Zum Erfolg von Franz Waldhart
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist immer sehr individuell. Es gibt so viele Erfolgswege, wie es Menschen gibt. Für mich bedeutet Erfolg, daß unsere Gäste zufrieden sind, wieder kommen und sich bei uns für einen schönen Urlaub bedanken. Wir haben sehr viele Stammgäste, die immer wieder gerne bei uns sind, was mich auch mit Stolz erfüllt. Erfolg bedeutet für mich auch, daß ich mich im Beruf mit vielen Dingen beschäftigen kann, die mich auch privat erfreuen, wie das Wandern und die Beschäftigung mit Wein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, durchaus. Meine Familie ist gesund, und wir konnten unseren Kindern eine gute Ausbildung bieten. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Hartnäckigkeit, Zielstrebigkeit, eine große Portion Fleiß sowie Eigendisziplin waren wesentliche Erfolgsfaktoren. Man muß sich selber organisieren und seinen Tagesablauf strukturieren. Ich genieße aber auch die Vielfalt der Menschen, die mir täglich begegnen, die verschiedenen Nationen und Kulturkreise.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn es uns geglückt ist, unseren Gästen erholsame, schöne und zufriedenstellende Ferien zu bieten, dann sind wir stolz. Für uns ist dies die größte Anerkennung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Unsere langjährigen Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle für den Erfolg des Betriebs. Wir führen immer wieder Mitarbeitergespräche, die den Mitarbeitern guttun. Sie schätzen unser gutes Betriebsklima, und dieses pflegen wir auch sehr bewußt. Wir veranstalten jedes Jahr außergewöhnliche Betriebsreisen, so waren wir 2006 in Helsinki und 2005 in Athen. Wir haben auch eine gemeinsame Trinkgeldkassa eingeführt. Die Gäste bekommen Ansichtskarten von unseren Betriebsausflügen, und wir haben sie auch dazu bewogen, in die Gemeinschaftskassa einzuzahlen. Wir können uns dadurch sehr schöne Betriebsreisen leisten, vom Lehrling bis zum Spüler, da sind alle dabei. Dies schweißt die Belegschaft zusammen und dient natürlich der Motivation. Wir ermutigen unsere Mitarbeiter auch zur Weiterbildung und ermöglichen ihnen den Besuch von Seminaren, Sprachkursen, etc. Am Ende der Sommersaison veranstalten wir auch eine fachspezifische Exkursion. Gerade in der Küche, aber auch im Service und an der Rezeption gibt es laufend Veränderungen, an die man sich anpassen muß. Man muß sich weiterbilden und stets am Puls der Zeit bleiben. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Vor allem im Tourismus müssen Klein- und Mittelbetriebe Nischen für sich entdecken. Wir haben uns auf das Thema Wandern spezialisiert, und ich konnte so auch mein Hobby zum Beruf machen. Wir bieten ganzjährig mindestens fünf geführte Wanderungen pro Woche mit unterschiedlichen Themen. Diese Vielfalt bereitet uns selber sehr viel Freude.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Als unsere Kinder klein waren, hatten wir zu Weihnachten ein Schlüsselerlebnis: unsere Kinder beklagten sich, daß die Gäste wichtiger seien als die Familie. Wir merkten, daß wir etwas ändern müssen, und mit Konsequenz und Bestimmtheit gelang es uns, gewisse Rituale einzuführen, die innerhalb der Familie stattfinden und sehr wichtig sind. Natürlich kann man als Hotelier Privatleben und Beruf nicht so stark trennen. Aber es ist uns mittlerweile sehr gut gelungen, uns Freiräume zu schaffen, und die Gäste akzeptieren dies auch.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir entwickeln derzeit Projekte zum Gesundheitsurlaub und Fastenwandern, da wir diesen Bereich noch ausbauen möchten. Mit der Unterstützung meines Sohnes Thomas, der von Beruf Sportmediziner ist, werden wir die Kombination durch Bewegung forcieren.
Ihr Lebensmotto?
Ne quid nimis - Nichts im Übermaß.