Zum Erfolg von Walter Bauer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg heißt für mich, meine Ziele zu erreichen, und zwar sowohl im beruflichen als auch im persönlichen Bereich, wo für mich zählt, jene Werte zu leben, die mir persönlich wichtig sind. Beruflich zählen für mich Leistungsorientierung, ein gutes Umfeld, der Umgang mit Menschen und die laufende eigene Entwicklung, denn natürlich kommt es auch darauf an, wie man seine Ziele erreicht, das heißt, es ist mir wichtig, mir selbst treu zu bleiben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich würde sagen, ja, aber Erfolg ist eine laufende Herausforderung.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war als Fundament zunächst meine Geisteshaltung, meine positive Einstellung zum Leben gewissermaßen als Self-fulfilling Prophecy und meine Bereitschaft, Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen. Dazu kamen sicher auch Begeisterung und Freude für das, was ich machte, was das Erreichen der Ziele sicher erleichtert, und schließlich zählt für mich sehr stark das Umfeld: eine Führungskraft kann immer nur so stark sein wie ihre Mitarbeiter. Ich glaube an die Kraft des einzelnen, aber auch die Macht des Kollektivs. Ich denke, daß es heute keinen Individualerfolg mehr gibt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich denke, man kann sich immer erfolgreich fühlen. Wenn man sich nur an seinem endgültigen Ziel orientiert, kann das durchaus demotivierend sein. Wenn man aber jeden einzelnen Schritt würdigt, wird man auch sein übergeordnetes Ziel eher erreichen. Ich hatte Erfolgserlebnisse schon in der Schule, im Sport - als Tischtennis-Staatsmeister - usw.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Richtige Entscheidungen traf ich vor allem bei der Auswahl des Personals, was sicher zur Kernkompetenz jeder Führungskraft gehört. Ich entwickelte auch neue Geschäftsfelder innerhalb der Kapsch BusinessCom, die sehr erfolgreich waren.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Bei jeder meiner beruflichen Station hatte ich meine Mentoren, die mich mit ihrem Feedback unterstützte. Bei Kapsch muß ich hier Peer Mitterhofer nennen, mit dem mich großes wechselseitiges Vertrauen verbindet.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich wurde beispielsweise im Unternehmen von den Mitarbeitern zu den zehn Power People der Gesellschaft gewählt, und natürlich sind erreichte Ziele und Erfolge ebenfalls eine Form von Anerkennung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich kann nur so stark sein, wie meine Mitarbeiter.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Es gibt Soft Skills - Leistungsbereitschaft, die prinzipielle Geisteshaltung, Lernbereitschaft, Bereitschaft zur Innovation - und es gibt natürlich auch fachliche Skills, die ein neuer Mitarbeiter einfach mitbringen muß. Dazu zählen auch Networking und soziale Kompetenz.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Indem ich sie fordere und fördere, durch Feedback, Coaching und Bildungsmaßnahmen, aber auch durch Schaffung der bestmöglichen Rahmenbedingungen. Wichtig ist für jeden einzelnen auch, sich selbst zu kennen. Man muß die eigenen Stärken und die Gründe seines Erfolges kennen, sonst ist dieser nicht duplizierbar.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Mir wurde einmal gesagt, daß zwischen meinen Mitarbeitern und mir ein angstfreier Raum bestehe. Man kann mit mir sehr offen reden, ohne irgendwelche Ängste haben zu müssen. Ich gehe auf jeden einzelnen ein, ich bin sehr erfolgsorientiert und unterstütze jeden Mitarbeiter auf dem Weg zum Erfolg.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Innovation, Bereitschaft zur Veränderung und viele großartige, kompetente Mitarbeiter, die an einem Strang ziehen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Man sollte wissen, wer Marktbegleiter ist und welche Stärken er hat, aber in erster Linie geht es doch darum, die eigenen Stärken zu entwickeln und auf dem Markt einzubringen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In meinem Fall herrscht ein laufender Kampf um die Balance, da meine Tätigkeit doch sehr arbeitsintensiv ist. Dennoch steht meine Familie bei mir an oberster Stelle, daher ist es von Zeit zu Zeit notwendig, die Balance zu überprüfen. Im großen und ganzen gelingt es mir jedoch, das Gleichgewicht zu halten.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich würde sagen, sicher mehr als zehn Stunden pro Woche. Wir sind ja laufend mit neuen Technologien konfrontiert, und andererseits achte ich auch auf meine laufende Weiterbildung als Führungskraft.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir haben Zielvorgaben bis 2010. Es ist mein Ziel, die Kompetenzen meiner Mannschaft auszubauen und sie entsprechend zu formen. Darüber hinaus habe ich auch gewisse persönliche Ziele, die ich erreichen möchte.