Zum Erfolg von Irene Simon
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Da ich ein sehr ehrgeiziger Mensch bin, bedeutet Erfolg für mich, meine Arbeit zur Zufriedenheit aller zu erledigen, ohne daß dabei meine Familie zu kurz kommt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Gemäß den Kriterien, die ich mir gesetzt habe, sehe ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich glaube, daß mein Ehrgeiz und auch Glück wichtige Erfolgsfaktoren waren. Ich dachte zunächst nicht daran, einmal meine eigene Praxis zu führen, da ich an der Jugendzahnklinik auch sehr glücklich war. Aber als ich als Vertretung für meinen Vater tätig war und nicht mehr nach Wien pendeln mußte, nutzte ich dann die Gelegenheit, hier zu bleiben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche zwar, meinen Tagesablauf zu planen, doch oft lassen sich diese Pläne nicht realisieren, da unvorhergesehene Dinge passieren. Wenn Schmerzpatienten dazwischenkommen, wird es öfters ein wenig hektisch, aber auch diese Situationen lassen sich immer gut meistern.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Es ist äußerst ungerecht, daß Frauen, die ihre Kinder großziehen, später einen Nachteil haben. Die Zeit, die man in die Kindererziehung investiert, wird überhaupt nicht honoriert, der Erfolg wird scheinbar nur mehr an der Karriere gemessen. Später müssen diese Frauen erhebliche Einbußen bei der Pension hinnehmen. Hier wäre sicher auch ein Einlenken von staatlicher Seite gefragt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich hätte das selbst nie geglaubt, aber ich fühlte mich ab dem Zeitpunkt erfolgreich, als ich feststellte, daß meine Ordination gut läuft und auch meine Familie glücklich ist. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater war für mich richtungsweisend, und während meiner Ausbildung war sicherlich Herr Prof. Dr. Slavicek ein großes Vorbild für mich. Auch die Kollegen an der Zahnklinik haben meinen Lebensweg beeinflußt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind natürlich wichtig, denn ohne ihre Unterstützung läßt sich keine Praxis führen. Sie brauchen aber eine starke Hand, die sie führt.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Meine Mitarbeiter müssen neben der natürlich erforderlichen fachlichen Kompetenz auch über Freundlichkeit und Ehrlichkeit verfügen. Großen Wert lege ich auch auf eine gute Zusammenarbeit im Team. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Aufgrund meiner Tätigkeit an der Jugendzahnklinik habe ich sehr viel Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, aber auch mit Menschen mit Behinderung. Diese Stärke zeichnet meine Ordination aus.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich habe zu den meisten Kollegen ein sehr gutes Verhältnis, einer meiner Kollegen und ich vertreten uns gegenseitig bei Urlaub oder Krankheit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Zu Beginn meiner beruflichen Tätigkeit war die Vereinbarkeit dieser beiden Bereiche nicht einfach, und ich teilte mir die Kindererziehung mit meinem Mann. Jetzt, wo die Kinder erwachsen sind, ist alles viel leichter geworden.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Zur Zeit absolviere ich eine zweieinhalbjährige Fortbildung im Bereich der Kieferorthopädie, die etwa acht Wochenenden pro Jahr in Anspruch nimmt. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Meiner Meinung nach wird es für nachfolgende Generationen noch schwieriger, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen. Man benötigt neben einer fundierten Ausbildung auf jeden Fall auch Flexibilität.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.