Zum Erfolg von Claudia Brandstätter
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, voranzukommen, mich weiterzuentwickeln und schlußendlich mit mir selbst und meiner Leistung zufrieden zu sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Viele Abschnitte meines Lebens würde ich als sehr erfolgreich bezeichnen, andere wieder als durchschnittlich, doch meines Erachtens überwiegen die Facetten des Erfolges. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wesentliche Faktoren sind meine Zielstrebigkeit und die Fähigkeit, Unternehmen von der Notwendigkeit unserer Dienstleistungen zu überzeugen, um rascher Erfolge zu erzielen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Unsere Kunden erhalten bei uns nicht nur eine individuelle Lösung; wenn sich das Umfeld des Kunden ändert, dann werden auch bei uns Modifikationen durchgeführt. Als Führungskraft bin ich sehr gefordert, auch wenn ich zahlreiche Routinetätigkeiten an meine Mitarbeiter delegiere.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich kann das nicht an einem speziellen Zeitpunkt, einem Erlebnis, einer Person etc. festmachen, aber ich kann mich sehr gut an eine Situation erinnern, als ich kurz nach der Unternehmensgründung eine Fortbildung in Wien besuchte. Diese kostete 15.000 Schilling - für mich damals eine unvorstellbar hohe Summe, und diese aus eigener Tasche bezahlen zu können, um meine eigene Weiterbildung zu finanzieren, das war schon ein tolles Gefühl. Mir diesen Luxus leisten zu können war ein Erfolgsgefühl, zumal die anderen Seminarteilnehmer alle mindestens 20 Jahre älter als ich waren.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
In einigen Situationen, ob es sich nun um die Standortwahl oder Entscheidungen bezüglich Mitarbeitern oder Kunden handelte, entschied ich erfolgreich. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? In jedem Lebensabschnitt gab es Orientierungspunkte, Personen, die ich intellektuell oder menschlich sehr schätzte, wo sich Bewunderung, Anerkennung und das Dazulernen die Waage hielten. Es waren immer Personen, die mir auf Grundlage ihres Wissens oder Verhaltens hilfreich zur Seite standen. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es gibt viele Probleme, die man lösen kann - ob man sie auch lösen will, ist wohl die entscheidende Frage. Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, daß ich eine Lösung finde, wenn mir ein Problem in meiner Branche als bedeutend genug erscheint. Generell sehe ich die wichtigen Fragen unserer Branche als gelöst.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne Mitarbeiter kann das Unternehmen nicht erfolgreich sein. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die Grundvoraussetzung für eine Zusammenarbeit ist für mich, daß die Beziehungsebene stimmt. Dann muß ein Mitarbeiter die Vision und das Leitbild des Unternehmens verkörpern, also aktiv auf den Kunden zugehen, für den Kunden da sein. Eine fundierte Ausbildung ist natürlich auch wichtig, doch kommt für mich erst an dritter Stelle. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, daß sich die fachliche Kompetenz notfalls erlernen läßt, doch wenn die menschliche Ebene nicht gegeben ist, dann nützt auch die beste Ausbildung nichts. Ich habe den großen Vorteil, daß wir zahlreiche Initiativbewerbungen erhalten - was für mich auch einen Gradmesser für die Attraktivität des Unternehmens darstellt. Diese Bewerber wissen dann auch schon von vornherein, was sie erwartet, was es für mich wiederum auch leichter macht.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Neben einer guten Bezahlung sind auch immaterielle Anreize sehr wichtig, wie gemeinsame Feiern zu besonderen Anlässen wie Geburtstage etc. Zweimal im Jahr veranstalte ich ein Essen, wo ich dann für meine Mitarbeiter koche.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich werde wohl als innovativ und initiativ gesehen - und deswegen manchmal auch als anstrengend und viel zu schnell.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Bei mir steht der Beruf eindeutig an erster Stelle. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Es läßt sich nicht genau quantifizieren, aber es sind sicherlich mehr als zehn Tage pro Jahr. Weiterbildung ist generell ein fließender Prozeß. Hinzu kommt noch, daß ich über das Internet mit Kollegen auf der ganzen Welt verbunden bin, die ich immer wieder um Rat fragen kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Drei: Das erste ist, es zu schaffen, all die Dienstleistungen, die wir anbieten, zu bündeln und ein wirkliches Produkt zu kreieren. Das zweite Ziel, das ich für noch wesentlicher halte, ist, einen sozialen Beitrag zu leisten und Verantwortung zu übernehmen. Bei uns kommt es oft viel zu kurz, über den Tellerrand zu schauen. So bin ich im Vorstand des Vereines Heidenspaß, einem sozialen Projekt, das arbeitsmarktfernen Jugendlichen Beschäftigung im Bereich Designentwicklung aus Altmaterial bietet. Das dritte Ziel ist, mein Unternehmen in der jetzigen Geschwindigkeit weiterzuentwickeln.
Ihr Lebensmotto?
Man kann nur fordern, wenn man vorher fördert - das gilt für Mitarbeiter, für Kunden, für einen selber. Den Slogan Keep on Running beherzige ich ebenfalls. Und zuletzt: Ab 40 hat man das Gesicht, das man verdient.