Zum Erfolg von Robert Gelbmann
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, genügend Freizeit zu haben, mich um meine Familie kümmern zu können und sorgenfrei zur Arbeit zu gehen - Erfolg bedeutet, jeden Tag mit einem Lächeln zu beginnen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin wohl am Weg zum Erfolg, ich fühle mich einmal mehr und einmal weniger erfolgreich. In unserer Branche kann man erst von Erfolg sprechen, wenn man 15 Jahre erfolgreich im Gastgewerbe tätig war, und da bleiben mir noch mindestens zehn Jahre Zeit.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend war sicherlich mein persönliches Engagement. Ich arbeitete 18 bis 20 Stunden pro Tag, trotz Mitarbeitern, und kümmerte mich um alle Bereiche, wie Finanzen, Einkäufe und Kalkulationen. In Zukunft schließt meine Vorstellung von Erfolg mit ein, mehr Freizeit zu haben und mir für meine Familie mehr Zeit nehmen zu können.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit Ruhe und Geduld.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Den Zeitpunkt habe ich noch nicht erreicht - ich sehe mich immer noch am Weg zum Erfolg.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war sicherlich eine gute Entscheidung, nach meiner Matura die Saisonarbeit in Saalbach-Hinterglemm zu übernehmen. Es war insofern eine große Wende in meinem Leben, als ich in dieser Zeit Durchhaltevermögen lernte. Ich war am Ende der Saison stolz auf mich, nicht aufgegeben zu haben, da mir diese Arbeit einiges abverlangt hat.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist sicherlich der wichtigere Aspekt. Man muß seinen Gästen immer etwas Neues bieten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern haben mich sehr geprägt. Meine Eltern sind beide auf den Rollstuhl angewiesen, mein Vater durch eine Querschnittslähmung, meine Mutter durch Kinderlähmung. Seit ich denken kann, bin ich es gewohnt, Verantwortung zu tragen, Herausforderungen zu meistern und meine Eltern zu unterstützen. Im nachhinein gesehen hat mich dies für mein weiteres Leben sehr geprägt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre täglich Anerkennung von meinen Gästen, die mir sagen, daß sie sich bei mir wohl fühlen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich sehe keine ungelösten Probleme. Ein Wunsch ist vielleicht die bessere Zusammenarbeit der Gastronomiebetriebe in Amstetten. Mit gemeinsamen Projekten ließen sich sicherlich größere Erfolge erzielen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen die wichtigste Rolle. Eine Firma ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Rädchen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Arbeitswille und dementsprechendes Auftreten sind für mich die wichtigsten Kriterien. Alles andere kann man lernen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben ein sehr persönliches Verhältnis zueinander und unternehmen auch in unserer Freizeit etwas gemeinsam. Jeder kann mit Problemen zu mir kommen, ich bin immer für meine Mitarbeiter da. Ich glaube, das ist die beste Mitarbeitermotivation, die auch mir Freude bereitet.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Überwiegend wohl sehr positiv, auch wenn jeder Mensch einmal Fehler macht - so auch ich. Aber dann setzen wir uns zusammen und sprechen darüber, Kommunikation ist einfach das Um und Auf, sei es unter vier Augen oder im gesamten Team.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Bei uns stimmt einfach das Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir bieten qualitative Produkte und persönliches, freundliches und vor allem auch rasches Service. Darauf bin ich sehr bedacht. Wir haben sehr viel Stammpublikum und sind fast wie eine große Familie.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich verhalte mich dem Mitbewerb gegenüber fair und bin auf eine gute Zusammenarbeit bedacht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Zur Zeit ist es leider noch so, daß der Beruf mein Leben dominiert, in Zukunft möchte ich jedoch mit meiner Familie mehr Zeit verbringen können. Ich kann aber definitiv zwischen Privatleben und Beruf trennen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung ist ein sehr wichtiges Thema, und ich würde sie gerne regelmäßiger betreiben. Etwa 14 Tage bis drei Wochen pro Jahr sind es auf jeden Fall.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mein einziger Rat lautet, daß die nächste Generation selbstbewußter werden sollte und mehr an sich glauben muß. Eine gute Erziehung und der Umstand, genügend Zeit mit seinen Kindern zu verbringen, sind dabei wesentliche Faktoren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte beide Firmen früher oder später erfolgreich verkaufen und mich aufs Land zurückziehen, wo ich eventuell ein kleines Lokal eröffnen und mehr Zeit mit der Familie verbringen möchte.