Zum Erfolg von Christine Helmel
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, in meiner Position, aber auch in meiner Persönlichkeit angenommen zu werden. Beides ist mir wichtig, die Wertschätzung meiner Qualifikation und meiner Persönlichkeit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da mein Perfektionismus stark ausgeprägt ist, glaube ich, daß sich mein beruflicher Erfolg noch vergrößern läßt. Im privaten Bereich bin ich auf jeden Fall sehr erfolgreich, da mir von meinem sozialen Umfeld in menschlicher Hinsicht hohe Wertschätzung entgegengebracht wird.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Erziehung und mein familiäres Umfeld - ich bin unter Brüdern aufgewachsen - haben mich sehr geprägt. In unserem Familienbetrieb war es selbstverständlich, daß jeder mithalf und seinen Beitrag zum Erfolg leistete. Ich war schon früh sehr ehrgeizig und sehr konsequent und verfolge auch heute noch meine Ziele mit aller Konsequenz. Mein Hang zum Perfektionismus läßt mich einerseits sehr detailgenau arbeiten, andererseits bin ich nie ganz zufrieden. Die Arbeit im elterlichen Fremdenverkehrsbetrieb intensivierte meine Kontaktfreude, und ich bin eine gute Zuhörerin, was mir im sensiblen Marketingbereich besonders zugute kommt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Generell gehe ich sehr strukturiert vor. Ich beleuchte Herausforderungen von verschiedenen Seiten und betrachte sie aus einer gewissen Distanz. Auch scheue ich mich nicht, gegebenenfalls bei anderen nachzufragen, denn gerade dadurch lernt man andere Standpunkte kennen und gewinnt neue Aspekte hinzu. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, daß ich meinem Bauchgefühl zu 90 Prozent trauen kann.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich habe lange geglaubt, daß eine Frau bei gleicher Qualifikation dieselben Chancen im Berufsleben wie ein Mann hat, doch die Realität schaut leider anders aus. Vor allem im Finanzdienstleistungs- und EDV-Bereich muß eine Frau sich stets beweisen und immer mehr als ein Mann leisten, um anerkannt zu werden. Der Customer-Bereich ist eher weiblich dominiert, wofür wohl die sozialen Kompetenzen von Frauen ausschlaggebend sind. Dieses Ungleichgewicht enttäuscht mich, doch da ich ungern auf der Stelle trete, widme ich mich immer wieder neuen Herausforderungen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich konnte stets von anderen lernen und verschiedene Dinge übernehmen, sowohl auf der fachlichen als auch auf der sozialen Ebene.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser Unternehmen, das seit 2000 besteht, konnte sich mit seiner hochmodernen Technologie, seiner Produktstrategie, die klar an den Bedürfnissen der Kunden ausgerichtet ist, und seiner starken Serviceorientierung binnen kürzester Zeit als einer der führenden Online-Broker in Österreich etablieren. Wir können binnen Sekunden eine Wertpapierorder durchführen, und gerade im Wertpapiersektor spielt Zeit eine wesentliche Rolle. Unsere Veranstaltungen werden von 10.000 Besuchern pro Jahr aufgesucht, und diese hohe Besucherzahl spricht für sich. Wir bieten Kunden und Interessenten weiters ein umfassendes Finanzportal im Rahmen unserer News an, damit Anleger so selbständig als möglich und von einem hohen Informationsstand aus agieren können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Bei meinen Hobbys kann ich Kraft für meinen Beruf tanken. Als Frau bin ich ganzheitlich ausgerichtet, Emotionen gehören im Berufs- wie im Privatleben dazu. Eine strikte Trennung beider Lebensbereiche fällt Männern möglicherweise leichter.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist wichtig, auf die innere Stimme zu hören, denn sie ist ein wichtiger Wegweiser, um jenen Bereich zu erkennen, der einem Freude macht. Eine gute Ausbildung ist ein wichtiges Sprungbrett und erleichtert den Weg in eine gute Position sehr, allerdings ist sie nicht zwingend notwendig, um etwas zu erreichen. Was immer man macht, man sollte nur nie aufhören, sich weiterzubilden!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte auch in Zukunft flexibel, agil und lernbereit sein und darauf achten, den Elan zu bewahren, der mich vorwärts treibt. Dabei ist mir mein Vater ein großes Vorbild, der mit seinen 65 Jahren immer noch mitten im Leben steht und sehr aktiv ist.
Ihr Lebensmotto?
Ich setze auf die Zeit - schließlich kommt alles zum richtigen Zeitpunkt.