Zum Erfolg von Hans-Michael Schania
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, nach meinem Rhythmus leben zu können; ich mache meinen Erfolg nicht an materiellen Werten fest. Die zutiefst persönliche Definition von Erfolg soll sich auch nicht daran orientieren, wie andere Menschen Erfolg sehen. Alle vier Jahre führe ich eine Bestandsaufnahme durch und überprüfe, ob ich mich noch in meinem Rhythmus befinde und mich in meinem Umfeld wohl fühle. Wenn ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden bin, dann verändere ich meine Lebensweise, da ich der Meinung bin, daß man einen einmal eingeschlagenen Weg nicht bedingungslos für alle Zeit weitergehen muß.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin froh über das, was ich bisher erreicht habe. Sich erfolgreich zu fühlen bedeutet, etwas zu Ende zu bringen - und in Wirklichkeit gibt es kein Ende. Insofern kann ich nicht behaupten, erfolgreich zu sein, da ich ja noch nicht am Ende angelangt bin. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Eine meiner Stärken liegt in der Kommunikation. Meines Erachtens ist soziale Kompetenz ebenso wichtig wie fachliches Wissen, wobei Fachwissen etwas ist, das man sich rasch aneignen kann. Ich habe mich nie in den Mittelpunkt gedrängt, sondern sehe mich als sozialer Mensch, der gerne im Team etwas bewegt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich treffe keine Schnellschußlösungen, sondern beobachte ein Problem zunächst einmal genau, ehe ich eingreife. Probleme entwickeln sich, und manche lösen sich von selbst, wobei auch viele Konflikte menschlicher Natur sind und das Verhalten einzelner betreffen. Hier ist es von Vorteil, ein Problem aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Bei Entscheidungen versuche ich natürlich, meine Sicht der Dinge einzubringen, doch ich habe auch ein offenes Ohr für die Erwartungen anderer. Schlußendlich zählt wieder soziales Geschick, um die eigene Sichtweise durchzusetzen. Zum Glück hatte ich selten ernsthafte Probleme in meinem Arbeitsumfeld. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Dr. Schering, mein erster Vorgesetzter, beeindruckte mich mit der Ruhe, die er - besonders bei Entscheidungen - ausstrahlte. Auch wenn ich mir von anderen Menschen das eine oder andere abschauen konnte, war mir wichtig, meinen eigenen Weg zu gehen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Am meisten schätze ich hundertprozentige Ehrlichkeit. Verunglimpfungen und üble Nachrede hinter dem Rücken anderer halte ich für unerträglich. Ich nehme gerne eine neutrale Haltung ein und versuche, mich nicht gleich am ersten Eindruck zu orientieren, da man sich hier auch oft täuschen kann. Ein harmonischer Umgang mit meinen Mitarbeitern entspricht meinen Wunschvorstellungen. Für mich ist daher die menschliche Komponente ausschlaggebend - Fachwissen kann man sich nachträglich aneignen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir agieren mit einem international besetzten Team und verfügen über umfassende Erfahrung in unserem Bereich.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich konnte nach der Arbeit immer schon gut abschalten. Ein wichtiger Ausgleich ist für mich mein Freundeskreis. Auch wenn ich bemüht bin, Berufliches und Privates zu trennen, so fließen geschäftliche Aspekte schon hin und wieder einmal in mein Privatleben ein. Ich glaube jedoch, daß eine gute Balance von Bedeutung ist. Wer rund um die Uhr arbeitet, ist nicht automatisch erfolgreicher als jemand mit einem Nine-to-Five-Job. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die Anforderungen an einen Wirtschaftsstudenten sind nach wie vor dieselben: drei Fremdsprachen beherrschen, sein Studium in Mindestzeit absolvieren und zahlreiche praktische Erfahrungen sammeln. Generell halte ich es für das Um und Auf, zunächst seine Stärken zu bestimmen. Manche Menschen wissen schon in jungen Jahren sehr genau, welche beruflichen Ambitionen sie haben, andere brauchen eben länger dafür. Wesentlich ist, auf seine innere Stimme zu hören.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In der unmittelbaren Zukunft hat die Umsetzung des Businessplanes Vorrang. In den nächsten drei Jahren ist auch die Aufstockung der Mitarbeiterzahl geplant. Zusätzlich möchten wir weitere Standorte, auch im Ausland, eröffnen.