Zum Erfolg von Friedrich Sommer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Im Marketing- und PR-Bereich ist Erfolg relativ leicht abzulesen. Wenn wir eine Pressemitteilung verschicken, neue Werbefolder produzieren oder sonstige Aktionen veranstalten, läßt sich der Erfolg in Form von gesteigerter Frequenz bei den Händlern messen. Werden aufgrund einer gelungenen Marketingaktion mehr Autos verkauft, sehe ich das als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich denke, daß ich durch meine Arbeit als Marketing Manager von Hyundai zum Erfolg dieser Marke in Österreich beigetragen habe. Wir haben mittlerweile einen Marktanteil von 2,7 Prozent.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wir haben von Hyundai zur richtigen Zeit die richtigen Produkte bekommen, sodaß wir die Kundenbedürfnisse immer ideal befriedigen konnten. Die Marketingabteilung hat die Vorzüge unserer Modelle immer hervorragend kommuniziert - dieser Erfolg gehört natürlich nicht mir alleine, sondern dem gesamten Team.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn es darum geht, ein neues Modell zu promoten, versetze ich mich in die Lage des Kunden und versuche herauszuarbeiten, welche Features besonders interessant sind. Auch Ideen des Teams fließen mit ein. Ist der Entwurf eines Folders fertig, hole ich auch Reaktionen von außen ein - dieses Feedback ist sehr wichtig, damit man nicht betriebsblind wird.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Wir müssen uns, mit allen Ecken und Kanten, eigenständig positionieren. Originalität ist der einzige Weg zum Erfolg; eine Kampagne zu imitieren oder zu versuchen, als Trittbrettfahrer am Erfolg anderer mitzunaschen, lehne ich total ab.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine inzwischen leider verstorbene Mutter hat mit ihrer Erziehung den Grundstein für meine Leistungsbereitschaft und mein korrektes Arbeiten gelegt. Sie war sehr dahinter, daß ich meine Ausbildung fertig mache und hat mir dadurch einen guten Start ins Berufsleben ermöglicht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mein Team besteht aus drei Mitarbeitern, und sie tragen in hohem Maße zum Erfolg bei. Ich binde sie frühzeitig in Projekte ein, ohne ihren Input und ihre begleitende Unterstützung könnte ich nicht so erfolgreich agieren. Jeder Mitarbeiter im Unternehmen trägt seinen Baustein zum Erfolg bei, und ich behandle alle Menschen in der Firma mit Höflichkeit und Respekt - egal, ob es der Geschäftsführer ist oder die Dame, die unsere Autos wäscht.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich arbeite mit Lob und Tadel - beides ist wichtig. Es wäre falsch, Mitarbeiter dauernd nur zu loben und gleichzeitig demotivierend, wenn ich nur bei Fehlern oder schlechter Leistung mit negativem Feedback reagiere. Was richtiges soziales Verhalten betrifft, habe ich sehr viel von meinen drei Kindern gelernt. Ich selbst war ja ein Einzelkind und bin ganz anders aufgewachsen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Freundin arbeitet in einem ähnlichen Beruf. Sie kennt diese Branche und weiß, daß es immer wieder Phasen gibt, wo die Arbeit Priorität hat. Mit diesem gegenseitigen Verständnis ist es auch kein Problem, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Hätte ich eine Partnerin, die ab 17 Uhr daheim sitzt und auf mich wartet, würde das nicht funktionieren.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Leider ist es aufgrund des täglichen Arbeitsaufkommens nur selten möglich, Weiterbildungsveranstaltungen zu besuchen. 2007 blieb - abgesehen vom Besuch diverser Fachmessen - gerade Zeit für ein PR-Seminar und ein Medientraining. Ich halte solche Fortbildungen aber für sehr wichtig, auch weil man im Laufe der Jahre einiges vergißt und regelmäßige Auffrischung gut tut.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Viele Berufe sind ab einer gewissen Position von zahlreichen Besprechungen und Meetings geprägt - ob sie sinnvoll sind oder nicht, sei dahingestellt. Trotzdem ist es wichtig, stets gut vorbereitet zu sein, sich mit den jeweiligen Themen auseinanderzusetzen und etwaige Szenarien durchzuspielen. Man darf nicht zu seinen Chefs und Kollegen gehen und ihnen Zeit stehlen, weil man nicht weiß, worum es eigentlich geht. Das erwarte ich auch von meinen Mitarbeitern. Leider glauben viele junge Leute, daß sie schon alles können und wissen, und sind daher meist nicht vorbereitet.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist zweifellos, Hyundai weiterhin auf dem Erfolgsweg zu begleiten. Es ist aber vorstellbar, daß ich bei Denzel komplett in den PR-Bereich wechsle, neue Marken übernehme und das Marketing abgebe.