Zum Erfolg von Walter Steindl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg lässt sich nicht nur in Bilanzen messen. Man soll das tun, was einem Freude macht. Eine Tätigkeit auszuüben, nur weil sie viel Geld bringt, gibt mir nichts. Für mich steht die Freude an der Arbeit im Mittelpunkt. Kann man sein Hobby zum Beruf machen, bedeutet das Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich absolut als erfolgreich. Ich beschäftige mich mit der ganzheitlichen Medizin und habe damit schon sehr viel erreicht. Ich sehe die Schulmedizin und die Alternativmedizin im übrigen als Einheit, da beide sehr wertvoll für die Behandlung von Patienten sind.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Ausdauer war sicher ganz wichtig. Ich warf nicht sofort die Flinte ins Korn. Ich hatte es als Grüner - nicht parteipolitisch betrachtet! - am Anfang nicht leicht.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mit meinem ersten Beitrag in einer medizinischen Fachzeitschrift und dem ersten gehaltenen Seminar fühlte ich mich als erfolgreich. Dieses Seminar war für mich ein großer Erfolg, da es für eine große pharmazeutische Firma stattfand.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine großen Vorbilder sind die berühmte Forscherin Marie Curie, der bedeutende deutsche Arzt und Bakteriologe Robert Koch, der Chirurg Ernst Sauerbruch und der bekannte amerikanische Vitaminforscher Linus Pauling, der erst vor einigen Jahren starb. Linus Pauling und Marie Curie waren übrigens die einzigen Doppelnobelpreisträger als Einzelpersonen. Sie waren für mich wissenschaftlich, aber auch menschlich große Vorbilder. Auch Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, bedeutet für mich ein Vorbild. Alle diese Menschen kämpften für ihre Ideen und Ideale und siegten trotz einiger Widerstände.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Eine Form der Anerkennung bildet sicher die Einladung, Artikel zu verfassen und Seminare zu halten. Ich erfahre aber auch durch meine Patienten Anerkennung. Es ist immer schön, wenn es nach einer Behandlung dem Menschen wieder besser geht.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die medizinische Versorgung in Österreich ist sicher die beste, die man sich vorstellen kann, aber auch die teuerste. Die Finanzierung der Behandlungen wird immer schwieriger. Da müssen Reformen her. Es muss auch mehr in Richtung Prävention getan werden, da geschieht bisher recht wenig.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Es ist ganz wichtig, mich voll auf meine Mitarbeiterinnen verlassen zu können, was hundertprozentig funktioniert. Sie wissen, was zu tun ist. Meine Hausangestellte arbeitet bereits seit über 20 Jahren bei mir, und auch die Ordinationshilfe ist seit etwa zehn Jahren bei mir tätig.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Rasches Auffassungsvermögen, Freundlichkeit, Verlässlichkeit und der liebevolle Umgang mit den Patienten sind Grundvoraussetzungen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben ein familiäres Klima und besprechen Probleme. Ich habe immer ein offenes Ohr für meine Mitarbeiter.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie sagen, ich sei streng, aber gerecht. Sie können mit Anliegen und Problemen immer zu mir kommen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Neben fachlicher Kompetenz denke ich, daß insbesondere die Menschlichkeit zu meiner Stärke und auch des Teams zählt. Der liebevolle Umgang mit den Patienten und unsere Verlässlichkeit zeichnen uns aus.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber?
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da meine Praxis im Wohnhaus liegt, arbeite ich flexibler und der Übergang fließt. Es kommt vor, daß mir während des Abendessens etwas einfällt und ich mich dann an den Computer setze und schreibe. Danach bin ich aber sofort wieder privat. Ich arbeite manchmal auch bis nach Mitternacht und mache montags blau.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? In den ersten zehn Jahren investierte ich viel Zeit in Fortbildung und dies auch im Ausland. In den letzten Jahren halte ich selbst Seminare und Vorträge. Ich lese viel und nutze auch das Internet für Weiterbildung.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ohne Freude am Job wird man nicht erfolgreich sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meine Verlagstätigkeit ausbauen und vielleicht auch Werke anderer Personen publizieren. Ich plane auch Seminare in meinem Haus.
Ihr Lebensmotto?
So lange ich lebe, will ich mich weiterentwickeln - panta rhei.