Zum Erfolg von Thomas Wangl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Freiheit und Unabhängigkeit bei Entscheidungen. Meine Firma vertritt mehrere namhafte Unternehmen in Österreich, sodaß ich frei entscheiden kann, welche Produkte oder Dienstleistungen wir anbieten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin unabhängig und habe einen gewissen finanziellen Standard erreicht, den ich mir als Unternehmer vorstelle. So gesehen fühle ich mich erfolgreich. Zählt man allerdings viel Freizeit und wenig Streß zum Erfolg, sieht die Sache schon wieder anders aus. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen sind in der Medizintechnik absolut erforderlich, da es meist einer sehr langen Vorlaufzeit bedarf, um einen Abschluß zu tätigen. Manche Projekte erstrecken sich über zwei oder drei Jahre, was auch eine entsprechende finanzielle Ausdauer bedingt. Wie begegnen Sie den Herausforderungen des beruflichen Alltags? Ich verfüge über mehr als zehn Jahre Erfahrung in der Medizintechnikbranche und kann den Markt inzwischen recht realistisch beurteilen. Gerade in Österreich werden einem ja etliche bürokratische Hindernisse in den Weg gelegt, und es bedarf einer gewissen Ruhe und Gelassenheit, um seine Ziele zu erreichen. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der medizinische Fortschritt hinkt in Österreich doch etwas hinterher. Innovation, die technisch möglich ist, wird bei uns nur sehr zögerlich umgesetzt, was auch mit der mangelnden Investitionsbereitschaft zusammenhängt. Der technische Fortschritt kommt aufgrund des Gesundheitssystems und der ausufernden Bürokratie den Patienten oft erst mit beträchtlicher Verspätung zugute. Vielfach stehen auch Vorstände von Universitätskliniken technischen Neuerungen sehr skeptisch gegenüber. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Zuverlässigkeit, gutes Auftreten und Motivation sind wichtige Kriterien, andererseits muß auch die Bereitschaft vorhanden sein, Dinge selbst zu erlernen und selbständig zu arbeiten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir bieten ein ansprechendes Gehaltsschema, um einen finanziellen Anreiz zu schaffen. Außerdem geben wir den Mitarbeitern die Möglichkeit, an verschiedenen internationalen Veranstaltungen teilzunehmen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir garantieren unseren Kunden einen 24-Stunden-Service, was im Medizinbereich absolut notwendig ist. Flexibilität und Schnelligkeit zählen sicher zu unseren größten Stärken. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es gibt Mitbewerber, die ausschließlich über den Preis verkaufen, anstatt über Qualität und Dienstleistung. Viele Kunden sehen auch nur den Preis, nicht die zusätzlichen Leistungen, die dahinterstehen. Wir sind die einzige Firma, die einen eigenen Service anbietet.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ein normaler Arbeitstag beginnt bei uns um sieben Uhr früh und dauert etwa zwölf Stunden. Am Wochenende arbeite ich meist das auf, was unter der Woche aus Zeitmangel liegen blieb. Auch Kongresse und andere Fachveranstaltungen finden oft am Wochenende statt, der Arbeitseinsatz ist also sehr hoch. Als Selbständiger muß man viel Disziplin aufbringen, um erfolgreicher als andere zu sein. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Gerade in Österreich ist es ratsam, flexibel und mobil zu sein und international zu denken. Es herrscht noch immer eine gewisse Kleinkariertheit, die aber im Europa des 21. Jahrhunderts keine Berechtigung mehr hat und ganz sicher nicht zum Erfolg führt. Wir leben im Zeitalter der Globalisierung, und es gibt keine geschützten Werkstätten mehr.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Unser Firmensitz liegt zwar in Innsbruck, Vertrieb und Service werden aber von unserem Standort in Baden aus abgewickelt. Diese Räumlichkeiten bezogen wir Ende 2005 und haben damit bereits ein wichtiges Ziel erreicht. In nächster Zukunft wollen wir verstärkt im Ausland tätig werden. Die ersten Schritte in Richtung Osteuropa sind bereits erfolgt. Es ist dies ein sehr schwieriger Markt, da diese Länder auf medizinischem Gebiet noch nicht auf westlichem Niveau sind und die finanziellen Möglichkeiten beschränkt sind. Wir haben aber noch andere EU-Länder im Visier.
Ihr Lebensmotto?
Niemals aufgeben.