Zum Erfolg von Oliver Lauscher
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn das Restaurant gut läuft, die Gäste und das Personal zufrieden sind, und es meiner Familie und mir gut geht, sehe ich das als Erfolg. Dieses Gesamtpaket muß stimmen, dann fühle ich mich erfolgreich. Geld und materielle Güter spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, es ist uns in den wenigen Jahren, seit wir den Föhrenhof übernommen haben, mit viel Fleiß und Einsatz gelungen, einen großen Kreis an Stammkunden zu gewinnen. Es hat sich herumgesprochen, daß das Lokal unter der neuen Führung auch neue Maßstäbe punkto Qualität und Gastlichkeit setzt. Wenn Gäste immer wieder zu uns kommen, ist das sicherlich ein Zeichen von Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es macht mir Spaß, Gäste zu bewirten, sie zu verwöhnen und ihnen einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten. Man lernt in diesem Beruf sehr viele Menschen kennen, was mir ebenfalls viel Freude macht. Die Gastronomie liegt mir einfach im Blut - und das ist das beste Erfolgsrezept.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern und Großeltern sind bzw. waren im Gastgewerbe tätig, was meinen Berufsweg sicher entscheidend geprägt hat. Schon als fünfjähriger Knirps spielte ich Kellner und räumte Gläser ab.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Derzeit beschäftigt uns das Problem der vorgeschriebenen Nichtraucherzonen im Lokal. Ein anderes Problem ist der Umstand, daß immer mehr Wirte dazu übergehen, für ein Glas Leitungswasser 30 oder 40 Cent zu kassieren. Da bin ich strikt dagegen, auch weil es dem Ruf der Gastronomie schadet.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gerade in einem Gastronomiebetrieb sind die Mitarbeiter ein unverzichtbarer Bestandteil des Erfolges. Sie sind das Aushängeschild und haben den direkten Kontakt zu den Gästen. Unserem Servicepersonal muß ich großes Lob aussprechen. Auch wenn eine Hochzeit bis in die frühen Morgenstunden dauert, bleiben sie bis zum Schluß und schlafen sogar hier, um ein paar Stunden später wieder ihren Dienst anzutreten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die Kellner des Vorbesitzers haben sich bei uns neu vorgestellt, und wir haben sie behalten. Sie sind nett, fleißig, zuverlässig, belastbar und kennen aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit im Haus die Gäste schon sehr gut.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Nach einem erfolgreichen Tag oder einer großen Veranstaltung bedanke ich mich bei den Mitarbeitern und spreche ihnen mein Lob aus. Sie bekommen Geschenke zu Weihnachten und andere Vergünstigungen. Als das Restaurant wegen eines Umbaues zwei Wochen geschlossen war, haben wir das dem Personal nicht vom Urlaub abgezogen, sondern ihnen diese Zeit „geschenkt“.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Der Föhrenhof liegt herrlich inmitten der Natur, ist aber trotzdem von Wien aus in 20 Autominuten zu erreichen. Wir sind ein kinderfreundlicher Betrieb mit Spielplatz und bieten schöne Räumlichkeiten für alle Arten von Feiern an. Außerdem steht den Gästen in der warmen Jahreszeit ein idyllischer Gastgarten mit Grillplatz zur Verfügung. Geschultes, freundliches Personal und die ausgezeichnete Küche mit saisonalen Spezialitäten tragen dazu bei, daß sich die Gäste bei uns wohl fühlen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Da gibt es keine bösen Konkurrenzkämpfe. Im Gegenteil, wir besuchen regelmäßig andere Lokale in der Umgebung, und umgekehrt kommen auch andere Gastwirte zu uns. Diesbezüglich gibt es keine Probleme.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Gastronomie ist eine Branche, wo es keine geregelten Arbeitszeiten im herkömmlichen Sinn gibt. Unser Restaurant ist ganzjährig täglich ab elf Uhr geöffnet. Darum sollte meine künftige Frau ebenfalls Freude am Gastgewerbe haben. Ich wohne auch im Haus und habe daher alles immer unter Kontrolle. Trotzdem kann ich Beruf und Privatleben gut vereinbaren.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Obwohl ich selbst noch relativ jung bin, vermisse ich bei der jungen Generation ein wenig den Arbeitswillen. Leider stellen viele junge Leute ihr persönliches Vergnügen in den Vordergrund und geben teilweise auch mehr aus, als sie verdienen. Das halte ich für unklug. Meines Erachtens sollte man ein bißchen mehr an die Zukunft denken.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ende 2006 werden wir das Lokal umbauen und können dann auch acht Zimmer und eine Hochzeitssuite anbieten. Diese Suite wird den Hochzeitspaaren, die ihre Feier bei uns abhalten, kostenlos angeboten. Jedes Zimmer wird mit Computer, Internet und Sat-Anlage ausgestattet. Ich möchte den Betrieb als fixe Größe am Markt etablieren und den guten Ruf weiter ausbauen.
Ihr Lebensmotto?
Lebe jeden Tag so, als wäre es dein letzter.