Zum Erfolg von Gunther Tropper
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg grundsätzlich, seine persönlich gesetzten Ziele zu erreichen und sich im Rahmen dieses Lernprozesses auch weiterzuentwickeln. Gerade am Anfang steckt man sich wahrscheinlich sehr hohe Ziele und ist womöglich frustriert, wenn sich diese nicht wie gewünscht erreichen lassen. Aber im Laufe der Zeit wird sich das einpendeln.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Von der eigenen Einschätzung her würde ich mich als durchschnittlich erfolgreich bezeichnen. Ich sehe natürlich unsere eigene Entwicklung, habe aber aufgrund meiner Erfahrungen in verschiedenen Branchen natürlich sehr viel erlebt - und so auch sehr hohe Erfolgsparameter kennengelernt. Wenn man diese bei sich selbst anlegt, dann liegt der Maßstab für zukünftige Erfolge schon sehr hoch. Meines Erachtens ist die Entwicklung unseres Unternehmens aber durchaus als erfolgreich zu bezeichnen, zumal die Rahmenbedingungen für unsere Branche mittlerweile schon schwieriger sind als beispielsweise noch vor einem Jahrzehnt. Klein- und Mittelunternehmen finden in Österreich nicht gerade die besten Voraussetzungen vor, und durch die Basel II-Kriterien ist die Vergabe von Krediten deutlich erschwert worden, besonders in einer Branche wie der unseren, wo es um die Umsetzung von Projekten und nicht um greifbare Produkte geht. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Im Rückblick gesehen und auch im Hinblick auf die Zukunft ist der wesentlichste Faktor für mich das persönliche Engagement - mein eigenes und auch das meiner Mitarbeiter.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Sowohl alltäglichen als auch spezifischen Situationen begegne ich mit jenem Ansatz, den ich während des Studiums bei einem sechsmonatigen Praktikum in Vancouver, Kanada, kennengelernt habe, und der ganz einfach lautet: Yes, we can!. Ich habe diesen Ansatz in unsere Unternehmensphilosophie integriert, und mir ist sehr wichtig, daß unsere Mitarbeiter diesen Leitspruch verinnerlichen und dementsprechend den Kunden auch nicht als Belastung sehen, wie es so oft der Fall ist, sondern ihn als Chance begreifen. Der Aufenthalt in Kanada war für mich überhaupt sehr prägend, da ich nicht mehr mit der europäischen Neidgesellschaft konfrontiert war. Auch bei den Kontakten, die ich nach wie vor habe, spielt Neid kaum eine Rolle. Natürlich ist auch dort wichtig, was für ein Auto man fährt, doch während man sich hier zuerst fragt, Wie kann sich der das nur leisten?, herrscht dort eher Bewunderung für die Anstrengung, mit der man sich diesen Wohlstand erarbeitet hat. Auch die in Kanada vorherrschende Haltung, sich etwas zuzutrauen, etwas zu probieren und nicht von vornherein aufzugeben, sondern einfach das Beste zu geben, hat mich sehr beeinflußt. Man wächst so an jeder Aufgabe mit.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, mich selbständig zu machen, war die markanteste in den letzten Jahren und hat sich als genau richtig herausgestellt.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Herr Hans Roth, der Gründer von Saubermann, hat meinen Werdegang wohl am meisten geprägt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Als Angestellter überschritt die Anerkennung, die sowohl auf materieller - Incentives, Prämien - auch auf persönlicher Ebene angesiedelt war, nicht das übliche Ausmaß. Ich empfinde es aber generell als wichtig, auf die Individualität des Mitarbeiters einzugehen. Die Anerkennung in der beruflichen Selbständigkeit ist wiederum eine ganz andere, weil man hier wirklich das direkte, konkrete Feedback erfährt, gerade im Beratungsbereich, wo man nach Abschluß eines Projektes auch sieht, ob sich im Unternehmen der gewünschte Erfolg einstellt.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es gibt sehr viele Probleme, einfach aus der Verschiedenartigkeit der Kunden heraus, allerdings sehe ich keine Probleme, die uns in unserer Arbeit limitieren.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gerade im Beratungsbereich spielen die Mitarbeiter die wesentlichste Rolle überhaupt. Es gibt natürlich auch in unserer Branche noch Einzelkämpfer, doch in einem Unternehmen wie dem unseren, wo der Schwerpunkt auf Marketing und Vertrieb liegt, läßt sich ein Projekt nur im Team abwickeln. Die Chemie innerhalb des Teams als auch die Kommunikation dem Kunden gegenüber sind wesentliche Faktoren. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Vorrangig zählen für mich persönliches Engagement, Teamfähigkeit und Persönlichkeitsstruktur eines Bewerbers; ich muß erkennen, daß ein Mitarbeiter Interesse mitbringt und auch die Möglichkeit schätzt, sich im Unternehmen zu verwirklichen. Die Chemie muß stimmen, weshalb wir auch versuchen, den Bewerbungsprozeß länger zu gestalten, um das abschätzen zu können.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Weiterbildung findet permanent statt. In unserer Branche herrscht die globale Regel, daß 25 Prozent des Umsatzes in Fortbildung investiert werden sollten, wobei nicht unbedingt Fortbildung im klassischen Sinn gemeint ist, sondern auch Internetrecherche dazugehört. Diese neugewonnenen Informationen werden in Meetings auch den anderen Mitarbeitern zugänglich gemacht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Einerseits quantitative Ziele, im Sinne von Umsatzzielen, andererseits aber auch qualitative Ziele, im Sinne von interessanten Projekten, die zur größtmöglichen Zufriedenheit des Kunden als auch der eigenen abgewickelt werden.
Ihr Lebensmotto?
Im Sinne des Ansatzes Yes, you can! eine positive Lebenseinstellung an den Tag zu legen.