Zum Erfolg von Gottfried Schett
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich glaube, daß Erfolg von vielen kleinen Mosaiksteinchen abhängig ist, wie etwa der eigenen Ausbildung und dem Umgang mit seinen Mitmenschen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ein Tierarzt behandelt ja nicht rein die Tiere, sondern ist mit den Tierhaltern genauso konfrontiert. Arzt und Tierarzt sind nach wie vor Vertrauenspersonen, die in der Lage sein müssen, Sicherheit zu vermitteln, sodaß sie wieder kontaktiert werden.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Bei Problemen werde ich immer ruhiger, agiere analytisch und präzise. Eine Herausforderung für mich ist, daß die Anzahl der Nutztiere zurückgeht, der Kleintierbereich im ländlichen Raum jedoch nicht sehr ausgeprägt ist. Mein Hauptbetätigungsfeld sind Nutztiere - Rinder und Schweine. Vor allem im medizinischen Bereich ist man immer wieder mit Unvorhergesehenem konfrontiert, das man nicht selbst steuern kann. Durch Wissen, Können und Erfahrung hat man jedoch vieles selbst in der Hand. Man muß auch den Tierhaltern klar machen, daß es in der Medizin Grenzen gibt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Vor dem Studium schwankte ich zwischen dem Beruf des Pädagogen und des Tierarztes. Meine bäuerliche Herkunft half mir schlußendlich bei der Entscheidung, die ich gänzlich alleine traf. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Dr. Mader hat mich sehr geprägt, da er mir sein gutes Gespür für Tiere vermitteln konnte. Die Praxisjahre bei ihm haben mich in meinem Entschluß bestätigt, den Beruf des Tierarztes zu ergreifen. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Für mich stellt sich ein Problem auf der politischen Ebene dar, wo ich mich standespolitisch nicht gut genug vertreten fühle. Im Gegenteil, unser Berufsstand ist immer mehr von Schikanen betroffen. Zum Beispiel sind verschiedene umfangreiche Aufzeichnungen zu führen, die in meinen Augen nicht wirklich Sinn machen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Seit 2005 assistiert mir nach Bedarf eine junge Kollegin.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau liebt Tiere, unterstützt mich auch und versteht mich daher wunderbar. Ich kann mir meine Zeit ganz gut einteilen, sodaß ich auch Zeit mit unseren Kindern verbringen kann. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich lese regelmäßig Fachzeitschriften, um am laufenden zu bleiben. Ansonsten wäge ich sehr genau ab, bevor ich ein Seminar besuche, ob es für die Praxis etwas bringt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich empfehle, authentisch zu bleiben, sich selbst nicht zu verleugnen, auch wenn momentan Widerstand spürbar ist. Meine Linie war immer, gerade, ehrlich und korrekt zu bleiben, womit ich wiederum für meine Mitmenschen besser einschätzbar bin. Wenn nötig, so habe ich diese Vorgehensweise auch mit Vehemenz vertreten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen Beruf weiterhin ausüben, da er mir Freude bereitet. An die Pensionierung denke ich noch lange nicht. Ich bin recht aktiv, daher ist der Gedanke ans Aufhören für mich nicht präsent. Später kann ich mir durchaus vorstellen, meinem Nachfolger beratend zur Seite zu stehen. Bis dahin wünsche ich mir ein bescheidenes, zufriedenes Leben.