Zum Erfolg von Johannes Mayrhofer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist sehr vielschichtig, jeder Mensch hat einen anderen Zugang dazu. Für mich ist Erfolg stark inhaltsbezogen und hängt mit dem Erreichen von gesteckten Zielen zusammen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Die Konzentration auf Inhalte, analytische Fähigkeiten und die verständliche Darstellung komplexer Zusammenhänge gehören sicherlich zu meinen Stärken. In der IT-Welt spielt sich nicht alles auf rationaler Ebene ab, sondern - mehr, als man glauben würde - auch auf emotionaler, politischer und taktischer Ebene. Hier kommt mein Kommunikationstalent zum tragen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Obwohl ich manchmal auch ungeduldig bin, analysiere ich zunächst die Kerntreiber einer Herausforderung. Ich springe also nicht sofort ins kalte Wasser, sondern bilde mir gerne zuerst eine Meinung aufgrund der vorhandenen Informationen und verschaffe mir einen Überblick über die Bestandteile einer Aufgabe. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Erwin Standl, einer der Gründer und ehemaliger Geschäftsführer der Spardat, unterstützte mich und glaubte an mich. Ihm verdanke ich auch meine damalige Beförderung zum Abteilungsleiter. Und Dipl.-Ing. Walter Zdrazil setzte sich 1994 sehr für meine Bestellung zum Bereichsleiter in der Spardat ein.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich ziehe die Anerkennung eigentlich mehr aus meinen persönlichen Erfolgen. Wenn Projekte und Vorhaben gelingen, bedeutet das für mich Anerkennung. Lob von anderen Personen ist da gar nicht so wichtig. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Wir sind ja in zahlreichen osteuropäischen Ländern tätig, und ich sehe das größte Problem in den kulturellen Unterschieden. Wie gesagt: Die IT-Branche ist nicht nur rational, sondern auch sehr emotional. Gegenseitige Wertschätzung halte ich für eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Zusammenarbeit und den Erfolg.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich bin überzeugt, daß sich die Dinge letztlich nur in Teamarbeit erfolgreich bewältigen lassen. Daher spielen die Mitarbeiter eine sehr große Rolle. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die entsprechenden fachlichen Qualifikationen vorausgesetzt, entscheidet am Schluß einfach die Wellenlänge. Wenn alle anderen Faktoren passen, stellt sich die Frage, ob ich mir vorstellen kann, mit diesem neuen Mitarbeiter oder der Mitarbeiterin gut zusammenzuarbeiten. Und diese Entscheidung kommt mehr oder weniger aus dem Bauch.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere soweit wie möglich mit interessanten Aufgaben, das wirkt meist besser als ein paar Euro mehr auf dem Gehaltszettel. Wir halten regelmäßig Mitarbeitergespräche ab, und das Feedback ist meist positiv.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Als Bereichsleiter muß ich mein Team natürlich führen, Entscheidungen treffen und Verantwortung tragen. Auf der anderen Seite steht meine Tür allen Mitarbeitern bei Fragen oder Problemen offen. Ich denke, ein gesunder Mittelweg zwischen Vorgesetzter und Kollege ist hier am zielführendsten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Früher war der Arbeitseinsatz schon überdurchschnittlich hoch, inzwischen versuche ich, diesen etwas zu reduzieren, sofern es die Arbeit zuläßt. Außerdem gewinnt man mit zunehmender Erfahrung andere und effizientere Zugänge zu den Aufgaben. Ich schlafe sehr gut und kann auch in der Freizeit und im Urlaub ganz gut abschalten. Es ist mir wichtig, Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bilde mich vorwiegend privat über Fachliteratur und Internet weiter, wobei ich in der Lage bin, Informationen sehr gut selektiv aufzunehmen bzw. zu filtern. Fallweise besuche ich auch Seminare oder Messen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die Jugend von heute wächst unter ganz anderen Bedingungen auf als noch meine Generation. Sie ist stark den Trends und Hypes der Medien und Umwelt ausgesetzt. Daher rate ich, seine Stärken, Schwächen und Interessen zu analysieren und erst danach die beruflichen Ziele zu setzen. In der heutigen Zeit ist es nicht mehr so einfach, einen Job zu finden, der einem wirklich Spaß und Freude macht. Darum sollte dieser Schritt wohlüberlegt sein, aber nicht zu lange vor sich hergeschoben werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mehr auf die kulturellen Unterschiede in den einzelnen Ländern eingehen, mehr Geduld aufbringen und etwas effizienter in der Eigenorganisation werden.