Zum Erfolg von Alois Kogler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Nachhaltigkeit im Handeln und im Denken, das heißt, als Psychologe soll meine Arbeit mit den Menschen dazu führen, daß sie das Ergebnis für sich selbst nachhaltig nutzen können. Im Rahmen meiner Tätigkeit als Journalist werte ich es als Erfolg, wenn die Hörer einer Radiosendung etwas für sich mitnehmen können. Erfolg bedeutet für mich auch, Dinge so umzusetzen, wie ich sie umzusetzen geplant habe. Erfolg heißt weiters, gute Beziehungen mit Partnern zu entwickeln, aber auch mit Menschen, die mir nahe stehen, und diese Freundschaften zu pflegen. Unabdingbar mit dem Erfolgsbegriff verbunden ist für mich der familiäre Erfolg, der in guten Beziehungen in Form von Harmonie, aber auch Konfliktfreudigkeit zum Ausdruck kommt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als sehr erfolgreich, weil die Rückmeldungen, die ich erhalte, mir meinen Erfolg bestätigen, und weil ich jene Dinge, deren Umsetzung ich mir bereits in meiner Jugend vorgenommen habe, auch tatsächlich umgesetzt habe. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ein wesentlicher Faktor war sicherlich die Beziehung zu meiner Frau. Meine Frau brachte eine Eigenschaft mit, die ich ursprünglich nicht besaß, nämlich Beharrlichkeit und Ausdauer. Ich bin der „Gedankenspringer“ und war als Journalist und damals noch Student jemand, dessen Haltung sich in der Denkweise widerspiegelte, ich bräuchte nur eine Idee zu haben, und schon wäre sie auch umgesetzt. Daß Dinge dauern, bis sie in die Realität umgesetzt werden können, habe ich von meiner Frau gelernt. Für den Erfolg von Personen ist immer auch das Umfeld ausschlaggebend. Aus diesem Wissen heraus blieb ich auch immer freiberuflich tätig, auch wenn das der anstrengendere Weg war, da es so auch die Möglichkeit gab, am Nachmittag zu Hause bei meiner Familie zu sein. Ich bin ein sehr kreativer Mensch und voller Lust, neue Dinge zu entwickeln und auszuprobieren. Als einer der ersten begann ich zum Beispiel bereits Mitte der achtziger Jahre mit Biofeedbackgeräten zu arbeiten, die Rückmeldung über unbewußte, willkürliche Vorgänge geben. Wir entwickelten auch ein einfach zu handhabendes Programm zur Kommunikation via Internet in Bild und Ton. Entgegen allen profitorientierten Strömungen, die verlangen, daß man seine Felder besetzt, bin ich der Ansicht, daß die Psychologie nicht so etwas werden sollte wie die Pharmazie oder die Gentechnik, wo Methoden im Besitz eines privilegierten Kreises bleiben - sondern sie müssen hinaus und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden. Das ist meine gesellschaftspolitische Haltung, und daher publiziere ich regelmäßig die wesentlichen Punkte meiner Arbeit.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Hans List, der Gründer des heute weltweit anerkannten und renommierten Unternehmens AVL-LIST GmbH in Graz, gründete dieses erst mit 56 Jahren, also in einem Alter, wo andere bereits in Pension gehen. Daher ist er mir ein besonderes Vorbild.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Mein Rat lautet, locker zu bleiben und etwas auszuprobieren. Ob das nun der Versuch ist, möglichst schnell viel Geld zu machen, das persönliche Auftreten oder die Qualität der Arbeit zu verbessern - all dies ist legitim. Es ist wichtig, im Leben nicht stehenzubleiben, auch sollte man versuchen, das zu sehen, was funktioniert, sowohl an sich selbst als auch an Dingen, die irgendwo anders auf der Welt schon funktionieren und deshalb nicht neu erfunden werden müssen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die Unterstützung und die wertfreie Begleitung meiner Kinder auf ihrem Weg ins Leben stellen für mich ein wichtiges Ziel dar. Weiters habe ich mir zum Ziel gesetzt, daß meine Bücher noch handfester und praktikabler werden, doch zugleich wissenschaftlich bleiben. Mit meinem Institut ist es mir ein Anliegen, die Coaching- und Therapiearbeit schlanker zu machen, also in der Arbeit mit den Klienten mit möglichst wenig Begriffen möglichst viel möglich zu machen.