Zum Erfolg von Werner Eichelberger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich am Ende des Tages zufrieden auf meine Arbeitsleistung zurückblicken kann, ist das ein schöner Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich komme aus kleinen Verhältnissen, und wenn ich heute auf meine berufliche Karriere zurückblicke, bin ich durchaus zufrieden und sehe mich als erfolgreich. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe im Haus eine Dienstwohnung und kann im Bedarfsfall sehr rasch zur Stelle sein. Das ist für den Job optimal, auch wenn es die private Lebensqualität manchmal etwas einschränkt. Außerdem bin ich vielseitig interessiert und besuche zur Weiterbildung immer wieder Kurse und Seminare in verschiedenen Bereichen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit meiner Rückkehr an das Konservatorium im Jahre 1993 und meiner Übernahme der Leitung der Haustechnik ging es kontinuierlich aufwärts. Der letzte Höhepunkt war die Bestellung zum Technischen Leiter im September 2006. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Freund Harald Lindermann, der bei uns im Haus als Bühnenmeister arbeitet, prägte mich. Er bewarb sich zeitgleich mit mir am Konservatorium, und seither verbindet uns eine enge Freundschaft. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Natürlich gibt es immer wieder Differenzen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat. Auch im technischen Bereich klaffen die Vorstellungen hin und wieder auseinander, doch bisher habe ich immer eine befriedigende Lösung gefunden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich bin nur so gut wie meine Mitarbeiter, daher tragen sie wesentlich zum Gesamterfolg bei. Unsere Tätigkeit ist absolute Teamarbeit. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich entscheide aus dem Bauch heraus. Dieses Bauchgefühl hat mich bisher erst zwei Mal getäuscht.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Natürlich lobe ich mein Team bei guten Leistungen. Auch wenn mir Anerkennung vom Aufsichtsrat ausgesprochen wird, gebe ich diese an meine Mitarbeiter weiter.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Gegenüber neuen Mitarbeitern trete ich zu Beginn doch eher als Chef auf und lege auch Wert darauf, mit ihnen per Sie zu sein. Erst nach einiger Zeit kann das Verhältnis bei entsprechender Sympathie etwas lockerer und freundschaftlicher werden. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Konservatorium Wien Privatuniversität ist die erste von der Stadt Wien in Form einer GmbH getragene Universität. Sie ging im Sommer 2005 durch die Ausgliederung aus dem Magistrat Wien hervor und weist einige organisatorische Besonderheiten auf: bemerkenswert ist unter anderem die Leitung durch zwei Geschäftsführer (künstlerisch-pädagogisch bzw. kaufmännisch), der Verzicht auf Professorentitel und eine besonders flache Hierarchie in Management und akademischen Strukturen. Die Finanzierung erfolgt beinahe vollständig durch eine für jeweils fünf Jahre von der Stadt Wien vertraglich zugesicherte Subvention, die Studienbeiträge liegen wesentlich unter jenen der staatlichen Universitäten. Angeboten werden insgesamt 13 Bachelor- und zwölf Master-Studiengänge - darunter Komposition, Dirigieren, klassisches Instrumentalspiel, Gesang, Jazz, Alte Musik, Elementare Musikpädagogik, Musik-, Tanz- und Sprechtheater. Mit 970 Studierenden aus über 50 Ländern und 260 zum Teil sehr renommierten Lehrenden weist die Konservatorium Wien Privatuniversität eine im Hinblick auf Vielfalt und Individualität der Betreuung besonders wettbewerbsfähige Größenordnung auf. Die junge Universität hat sich auf den Weg gemacht, Wien im Ranking der Kunstausbildungsstätten wieder an die Weltspitze zu bringen, und setzt vor allem auf Offenheit und Innovation in Lehre, Forschung und im Veranstaltungswesen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist nicht immer leicht zu vereinbaren, die Grenzen sind sehr verschwommen. Ich bin ein Mensch, der schwer nein sagen kann und immer zur Stelle ist, wenn er gebraucht wird. Meine Frau arbeitet bei den Kindergärten der Stadt Wien, hat aber im Gegensatz zu mir eine relativ geregelte Arbeitszeit. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es ist wichtig, sich selbst treu zu bleiben und nie sein Ziel aus den Augen zu verlieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die Position des Technischen Leiters am Konservatorium war mein großes berufliches Ziel, das ich im September 2006 erreichte. Alles weitere wird sich zeigen.