Zum Erfolg von Ilse Benkö
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mir ein Ziel zu stecken, dieses zu erreichen und gleichzeitig damit auch anderen Menschen zu helfen. Es gibt immer wieder Teilerfolge. Wenn jemand mit einem Problem zu mir kommt und es gelingt, gemeinsam eine Lösung zu finden, die das Problem aus der Welt schafft, empfinde ich das immer als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Rahmen meiner Möglichkeiten konnte ich sehr viel umsetzen, alles schafft man selbstverständlich nie. Oft muß man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Ich denke dabei auch oft an Frank Stronach. Er schaffte es vom Tellerwäscher zum Milliardär. Man muß aber immer Mensch bleiben.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine umgängliche Art spielt sicher eine Rolle. Auch ein gewisser Eigenwille trägt seiniges bei. Die Menschen respektieren mich und meine Arbeit. Ich bin immer offen für ein lockeres Gespräch, wo Daten und Fakten auf den Tisch kommen, um Lösungen zu erzielen. Ich war immer die Ilse und werde das auch immer bleiben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Sportlich fühlte ich mich erfolgreich, als ich als Burgenländerin im österreichischen Basketballnationalteam spielte. In der Politik empfand ich es als Erfolg, als ich 2000 als erste Frau der FPÖ in den Burgenländischen Landtag einzog. Darauf war ich sehr stolz, weil dahinter sehr viel Einsatz steckt.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Natürlich prägte mich mein Elternhaus besonders. Mein Vater heiratete eine querschnittgelähmte Frau und zog mit ihr eine Familie groß. Sie sind seit mittlerweile 49 Jahren verheiratet. Beruflich prägte mich mein Ausbilder, Amtsdirektor Wilhelm Baumgartner. Er gilt als fachliche Koryphäe, und von ihm lernte ich sehr viel. Andererseits lernte er von mir, menschlicher und lockerer zu werden.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Leute akzeptieren mich, wie ich bin. Der Respekt, den ich mir im Beruf und als Politikerin erarbeitete, bedeutet Anerkennung. Auch die Wahl zur ersten österreichischen Verbandspräsidentin im Basketball empfinde ich als Anerkennung.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, die Menschen sehen mich als Person, die zuhört. Ich stelle für viele die Ansprechpartnerin in vielen Bereichen dar. Dabei mache ich keinen Unterschied, ob ich in meiner Funktion als Rechtspflegerin, Politikerin oder Privatperson für jemanden da bin.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Meine Stärke liegt im Umgang mit Menschen. Ich kann zuhören und positiv auf Menschen einwirken. Ich bin sicher ein gewissenhafter, zielstrebiger, korrekter und sehr kameradschaftlich orientierter Typ. Darüber hinaus bin ich redegewandt, was mir bei all meinen Aufgaben zugute kommt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin im Grunde ein absoluter Familienmensch, aber durch meine zahlreichen Aufgaben schaffte ich es bislang nicht, einen Lebenspartner zu finden und eine Familie zu gründen. Mein Engagement verhindert praktisch ein Privatleben und nun, da wir im Landtag nur noch zu zweit agieren, gibt es noch mehr Arbeit zu erledigen. Ich versuche aber viel Zeit mit meinen Eltern, meinen Freunden und meiner kleinen Nichte zu verbringen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich meine, junge Menschen sind nicht so schlecht, wie viele annehmen. Mein Ratschlag lautet aber, mehr Wertschätzung und Respekt zu entwickeln, die Erfahrung der älteren Generation zu nutzen und flexibel zu sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich steckte mir immer Ziele. Als die FPÖ bei 27 Prozent und wir im Land immerhin bei 16 Prozent lagen, dachte ich immer, vielleicht schaffe ich einen Landesrat. Heute denke ich viel realistischer und über einen Verjüngungsprozeß nach, der überall notwendig ist, so auch in der Politik. Privat finde ich vielleicht doch noch einen Lebensabschnittspartner. Ein Wunsch ist, daß meine Eltern noch sehr lange leben.
Ihr Lebensmotto?
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.