Zum Erfolg von Cäcilia Mayrhofer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist kein sehr wesentlicher Aspekt für mich, ich bin auch durch die berufliche Selbständigkeit kein anderer Mensch geworden. Ich hatte einfach Glück. Wir beschäftigen viele langjährige Mitarbeiter in der Firma, und alles läuft ganz automatisch weiter.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Sohn hat auch den Beruf des Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigers erlernt. Ich habe mich auch deshalb selbständig gemacht, damit er später einmal die Firma übernehmen kann.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Unstimmigkeiten haben wir eigentlich nicht. Probleme mit Mitarbeitern muß man offen und ehrlich im Gespräch behandeln, wofür ich mir auch sehr viel Zeit nehme.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich fühle mich in meiner Branche sehr wohl. Ich kenne alle unsere Kunden sehr gut und habe keine Probleme, als Frau zu einer Angebotseröffnung zu fahren.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist besser. Unter Originalität verstehe ich, daß ich mich so gebe, wie ich bin. Meine Kunden und Mitarbeiter schätzen sehr, daß ich auch heute selbst noch im Berufsleben stehe. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Der Seniorchef des Unternehmens, der sich sehr für die Firma eingesetzt hat, war mir ein Vorbild. Ich habe von ihm viel gelernt. Ich habe nie eine Hauptschule besucht, bei uns im Dorf war es üblich, daß Mädchen vier Jahre in der fünften Klasse Volksschule bleiben. Ich besaß aber schon immer großen Ehrgeiz und suchte die Herausforderung.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der Konkurrenzkampf ist sehr groß, und der Mitbewerb ruiniert sich selbst die Preise. Ich schließe mich diesem Preiskampf nicht an, denn ich muß keine schlecht bezahlten Aufträge annehmen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mein Umfeld sieht mich als mutig.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich glaube, der erste Eindruck ist meistens der beste. Nach einem etwa zweistündigen Vorstellungsgespräch wähle ich meine Mitarbeiter intuitiv aus. Probleme, Arbeitskräfte zu finden, habe ich keine.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Jede meiner Mitarbeiterinnen ist froh, daß sie Arbeit hat. Der Großteil der Mitarbeiterinnen wird im Krankenhaus eingesetzt.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich werde weniger als streng gesehen, ich bin eher zu nachgiebig. Es ist schwer, meinen 70 Mitarbeiterinnen immer alles recht zu machen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Meine jahrelange Praxis und auch die Erfahrung meiner Mitarbeiter, die schon viele Jahre in der Firma sind.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich halte großen Abstand zur Konkurrenz und werde mich sicher nirgends vordrängen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben kommt zu kurz. Ich arbeite etwa 240 bis 260 Stunden im Monat, und deswegen ist wohl auch meine erste Ehe gescheitert.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Zur Zeit wende ich nicht so viel Zeit für meine Weiterbildung auf, absolviere jedoch einen Computerkurs.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Jeder möchte in einem Büro arbeiten, aber das ist nicht machbar. Und man soll nicht immer nur an die Freizeit denken. Jungunternehmer müssen bedenken, daß man ohne eigenen Einsatz nicht weiterkommt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte die Firma so lange führen, bis ich sie meinem Sohn übergeben kann.