Zum Erfolg von Karin Kadenbach
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich gegeben, wenn es mir gelingt, Dinge, die ich schon lange im Kopf und im Herzen mit mir herumtrage, in die Tat umzusetzen. Erfolg bedeutet auch, längerfristig verfolgte Ziele zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Es ist mir in den vergangenen Jahren gelungen, gemeinsam mit meinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern Ideen zu realisieren. Im persönlichen Bereich empfinde ich auch im Privatleben eine gewisse Zufriedenheit.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin sehr hartnäckig im Verfolgen meiner Ziele. Auch verfüge ich über eine gewisse Kreativität, die es mir ermöglicht, immer einen Weg zu finden. Wenn etwas auf herkömmliche Weise nicht geht, suche und finde ich eine Möglichkeit, es anders anzupacken. Ich hatte auch immer das Glück, Menschen an meiner Seite zu haben, die mich unterstützten. Eines meiner Erfolgsgeheimnisse liegt darin, auf Teamarbeit zu setzen. Man kann auf Dauer alleine nichts bewegen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin im Sternzeichen Widder und begegne Herausforderungen zuerst direkt. Erst wenn die Methode mit dem Kopf durch die Wand nicht funktioniert, versuche ich Alternativen zu finden.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Das kommt wahrscheinlich auf die Tätigkeitsbereiche an. Erfolgreich zu sein hat für mich nicht nur mit dem Beruf zu tun, man kann auch im Privatleben und in seinen Beziehungen durchaus Erfolg empfinden. In meinem beruflichen Umfeld, dem Management und der Politik, ist es sicher eine zusätzliche Herausforderung, eine Frau zu sein.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich hatte immer die Unterstützung meiner Eltern, und es war mir sehr wichtig, Erfolge zu haben und mit ihnen teilen zu können.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Immer dann, wenn ich auf meinen Bauch gehört habe und der Kopf nicht dagegen gesprochen hat.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Das Original ist immer am besten. Meine Erfahrungen in der Werbebranche zeigten mir, daß das Original immer besser ist als eine Imitation. Eine Kopie ist in manchen Bereichen sicher notwendig, doch die Originale werden ja Gott sei Dank nicht aussterben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern haben mich immer unterstützt und ermutigt. Und dann war da meine Großmutter. Sie war sehr lange krank und hat doch bis zum Ende ihren Lebensmut nicht verloren. Sie glaubte stets an die Zukunft, hatte für uns Kinder immer ein Lächeln, und ihre Philosophie war: wenn du etwas willst, dann kannst du es auch.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Mir ist besonders wichtig, daß meine Kinder mir sagen, daß sie stolz auf mich sind.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Da ist beispielsweise die derzeitige Pflegediskussion. Leider überlagert in weiten Bereichen die Finanzdiskussion die sachlichen Inhalte und Vorschläge, so daß viele gute Ideen im Keim erstickt werden. Mein Wunsch wäre, daß zuerst eruiert wird: was brauchen wir? und dann erst: wie finanzieren wir das?. Wir gehören nach wie vor zu den reichsten Ländern der Welt und fangen meiner Meinung nach die Diskussionen am falschen Ende an.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine ganz wichtige, denn nur mit guten Mitarbeitern kann man gute Arbeit leisten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir haben ein klares Anforderungsprofil. Ist dieses erfüllt, folgt ein persönliches Gespräch. Der Mitarbeiter muß generell gerne im Team arbeiten und bereit sein, Verantwortung zu übernehmen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Indem ich sie an allen Entscheidung beteilige. Wichtig ist auch, daß Mitarbeiter die Hintergründe erkennen können.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Trotz geringer Personalressourcen sind wir ein gutes Team. Ich habe gute, motivierte und kompetente Mitarbeiterinnen, die eine gute Mischung aus Erfahrung gepaart mit neuen Aspekten und Ideen repräsentieren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Der Beruf hat Priorität. Er macht mir sehr viel Freude und überschneidet sich permanent mit meinem Privatleben. Es ist zwar nicht ganz einfach, aber ich habe das Verständnis meiner Familie, und wenn wir auf Urlaub sind, gehört meine Zeit ganz ihr.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich lerne laufend dazu. Da ich das Ressort erst vor einem halben Jahr übernommen habe, muß ich nun natürlich in die Tiefe gehen und danke meinen Kollegen, die mich dabei tatkräftig unterstützen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man braucht unbedingt eine solide Basisausbildung. Einem jungen Menschen rate ich, nicht nur mit dem Verstand zu agieren, sondern seinem Herzen zu folgen, zu machen, woran er Freude hat und die Bereitschaft an den Tag zu legen, sich ständig weiterzuentwickeln.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte das meine dazu tun, um die SPÖ in Niederösterreich weiter zu stärken. Privat ist es mein Wunschziel, Beruf und Familie so zu vereinbaren, daß jeder zufrieden ist.
Ihr Lebensmotto?
Nicht jammern, sondern anpacken. Und: Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.