Zum Erfolg von Walter Abel
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich eine sinnvolle Tätigkeit mit Freude und Begeisterung auszuüben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Die Erfahrung zeigt, dass der eingeschlagene Weg richtig war. Somit sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Lernbereitschaft, aktives Zuhören, Hartnäckigkeit und zielorientiertes Verhalten waren die wesentlichen Parameter, um erfolgreich zu sein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Einen konkreten Zeitpunkt kann ich nicht nennen. Ich glaube, dass es der Weg der kleinen Schritte war, um zu Erfolg zu kommen. Meiner Ansicht nach tritt der Erfolg in meinem Beruf dann ein, wenn der Kunde mit der erbrachten Leistung zufrieden ist und wiederkommt bzw. weiterempfiehlt. In den letzten Jahren bemerkte ich verstärkt, dass die Höhe des Honorars nicht im Vordergrund stand, sondern die Qualität der erbrachten Leistung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In unserem Sektor ist Qualifikation kein klar umrissenes Feld. Es gibt viele, die ich als Scharlatane bezeichnen würde. In Wien gibt es laut Statistik 1.600 freiberufliche Unternehmensberater. Hier seine Kompetenz zu beweisen, ist manchmal eine Sisyphusarbeit. Selbsternannte Unternehmensberater ruinieren den Markt und untergraben das Vertrauen unserer Kundschaft. Es ist speziell im österreichischen Mittelstand schwierig, Unternehmen davon zu überzeugen, dass es gewinnbringend sein kann, externe Hilfe eines Beraters in Anspruch zu nehmen
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich habe keine Angestellten im klassischen Sinn, jedoch einen Pool von qualifizierten freien Mitarbeitern auf welche ich bei Bedarf zugreife.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ein potentieller Mitarbeiter muss mich überzeugen können. Ich muss sehen, dass es sein innerlicher Wunsch ist, mit mir zu arbeiten und dass er in der Lage ist, Defizite zu überwinden. Ich suche keinen perfekten Menschen, er muss aber bereit sein zu lernen. Ich setze bei meiner Entscheidung keine normierbaren Fähigkeiten voraus.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Es geht darum, jedem Mitarbeiter und seiner Arbeit den nötigen Respekt und Freiraum entgegenzubringen. Wenn man das schafft, kann man gutes Arbeitsklima gewährleisten.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Je größer ein Projekt ist, desto mehr ist man mit Mitbewerbern konfrontiert. Im beruflichen Alltag zählen die eigenen Fähigkeiten und darauf sollte man sich konzentrieren. Wichtig ist, dass man erkennt was der Kunde benötigt und nicht was er gerne hätte. Meinen Ansatz sehe ich darin, dem Kunden Lösungen anzubieten und die Wurzeln des Problems zu erkennen. Dies unterscheidet die Mitbewerber am Markt im direkten Vergleich, weil einige manchmal einen sehr eigenwilligen Zugang zu einer angeblichen Problemlösung praktizieren.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Im Gegensatz zu großen Beratungsfirmen versuche ich, eine überschaubare Anzahl kompetenter Leute arbeiten zu lassen, keine weniger qualifizierten Hilfskräfte in Projekte zu schicken. Ich konnte dies leider selbst einige Male erleben und erkannte es als wenig zielführend für den Kunden. Neben der Erstellung von Konzepten steht für mich die Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse gemeinsam mit dem Kunden im Vordergrund. Wichtig ist, kein Dauerschuldverhältnis zu hinterlassen, sondern der Kunde muss mit der erarbeiteten Lösung eigenständig leben können. Ich vermeide es, Gefälligkeitsgutachten zu verfassen, was in letzter Zeit leider modern geworden ist. Dies alles ermöglichte mir den Erfolg der letzten Jahre.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich würde jedem dazu raten, seine persönlichen Wünsche zu konkreten und machbaren Zielsetzungen verarbeiten zu lernen und diese hartnäckig zu verfolgen. Der Erfolg wird sich als Folge des persönlichen Engagements von selbst einstellen. Für eine erfolgreiche Karriere in meiner Branche zählt neben einer umfangreichen fachlichen Ausbildung die Erfahrung, welche man in einem klassischen Beratungsunternehmen mitbekommt. Der Schritt in die Selbständigkeit sollte nur dann erfolgen, wenn man mit gutem Gewissen auf eine umfangreiche fachliche Kompetenz und langjährige Erfahrung verweisen kann. Wenn die jüngere Generation den Wunsch verspürt eine Beratungstätigkeit auszuüben, dann sollte man nicht außer Acht lassen, dass es sich um eine dienende Tätigkeit handelt und belehrendes Verhalten nicht zum Erfolg führen kann.