Zur Karriere von Erwin Sacher
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte eine vierjährige technische Ausbildung im Bereich Maschinenbau und anschließend eine zweijährige Ausbildung zum technischen Zeichner. Von 1968 bis 1969 war ich bei der Firma SUWE in Wien als technischer Zeichner beschäftigt. Da ich es vorzog, bei meiner Arbeit mit Menschen zu tun zu haben, beendete ich 1969 meine Tätigkeit als Techniker und ging in den Verkauf zur Firma Sport Klepp in Wien. Der Handel sollte sich bald als mein Metier erweisen. Bereits 1973 wurde ich Einkäufer bei der Firma Stiefelkönig in Graz. Als Zentraleinkäufer im Sportbereich war ich in sämtlichen Filialen, angefangen von Graz, über Leoben, Kapfenberg, Liezen bis zur Shopping-City in Wien und darüber hinaus für die Expansion des Unternehmens in dieser Sparte verantwortlich und sorgte dafür, daß die neu eingeführte Sparte Sport sich innerhalb der Firma Stiefelkönig etablieren konnte. 1998 wurde ich als Einkaufsleiter für den gesamten Schuheinkauf im Unternehmen übernommen. In dieser Zeit konnte ich zahlreiche internationale Kontakte, vor allem nach Spanien, Italien und Portugal, knüpfen. 1990 wechselte ich zur Einkaufsgenossenschaft Ringschuh als damals größte Einkaufsgenossenschaft im Schuhhandelsbereich Österreichs mit rund 400 Geschäften und etwa 250 Mitgliedsbetrieben. Anfangs bekleidete ich die Position des Marketingleiters, doch bereits nach einem halben Jahr wurde ich zum Vorstandsdirektor in dem damals einen Jahresumsatz von rund 2,8 Milliarden Schilling umfassenden Unternehmen berufen. Die Filialisten im Schuhbereich wie Reno, Stiefelkönig, Humanic, Deichmann oder andere expandierten in jener Zeit sehr stark, und diese Expansion brachte den Klein- und Mittelstand immer mehr unter Druck. Die Ringschuh-Genossenschaft wurde dadurch stark geschwächt, es gelang mir aber - und darauf bin ich sehr stolz -, eine Kooperation mit dem deutschen Salamander-Bund einzuleiten und damit den erfolgreichen Fortbestand mit abzusichern. 1997 wurde ich gefragt, ob ich an der Gründung einer Verbundgruppe mit genossenschaftsähnlichen Strukturen für den Buchhandel zur Verfügung stehen würde. Die Unternehmungen Styria Medien AG, Leykam Medien AG, Österreichischer Bundesverlag, Wiener Domverlag und Tyrolia in Innsbruck trugen sich in der Absicht, eine eigene Gesellschaft mit der Aufgabe zu schaffen, über Mengenpoolung bessere Konditionen im Einkaufsbereich zu bekommen. Ich nahm die Herausforderung an, erstellte eine Konzeption, und es wurde die Buch & Media GmbH mit rund 50 Mitgliedern gegründet. Mit einem Schlag war unsere Einkaufskomponente wesentlich besser situiert als die des Mitbewerbs, und wir konnten auch weitere freie Buchhändler als Mitglieder der Buch & Media GmbH gewinnen. 2001 verlagerten wir aus strategischen Gründen den Firmensitz von Graz nach Wien. Ich trat in der Folge hier in Graz die Geschäftsführung der Leykam Buchhandels GmbH, der größten an der Leykam Medien AG beteiligten Gesellschaft mit mittlerweile 13 Standorten in der Steiermark, an. Der Leykam Buchhandel ist die Nummer eins in der Steiermark, und auch im nächsten Jahr ist die Eröffnung von Buchhandlungen an weiteren Standorten in der Steiermark geplant. Seit 1993 bin ich Mitglied des Präsidialrates des Österreichischen Handelsverbandes. Zudem wirke ich in verschiedenen weiteren wichtigen Wirtschaftsgremien mit.