Zum Erfolg von Klaus Reiter
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, im Beruf zu reüssieren und ein zufriedenes Familienleben zu führen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Wir führen den Betrieb bereits in vierter Generation und auch meine beiden Söhne sind stark und mit Engagement im Betrieb involviert.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Unser Fleiß und der enorme Einsatz - ich wußte immer, daß nur der harte Weg zum Erfolg führt. Ich glaube, ich wollte mir immer selbst etwas beweisen, was alles machbar ist. Auch hatten mich meine Auslandsaufenthalte geprägt und bereichert, und schließlich war ich immer Praktiker, kein Theoretiker. Zuletzt habe ich mir im In- und Ausland Impulse geholt und geschaut, wie es die anderen machen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Der Betrieb ist heute so organisiert, daß er auch ohne mich reibungslos läuft. Wir haben ein modernes EDV-System und nutzen die Technik zur Optimierung von Betriebsabläufen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als mich ein bekannter Konditormeister zu sich nach Wien holte, empfand ich mich erstmals als sehr erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war eine gute Entscheidung, ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen zu haben und dem Konzept treu geblieben zu sein.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Man muß ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal haben, das die Kunden erkennen und schätzen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Unser Betrieb wurde ursprünglich in Lambach von meinem Großvater als Bäckerei gegründet. So wurde ich in eine Unternehmerfamilie hineingeboren, die mich sicherlich stark geprägt hat.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Daß wir einen großen Stammkundenanteil haben und unsere Kunden unsere Qualität und unseren Service zu schätzen wissen, ist für mich die schönste Anerkennung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Man muß einen Betrieb mehr denn je auch untermauert mit Zahlen führen. Daß das heute noch nicht überall der Fall ist, finde ich bedauerlich. Es ist nicht mehr zeitgemäß.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ein Betrieb ist so gut wie die Mitarbeiter, die dahinterstehen. Wir bieten Schulungen und Weiterbildungen an, um den Anforderungen der Zeit gerecht zu werden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Hausverstand und gute Rechenkenntnisse sind mir sehr wichtig. Ich biete Bewerbern Schnuppertage an, um ihnen zu ermöglichen, die Arbeit in der Praxis kennenzulernen und mir ein Bild von ihnen zu machen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin mit der Familie um zwei Uhr morgens im Betrieb. Wir wissen, welche gute Vorbildwirkung das auf die Mannschaft hat.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir erzeugen Konditoreiwaren und Backwaren aller Art, ebenso sind wir in der Gastronomie tätig und haben eine Mittagsküche installiert.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich kenne aus meiner aktiven Zeit als Kammerfunktionär natürlich viele Kollegen. Heute habe ich weniger Kontakte zu den Mitbewerbern. Wir gehen unseren außergewöhnlichen und erfolgreichen Weg weiter, aber natürlich beobachten wir genau, was sich am Markt tut.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich nehme mir mit meiner Frau die nötige Auszeit, wir gehen beispielsweise täglich laufen und schöpfen so Kraft. Bei Griechenlandurlauben erholen wir uns und schaffen Abstand zum Alltag.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Egal, was man macht, man muß es muß mit Freunde und Einsatz tun. Ich war selbst kein Musterschüler, erst als ich meinen Weg erkannte, wurde ich richtig gut und schloß Prüfungen stets mit Erfolg ab. Interesse an seinem Beruf ist sehr wichtig. Man sollte außerdem teamfähig sein und wertschätzend miteinander umgehen, dann stellt sich automatisch der Erfolg ein. Lebenslanges Lernen ist heute unbedingt notwendig. Bei einem Generationenbetrieb gibt es auch Spannungen, die sollte man aber durchstehen und sich auch immer durchsetzen wollen. Offen bleiben und sich viel anzusehen, um Betriebsblindheit zu vermeiden, ist für einen Jungunternehmer unabdingbar.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, stets Neues auszuprobieren und den Betrieb noch weiter zu verfeinern und zu optimieren. Ich werde ihn beizeiten an meine Söhne übergeben und weise sie schon heute in die kaufmännischen Agenden ein, ein Unternehmen muß man heute unbedingt mit einem funktionierenden Rechnungswesen führen. An die Pension denke ich aber noch lange nicht.
Ihr Lebensmotto?
Die Früchte seiner Arbeit ernten und genießen.