* Univ.-Prof. Dr. Chris Schaner-Wolles
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Profil
Zur Person
Service
Zur Karriere
Zur Karriere von Chris Schaner-Wolles
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich bin in Belgien geboren und aufgewachsen und studierte nach der Reifeprüfung Linguistik und Germanistik an der Universität Antwerpen. Anschließend machte ich ein Postgraduate Studium in Neurolinguistik an der Universität Brüssel, wo ich 1976 auch promovierte. Bereits während meines Doktorats war ich als Stipendiatin 1975/76 am Institut für Sprachwissenschaft und am Institut für Neurologie in Wien. Im Zuge dieser Tätigkeit erhielt ich das Angebot für eine Assistentenstelle am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien, und so übersiedelte ich im Oktober 1976 von Belgien nach Österreich. In weiterer Folge wurde ich Professorin für Allgemeine Sprachwissenschaft und Klinische Linguistik, im Jahr 1993 habilitierte ich mich. Darüber hinaus unterrichte ich in den Universitätslehrgängen „Sprach- und Kommunikationsförderung“ und „Klinische Linguistik“ an der Universität Salzburg und betreue den Bereich Linguistik an der Akademie für Logopädie der Gemeinde Wien und der Fachhochschule Campus Wien. Außerdem nahm ich Einladungen zu Gastprofessuren an den Universitäten Potsdam, Stuttgart und Salzburg wahr. Von 1999 bis 2002 verbrachte ich eine Forschungszeit an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, wo ich im Rahmen der Kommission für Linguistik und Kommunikationsforschung ein größeres vom FWF geförderten Projekt zum erstsprachlichen Grammatikerwerb des österreichischen Deutsch - im Vergleich mit anderen Sprachen - leitete. Danach kehrte ich wieder an die Universität zurück und seither unterrichte ich hier Grammatiktheorie, aber auch Psycholinguistik und Patholinguistik. Die Schwerpunkte in meiner Forschung und Lehre sind der kindliche Spracherwerb, die Sprachentwicklung von unauffälligen Kindern und von Kindern mit Sprachentwicklungsauffälligkeiten; die Beziehung von sprachlicher, kognitiver und neurologischer Entwicklung bei Kindern, sowie die sprachlichen Fähigkeiten von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen.
Zum Erfolg
Zum Erfolg von Chris Schaner-Wolles
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
In der Wissenschaft ist es als Erfolg zu sehen, wenn Projekte und Forschungsaufträge, die man gern machen würde, bewilligt und zu einem guten Abschluß gebracht werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, wenn ich auf meine Karriere zurückblicke, war es sicher nicht selbstverständlich, daß ich mich als Frau habilitieren und eine doch erfolgreiche universitäre Laufbahn einschlagen konnte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausdauer und Durchsetzungsvermögen sind in meinem Beruf wichtige Kriterien; für Projektarbeiten mit den Teams braucht man außerdem gewisse Führungsqualitäten.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich glaube schon, daß es für Frauen in den meisten Berufssparten nach wie vor schwieriger ist, sich durchzusetzen. Ich mußte für meine Karriere aber auch einige Abstriche im privaten Bereich in Kauf nehmen, und habe daher auch keine Kinder. Im Gegensatz zu einem Mann lassen sich für eine Frau Beruf und Familie nur schwer vereinbaren.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühlte mich schon relativ früh erfolgreich - ich war eine sehr gute Schülerin und absolvierte Matura und Studium mit Auszeichnung.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine wichtigste und erfolgreichste Entscheidung war, von Belgien nach Österreich zu übersiedeln.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich werde nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Lehre von Studenten und Schülern akzeptiert, was mir viel bedeutet.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Sprachwissenschaft hat noch keine allzu lange Tradition, vieles ist noch vage und nicht genau geklärt. Auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit auf den Gebieten Sprache, Kommunikation und Gehirn ist nicht so einfach. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es gibt in Österreich einmal pro Jahr den sogenannten Linguistinentag, an dem sich die Branche trifft und sich austauscht. Dazu kommen noch etliche Veranstaltungen und Kongresse im Ausland.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Der Beruf ist der zentrale Punkt in meinem Leben, der mich zeitlich und geistig sehr in Anspruch nimmt. Wenn ich das Institut verlasse, kann ich nicht so leicht abschalten; außerdem arbeite ich auch viel zu Hause.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Frauen kann ich nur empfehlen, sich untereinander zu vernetzen. Ein gutes Netzwerk ist speziell zu Beginn einer Karriere recht hilfreich, außerdem fühlt man sich nicht so alleine.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich beschäftige mich derzeit mit einem Forschungsprojekt über Kinder und Jugendliche mit dem seltenen Williams-Syndrom, bei dem wir uns interessante Antworten auf viele offene Fragen erhoffen. Auch die Sprachförderung wird als Thema in der heutigen Zeit - Stichwort Einwanderer - immer interessanter.
Publikationen
- 50 Veröffentlichungen in Sachbüchern und Fachzeitschriften
- über 150 Vorträge im In- und Ausland in Englisch, Deutsch und Holländisch
Mitgliedschaften
- mehrere berufliche Mitgliedschaften
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