Zum Erfolg von Irmgard Birnbacher
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine Ziele zu erreichen, seien diese beruflich oder privat. Eine harmonische, intakte Beziehung ist ebenso wichtig wie ein florierendes, finanziell abgesichertes Unternehmen und erzeugt persönliche Zufriedenheit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich ja, da ich in den letzten Jahren zwar sehr viele Aufgaben erledigen mußte, aber trotzdem viele meiner Ziele verwirklichen konnte. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Sicher mein hoher persönlicher Einsatz und meine Kommunikationsfähigkeit. Privat ist es wichtig, immer wieder an einer Beziehung zu arbeiten, geschäftlich gilt es den Betrieb am Laufen zu halten, was ohne überdurchschnittliches Engagement nicht möglich ist. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich denke schon, da man sich als Frau wesentlich stärker einbringen muß und in der Politik oder anderen hohen Positionen ohne männlichen Mentor nicht erfolgreich sein kann.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Es gab keinen bestimmten Punkt, es war vielmehr ein laufender Prozeß, der mich Stück für Stück erfolgreich machte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Entscheidend für den betrieblichen Erfolg war 1983 der Mut, Reisebüros keine Zimmer mehr anzubieten, sondern uns ausschließlich auf Privatkunden zu verlegen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gab eine Persönlichkeit, die mich sicherlich sehr prägte, die allerdings bereits verstorben ist und die ich hier nicht nennen möchte. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In kleineren Häusern wurden über Jahre Zimmer wegrationalisiert. Es findet derzeit ein Strukturwandel statt, im Zuge dessen in den nächsten Jahren viele kleine Betriebe einigen großen werden weichen müssen. Zusätzlich wird es notwendig werden, uns zukünftig mehr dem Osttourismus zu öffnen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als anerkannte Tourismusfachfrau, die durchaus gute Ideen hat.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr wesentliche, da sie das Bindeglied zum Gast darstellen und somit das Aushängeschild für den Betrieb sind. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Zeugnisse sind nicht immer ausschlaggebend, der erste Eindruck, ein persönliches Gespräch und Sympathie entscheiden oft über eine Anstellung.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Als bestimmte und strenge Vorgesetzte, die eine Vorbildfunktion ausübt. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich kann sehr gut Situationen analysieren, was im Betrieb oft wichtig war, wenn etwas schief ging.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Als unsere Tochter noch klein war, war das oft ein Problem. Allerdings lernten wir im Laufe der Jahre durch gute Organisation Beruf und Privatleben recht gut zu vereinbaren. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Am wichtigsten sind Flexibilität im Beruf und das Interesse an vielen verschiedenen Bereichen. Man darf nicht stehenbleiben, sondern muß sich immer weiterentwickeln und für alles offen bleiben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, noch möglichst lange zu leben und in dieser Zeit einen harmonischen Alltag für mich zu schaffen.
Ihr Lebensmotto?
Es ist mein Wunsch, nur glückliche Menschen um mich zu haben.