir haben uns aber auf kleinere Aufträge spezialisiert, bei denen wir unsere Stärken voll zum Einsatz bringen können. Als kleiner Fachbetrieb sind wir sehr flexibel und bei Notfällen schnell zur Stelle. Entgegen dem Trend unterhalten wir auch ein großes Lager. Das ist nicht gerade kostengünstig, aber nachdem der Kunde etwa Fliesen, die ihm gefallen, sofort mitnehmen kann, ist das ein großer Wettbewerbsvorteil. Der Kunde schätzt auch, daß er zurückbringen kann, was zuviel ist. Wir sind Mitglied der Meisterstraße Salzkammergut, einem Verband kleiner Handwerksbetriebe, der vorwiegend für Privatkunden gediegene Qualitätsprodukte zu einem für alle Beteiligten annehmbaren Preis herstellt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube nicht, daß ich Feinde habe.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich versuche unseren Mitarbeitern klarzumachen, daß wir alle im selben Boot sitzen. Wenn ein Mitarbeiter schlecht arbeitet, so fällt das auf die ganze Firma zurück. Ich setze meine Mitarbeiter nicht unter Zeitdruck, damit die Arbeit auch ordentlich gemacht werden kann.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich möchte keine guten Ratschläge geben, wie ich es bei der älteren Generation selbst oft erlebt habe. Ich weiß, daß es für die Jungen in der heutigen Zeit schwierig geworden ist, im Beruf Erfolg zu haben. Jeder soll das machen, womit er Freude hat, und ich verstehe nicht, warum von der älteren Generation oft so viel Negatives ausgeht. Ich möchte Zuversicht vermitteln: wer ein Ziel hat, und daran glaubt, wird es auch schaffen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte irgendwann die Berge besteigen, die ich jeden Tag auf meinem Computerbildschirm als Hintergrundbild sehe. Natürlich möchte ich auch unsere Firma erhalten, an meine Kinder weitergeben und gesund bleiben.
Ihr Lebensmotto?
Positiv denken!