Zum Erfolg von Alexander Nagy
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, sich kontinuierlich zu verbessern und weiterzuentwickeln. Dazu gehört auch, aus seinen Fehlern zu lernen. Durch seine Fehler wird man stark, und durch diese Stärke wird man erfolgreich. Der monetäre Erfolg ist das Resultat der eigenen Leistungen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich kann mich als erfolgreich bezeichnen. Ich bewies große menschliche Stärke und habe - obwohl ich schuldlos war und das Recht auf meiner Seite stand - meinen Gläubigern und Freunden alle Schulden zurückbezahlt. Es macht mich trotz allem sehr stolz, soviel Rückgrat bewiesen zu haben. Ich kann mir menschlich und moralisch sicherlich nichts vorwerfen. Ich war nie ein Mensch, der im Rahmen leben konnte, womit ich mir nicht immer Freunde gemacht habe - physisch und psychisch habe ich einige Schrammen davongetragen. In dieser schweren Zeit hat sich herausgestellt, wer wirklich zu meinen Freunden zählt.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich mußte lernen, Nein zu sagen, was für mich sehr schwierig war. Heute weiß ich, daß diese Ehrlichkeit im Leben wichtig ist. Das Jammern, das bei uns ja sehr verbreitet ist, liegt mir nicht. Uns geht es gut, und wir leben in behüteten Verhältnissen. Diese Gedanken haben mich geprägt und mir eine Struktur gegeben. Heute bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen Ideen, besonders weil ich mein musisches und kaufmännisches Talent gut verbinden und verwenden kann.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Man muß viele Erfahrungen sammeln, um daraus zu lernen. Davon halte ich mehr, als sein Wissen rein aus Büchern zu beziehen. Meine Rückschläge haben mich gestärkt. Ich denke nicht in Problemen, sondern in Lösungen. Die herkömmlichen Probleme sind für mich auch keine, und sie sind ja nur da, weil ich es zugelassen habe.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Schon als Kind stellte sich heraus, daß ich großes musikalisches Talent besitze. Ich brachte mir selbst bei, auf verschiedenen Instrumente zu spielen. Bereits im Alter von 15 Jahren konnte ich über 80 Auftritte pro Jahr verzeichnen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mein Erfolg gründet sich auf der Summe aller meiner Entscheidungen. Ich habe immer alle Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen. Meine Arbeit muß mir Spaß machen, obwohl es ein lebenslanges Lernen ist.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Wir leben zwar im 21. Jahrhundert, doch leben meines Erachtens sehr viele Ewiggestrige unter uns. Nicht alles, was gestern gut war, muß es auch heute noch sein. Außerdem bin ich ein Freund der leistungsgerechten Entlohnung, jedoch unter der Berücksichtigung der zuvor erbrachten Leistungen. Der Großteil der Österreicher kommt gerade so über die Runden, wohingegen zum Beispiel die Politiker einfach zu viel verdienen. Wir sollten nach dem Leistungsprinzip leben und auch altersmäßig bedingte Einbrüche nicht minder bewerten. Ein treffendes Beispiel ist hier der Sport, wo du nichts mehr zählst, wenn du älter wirst, obwohl bisher die Leistungen gestimmt haben. In der Wirtschaft ist es nicht anders. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Mutter, die mir in schwierigen Zeiten zur Seite stand, hat mich sehr geprägt. Mein Großvater Adolf Görtschacher, der Feuerwehrkommandant, Obmann und Gründer der Jugendmusikkapelle Bad Kleinkirchheim und Obmann des Pensionistenverbandes war, war mir immer ein Vorbild. Auch einen Schulfreund bewundere ich sehr: Er hat sich vom Sonderschüler zum Zimmermannmeister hochgearbeitet und nie über jemanden geurteilt oder gar verurteilt. Er wußte sein Wissen und Können zu nützen und baut heute die Dachstühle für jene Lehrer, die damals glaubten, aus ihm können nichts werden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche, für meinen Sohn dazusein. Er soll wissen, daß er mit seinen Sorgen immer zu mir kommen kann. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich scheue mich nicht vor Arbeit und habe etliche Ausbildungen absolviert, weil ich wollte, nicht weil ich mußte. Ich war ein fauler Schüler, doch ich denke mir, daß ich auch den Tischlermeister hätte machen können - ich wäre heute wohl genauso erfolgreich. Der Jugend rate ich, weniger Überheblichkeit an den Tag zu legen und sich nicht nur mit der virtuellen Welt zu beschäftigen. Wesentlich ist, sich nicht beirren zu lassen und alles mit Freude zu tun. Wenn man seinen Beruf gerne ausübt, stellt sich der Erfolg von selbst ein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ziele zu übertreffen und zu lernen, als würde ich ewig leben.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen, tue es einfach.