Zum Erfolg von Elisabeth Reger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Freude an der Arbeit und wenn der Kunde zufrieden mein Geschäft verläßt, dann ist es ein Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich mit Leidenschaft und Begeisterung meinen Beruf ausübe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Während der Schulzeit war ich als Mannequin sehr oft im Ausland unterwegs, was jedoch jedesmal hieß, daß ich den versäumten Lernstoff nachholen mußte. Das schaffte ich nur mir eiserner Disziplin. Die Disziplin und konsequentes Verhalten prägte mich für mein weiteres Leben. Darüber hinaus zählen sicherlich meine Fachkenntnis und mein Fingerspitzengefühl zu den Erfolgsfaktoren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Auch wenn es Probleme gibt, versuche ich Kundenwünsche zu erfüllen. Wenn es dazu kommt, daß ich manche Fragen nicht sofort beantworten kann, dann vertiefe ich mich in die Fachliteratur und versuche auf diesem Wege, die Probleme zu lösen und dies gelingt mir zwischenzeitlich sehr gut.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Überhaupt nicht, wenn man sich behauptet und seiner Persönlichkeit treu bleibt, schätzen dies die Kunden.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, Michelangelo, weil er ebenso wie ich ein ausgeprägter Schöngeist war.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung bekomme ich dann, wenn ich die Wünsche meiner Kunden erfüllen konnte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein Problem ist sicherlich der Nachwuchs. Leider gibt es so gut wie keine schulische Institution, welche sich mit Stilkunde und der dazugehörenden Farbenlehre beschäftigt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärke des Unternehmens zeigt sich meiner Meinung nach darin, daß wir in der Lage sind, u.a. Stoffe anzubieten, welche bereits Marie Antoinette seinerzeit verwendete. Weiters schätzen unsere Kunden die Qualität der Stoffe und deren Ausführung sowie meine Verläßlichkeit.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Die Konkurrenz ist kein wirkliches Thema für mich. Im Gegenteil, meine Stammkunden behaupten, daß ich bereits eine Institution in Wien sei. Ich versuche nach wie vor, meinen Weg zu gehen, so u.a. werden bei mir die Säume und Ringe noch mit der Hand genäht, was sonst niemand mehr macht. Ich bin auch die letzte Institution welche noch eine eigene Werkstätte hat.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Beruf ist mein Leben. Da ich mit Leidenschaft meine berufliche Tätigkeit praktiziere, stellt sich diese Frage nicht wirklich. Die wenige Freizeit verbringe ich mit meinen Hunden.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Die Zeit läßt sich nicht messen, denn wenn man in der Fachliteratur etwas sucht, gibt es auch noch andere Punkte welche das Interesse wecken. Dabei schaue ich nie auf die Uhr.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
In erster Linie sollte man sich selbst treu bleiben, d.h. seine persönlichen Interessen sollte man weiterverfolgen, denn was man gerne macht, macht man auch meistens richtig. Wenn man die Absicht hat, in meiner Branche erfolgreich Fuß zu fassen, sollte man sich ausgiebig mit der Stilkunde und Farbenlehre sowie mit Kunstgeschichte beschäftigen. Dieses Wissen kann man sich leider nur noch in der Praxis aneignen. Darüber hinaus zählen jene Eigenschaften, wie Durchhaltevermögen und Neugierde zu jenen Eigenschaften, um in dieser Branche bestehen zu können.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Noch so lange weiter machen, wie es mein Gesundheitszustand zuläßt.