Zum Erfolg von Erich Sziderits
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Es ist schön, wenn man Menschen helfen kann. Erfolg bedeutet für mich, Positives für die Bevölkerung zu bewirken. Das gestaltet sich in der Kommunalpolitik einfacher als im Land oder Bund. Man ist näher am Menschen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Jeder in der Gemeinde bemüht sich und gibt sein Bestes. Wir haben schon einiges für die Gemeinde erreicht.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Grundlegend sind natürlich die Freude an der Arbeit und die gute Zusammenarbeit in der Gemeinde. Stimmen die beiden Faktoren nicht, dann sind positive Ergebnisse in einem zufriedenstellenden Ausmaß nicht möglich. Auch meine positive Einstellung und die langjährige Vereinstätigkeit - beispielsweise als Kommandant der Feuerwehr - trugen zu meinem Erfolg bei.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Es gibt immer wieder Erfolgsmomente, aber auch Mißerfolge. Politik gestaltet sich nicht immer nur positiv. Einen konkreten Moment, in dem ich sagte, jetzt bin ich erfolgreich, gibt es nicht.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich bin überzeugt, daß Originalität besser ist. Ich rede so, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Jeder im Dorf kennt mich, und ich brauche niemanden zu imitieren.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gab niemanden, der mich persönlich wirklich geprägt hat.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich rede viel mit den Leuten. Der eine lobt mich, und es gibt auch manchmal Kritik. Beides hält sich aber irgendwo die Waage, und ich bin schon zufrieden, da auch die Leute im großen und ganzen zufrieden sind. Gerechtfertigte Kritik akzeptiere ich, da sie konstruktiv wirkt. Nörgler gibt es aber leider in jeder Gemeinde.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In der Bevölkerung wächst die Politikverdrossenheit zunehmend. Das merkt man auch an der Jugend, wobei nicht alle gleich sind. Hört man sich in der Bevölkerung um, sagen viele, daß eh alle Politiker gleich sind. Ich meine aber, man soll nicht alle in einen Topf werfen. Skandale wie kürzlich in der BAWAG und im ÖGB fördern solche Meinungen enorm und dadurch die Politikverdrossenheit. Daß alle gleich sind, stimmt dann ja auch wieder nicht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen für einen Bürgermeister eine ganz wichtige Rolle. Der Amtsrat ist praktisch die rechte Hand des Bürgermeisters. Da muß die Chemie stimmen, um gemeinsam gut zu arbeiten, da die Geschäfte viel leichter zu erledigen sind. In manchen Gemeinden paßt die Chemie nicht, Bürgermeister und Gemeindebedienstete arbeiten gegeneinander.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die langjährige Vereinstätigkeit und Bekanntheit in der Bevölkerung zähle ich zu meinen Stärken. Ich habe eine positive Einstellung und gehe offen auf die Menschen zu.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die beiden Bereiche fließen ineinander. Ich wohne gegenüber dem Gemeindeamt und genieße einige Vorteile. Ich kann auch kurzfristig Termine einplanen und agiere flexibler als viele Kollegen. Für einen Teilzeitbürgermeister aus der Privatwirtschaft ist es sicher viel schwieriger, Beruf und Privatleben zu vereinbaren.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die geringe Wahlbeteiligung bei der Nationalratswahl im Oktober 2006 stimmt mich bedenklich. Auch junge Leute sollten sich mehr mit der Politik beschäftigen und engagieren. Es heißt zwar, Politik schafft keine Arbeitsplätze, aber sie ermöglicht Rahmenbedingungen. Es geht dabei auch um die Zukunft der Jugend, und die sollte sie mitgestalten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In der Gemeinde will ich den positiven Weg fortsetzen und weiter gut arbeiten. Bei den Gemeinderatswahlen 2007 plane ich einen Sieg. Privat wünsche ich mir, daß meine Familie gesund bleibt - der Rest ergibt sich von selbst.