Zum Erfolg von Alexander Pongratz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mit dem, was ich mache, zufrieden zu sein. Weiters liegt Erfolg darin, mich mit meinem Unternehmen vorrangig an den Kundenwünschen zu orientieren. Der wirtschaftliche Erfolg ist natürlich auch wichtig, doch ich denke, wenn man kundenorientiert arbeitet, stellt er sich von selbst ein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition des Erfolges sehe ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wesentlich ausschlaggebend für meinen Erfolg war und ist, daß wir möglichst früh Marktnischen erkennen, das heißt, Kundenwünsche und -bedürfnisse ausmachen, noch bevor sie dem Kunden selbst bewußt sind. Ein Beispiel: 1984, als ich in das elterliche Unternehmen einstieg, begannen wir als einer der ersten mit Generalunternehmerarbeiten, denn wir erkannten früh den Wunsch des Kunden, einen alleinigen Verantwortlichen als Ansprechpartner zu haben. Wir arbeiten sehr stark mit Partnern zusammen, auch auf dem Planungssektor, wodurch wir bereits in die Planung mit involviert sind. Im Wohnbau führen wir Bauträgerprojekte durch, sowohl in der umfassenden Sanierung (einer Sonderform in der Steiermark, wobei wir die Projekte zum Teil mit initiieren), als auch im Einfamilienhausbereich, wo wir mit der Wienerberger Gruppe im Rahmen des Produktes Wienerberger Massivwerthaus sehr stark zusammenarbeiten. Dabei bieten wir unseren Kunden schlüsselfertige Massivhäuser als Alternative zum Fertigteilhaus an und setzen professionell geschulte Mitarbeiter in der aktiven Akquisition ein. Mit ausgesuchten Mitbewerbern, unter anderem mit der Firma Mandlbauer, sind wir Synergien eingegangen, um gegenüber der Industrie einen Ausgleich zu schaffen, da gewisse Projekte in der Entwicklungsphase sehr viel Geld kosten und für die Projektierung relativ große Ressourcen voraussetzen. Ein wesentlicher Punkt und mit ausschlaggebend für unseren Erfolg ist meine aktive Mitarbeit in der Bauinnung. Einerseits gibt mir das die Möglichkeit, mich selbst einzubringen, auf der anderen Seite ergeben sich daraus viele Kontakte, und man kann früh Trends und Entwicklungen, aber auch Probleme erkennen und Lösungsansätze erarbeiten. Wir sind schließlich, und auch das ist wichtig für den Erfolg, ein reines Familienunternehmen, in dem alle zusammenhalten und zusammenarbeiten.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Eltern prägten die Einstellung, daß man in der Familie zusammenstehen, einander vertrauen und auch selbst dementsprechend Vertrauen erzeugen muß. Fleiß, persönlicher Einsatz und Beharrlichkeit sind Eigenschaften, die mir meine Eltern vorlebten. Wenn mein Einsatz in der Firma zu extrem wird, ist es meine Frau, die mich immer wieder auf das richtige Gleis bringt und für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Familie, Beruf und Freizeit sorgt. Mein Bruder und ich sind in unserer Art sehr unterschiedlich, und das ist gut so, weil wir einander dadurch wunderbar ergänzen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Von Kunden werde ich sicherlich als kompetent und zugänglich angesehen. Meine Handynummer steht den Kunden immer zur Verfügung, denn ich bin der Meinung, daß man als Chef für seine Kunden erreichbar sein sollte. Ich bin ausgleichend und tolerant, was zur Lösung von Konflikten im Baugeschehen beiträgt. Da ich gerne den Umgang mit Menschen pflege, habe ich einen relativ großen Freundeskreis.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind ein wesentlicher Faktor für den Erfolg unseres Unternehmens. Anhand des umfangreichen Tätigkeitsfeldes sieht man, daß es notwendig ist, Kompetenzen sehr stark zu delegieren.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wichtig ist sicherlich die Ausbildung, der Bewerber muß aber auch in der Lage sein, selbständig zu agieren, muß offen, liberal, teamfähig und tolerant sein und sollte begründen können, warum er gerade in unserem Unternehmen arbeiten möchte. Die Entscheidung selbst wird gemeinsam mit dem jeweiligen Bereichsleiter getroffen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ein ganz wesentlicher Aspekt der Motivation ist es, den Mitarbeitern klarzumachen, daß sie ihr Geld nicht vom Chef erhalten, sondern von den Kunden. Die Mitarbeiter tragen selbst Verantwortung. Wir haben strukturierte wöchentliche Besprechungen. Einmal jährlich gibt es einen sogenannten Fitneßcheck, in dessen Rahmen externe Betriebsberater das Unternehmen begutachten. Dabei standen wir in den letzten Jahren durchwegs im vorderen Drittel. Mehrtägige Ausflüge mit unseren Mitarbeitern fördern das positive Betriebsklima.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unser Tätigkeitsbereich ist sehr umfangreich und umfaßt Baumeistergewerbe, Zimmereigewerbe, Bauträgergewerbe, Abbruchunternehmen, Güterbeförderungsgewerbe, Schlosserei, Trockenbau, Straßenbau, Betonerzeugung (Beteiligung an der WIG Beton), Mischguterzeugung (Beteiligung an der AMW) und Baustoffhandel. Die Kundenorientiertheit ist der wichtigste Erfolgsfaktor überhaupt, und diese Firmenphilosophie verfolgen wir seit Jahren sehr erfolgreich.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir sind schon sehr früh immer wieder Arbeitsgemeinschaften eingegangen, weil ich denke, daß es besser ist, miteinander zu arbeiten und Synergien zu bilden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte den Weg, den wir bis jetzt gegangen sind, mit Fokus auf die Kundenorientierung weiterverfolgen. Wir schalten uns bereits jetzt sehr früh, im Stadium der Projektierung von Bauvorhaben, ein und möchten diese Vorgangsweise und die Nähe zum Kunden weiter forcieren.