Zum Erfolg von Hans Graf
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, zueinander Brücken zu bauen. Das kann zwischen zwei Menschen geschehen, das kann von einer Person zu einer Menge von Personen erfolgen. Erfolge kann man niemals alleine gestalten, sondern immer nur miteinander. Beispielsweise ist es für mich ein Erfolg, daran zu arbeiten, daß zwei Nachbarn, die jahrelang Streit hatten, wieder miteinander ausgehen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Eine große Stärke von mir ist es, bis heute noch keinen Neid empfunden zu haben. Ich ziehe es vor, selbst aktiv zu werden, um diverse Ziele zu erreichen. Der Neid ist für mich eine der Wurzeln für das Schlechte in der Menschheit. Man sollte sich besser über Erfolge anderer freuen und daran arbeiten, ebensolche zu erzielen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin in einer sehr glücklichen Familie aufgewachsen, wir wurden katholisch erzogen. Daraus konnte ich sehr viel Kraft schöpfen. Im Alter von 20 Jahren heiratete ich bereits, und ich würde meine Frau heute wieder heiraten. Das sind die wichtigsten Fundamente meines Erfolges. Nicht zu vergessen sind Freunde, die einen stützen, und für die man selbst eine Stütze ist.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich bereits als Kleinkind. Ich glaube, daß das immer schon so war. Meine Eltern bremsten mich im richtigen Moment, bis ich die Dinge selbst einzuschätzen lernte. Beispielsweise gründete ich bereits im Alter von neun Jahren eine Jungschargruppierung in unserer Gemeinde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, sehr früh zu heiraten, stellte sich als durch und durch positiv heraus. Meine Frau unterstützt mich nach wie vor in meinen öffentlichen Funktionen, außerdem hatten wir das Glück, einen Bauernhof zu erben, somit war unsere Existenz bereits sehr früh abgesichert.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Herr Bürgermeister Grüner, der mir sehr früh den Stellenwert der Ehrlichkeit vermitteln konnte, und zwar anhand des Beispieles des Holzmessens. Auch Herrn Bürgermeister Farnleitner möchte ich in diesem Zusammenhang erwähnen, er lud mich zum ÖVP Club in Naas ein und ist somit auch als Wegbereiter zu verstehen. Eine prägende Situation war sicherlich das Jahr 1991, in dem mein Vater verstarb. Damals war der spätere dritte Landtagspräsident Hans Kinsky immer für mich da, wenn ich ihn brauchte; er übernahm beinahe eine Vaterrolle.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die größte Anerkennung für mich ist jene, daß mir meine Frau vier Kinder geschenkt hat. Im beruflichen Bereich ist es die Erkenntnis, daß mein Wirken im Sinne von Verständigung zwischen Menschen erfolgreich ist. Die Rolle des Mediators liegt mir. Eine große Anerkennung ist die Tatsache, daß unser Bezirksbüro im Zuge einer Besuchstour der 54 Ortsgruppen unseres Bezirkes von jeder einzelnen Ortsgruppe gelobt wurde. Darauf bin ich sehr stolz, denn das ist keine Selbstverständlichkeit.Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Mitarbeiter aus? Bei meinen Mitarbeitern ist mir am wichtigsten, daß sie mit den Leuten gut auskommen, zu möglichst allen einen Zugang haben. Kurz gesagt: für mich zählen soziale Fähigkeiten. Das Fachliche kann man erlernen oder trainieren, wenn die Bereitschaft vorhanden ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben ein sehr gutes Arbeitsklima. Das sogenannte zwischen den Zeilen lesen passiert im persönlichen Gespräch, dafür muß sich immer Zeit finden, sei es bei einem Kaffee zwischendurch oder in Form von offiziellen Mitarbeitergesprächen, die bei uns alle drei Monate stattfinden. In diesen Gesprächen erkläre ich unsere Absichten und Ziele, um dadurch bei den Kollegen eigene Ideen zu erwecken, die möglicherweise zum Erreichen der Ziele notwendig sind. Ich sehe Eigenverantwortung als starke Motivation.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende drei bis vier Tage pro Monat für den Besuch von Seminaren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Solange ich gesund bin, möchte ich arbeiten. Ob ich mit 60 oder 70 in Pension gehe, ist für mich gleich. Ein Ziel ist es, die Gemeinde Naas als Bürgermeister weiterhin gut zu führen und einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Die Familie soll so bleiben, wie sie ist, der Freundeskreis soll größer werden.
Ihr Lebensmotto?
Zueinander Brücken bauen.