Zum Erfolg von Maria Smodics-Neumann
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, meine mir selbst definierten Ziele zu erreichen, wobei ich nicht zwischen kleinen und großen Zielen unterscheide. Ich kann am Ende eines Arbeitstages ein kleines Ziel für mich erreicht haben, setze mir aber ebenso langfristigere Herausforderungen, für deren Umsetzung ich einen entsprechend höheren Zeitaufwand einkalkuliere.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich ja, da ich meine Ziele großteils verwirklichen konnte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich versuche mich in alle Personen, mit denen ich beruflich zu tun habe, bestmöglich hineinzuversetzen, wobei ich hier nicht zwischen Mitarbeitern oder Kunden unterscheide.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Eigentlich nicht, da ich von Anfang an in meinem Beruf akzeptiert wurde. Mir wurden bisher nie Steine in den Weg gelegt, auch wurden nie abwertende Vergleiche mit männlichen Kollegen gezogen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine erfolgreiche Entscheidung war rückblickend betrachtet sicherlich meine Betriebsgründung 1993, die zur damaligen Zeit keine Besonderheit für mich darstellte, heute aber ein Meilenstein meiner Karriere ist.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Frau Kommerzialrat Eva Willinger, meine Vorgängerin als Innungsmeisterin, führte mich in die Branche ein und lehrte mich sehr viel Nützliches, auch wenn die Umsetzung ihrer Vorgaben oft nicht ganz einfach war und auch meist sehr strenge Regeln galten. Nicht zu vergessen ist natürlich meine Familie, die mich durch all die Jahre sehr unterstützte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn meine Kunden fertiggestellte Stücke abholen und ich die leuchtenden Augen sehe, die meine Arbeit bewundern, ist das die größte Anerkennung, die mir in dieser Branche entgegengebracht werden kann.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein Problem ist die Tatsache, daß von Unternehmen Produkte als Maßarbeit verkauft werden, die eigentlich keine ist. Unternehmen kaufen hier bereits fertige Produkte ein, die nur mehr geringfügig angepaßt und dann als Maßanfertigung verkauft werden.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Sicherlich unsere Zuverlässigkeit, die heute leider nicht überall selbstverständlich ist.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es ist für uns in keinster Weise erstrebenswert, unsere Kunden mit allen Kleidungsstücken zu versorgen, die über das gesamte Jahr vonnöten sind. Für mich ist es zufriedenstellend, wenn - natürlich möglichst viele - Personen Kleidung für spezielle Anlässe bei uns anfertigen lassen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beruf und Privatleben ließen sich, dank der Unterstützung meiner Familie, immer sehr gut vereinbaren.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung ist für mich ein allgegenwärtiges Thema. Derzeit besuche ich eine berufsbegleitende Fachhochschule für Marketing und Sales.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Immer wichtiger werden die ständige fachliche Weiterbildung und die bestmögliche Harmonisierung des berufsspezifischen und kaufmännischen Denkens, ohne die sich wirtschaftlicher Erfolg nur sehr schwer verwirklichen läßt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein berufliches Ziel ist es, mein Studium erfolgreich abzuschließen und meine Tätigkeit in der Kammer weiter auszuüben, privat möchte ich wieder mehr Zeit für gemeinsame Tätigkeiten mit meiner Familie erübrigen.