Zum Erfolg von Franz Peter Amesberger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wir konzentrieren uns auf IT-geprägte Themen, welche sich zunehmend zu Management relevanten Themen entwickelten. Dazu gehören Steuerungssysteme für Banken und Konzernsteuerungssysteme, wobei das dazu erforderliche Daten- und Informationsmaterial zum richtigen Zeitpunkt und in gewünschter Qualität zur Verfügung stehen muss. Die Anforderungen kann man als sehr speziell bezeichnen. Dazu benötigen wir hohe Fachkenntnisse aus unterschiedlichsten Bereichen: Controlling, Risikomanagement und Technologieverständnis. Auch die Fähigkeit des zielorientierten Handelns ist für den Erfolg unabdingbar. Was in der Praxis zählt, ist der Blick und das Verständnis die Gesamtheit eines Projektes zu erkennen und die nötigen Schritte daraus abzuleiten. Wenn man darüber hinaus noch das Vertrauen des Kunden gewinnen kann, ist es optimal.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich seit über 30 Jahren erfolgreich in der Beratung tätig bin und meinen Job mit Begeisterung praktiziere.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich studierte Wirtschaftsinformatik und Maschinenbau. Ende des zweiten Jahrzehntes reifte in mir die Überlegung in die Industrie zu wechseln; jedoch nach einiger Zeit stellte ich fest, dass es für mich interessanter ist, die verschiedenen Branchen kennen zu lernen. Dies will nicht jeder, aber ich finde es sehr spannend.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab mehrere Persönlichkeiten, welche mich beeindruckten, so z.B. Herr Fredmund Malik, der Gründer und Eigentümer vom Managementzentrum St. Gallen. Sein ganzheitliches Managementkonzept war einzigartig. Ebenso ist Niki Lauda für mich eine interessante Persönlichkeit. Er hat bis jetzt immer nur gemacht, was ihm Spaß machte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Der IT-Bereich wird immer komplexer, woran auch bewusst gearbeitet wird, weil damit Geld verdient werden kann.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wenn das Anforderungsprofil erfüllt wird, zählt Zuverlässigkeit und darauf wird bereits im Recroutingprozess geachtet. Auch auf qualitätsvolle Aussagen richten wir unser Augenmerk, denn die Erfahrung zeigt, dass man sehr schnell dazu neigt, etwas zu behaupten, ohne den Hintergrund genauestens zu kennen. Entscheidungen bzw. Aussagen müssen in unserem Job haltbar sein.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin der Meinung, dass unser Unternehmen eine spezielle Positionierung am Markt innehat und wir mit großen internationalen Mitbewerbern im Wettbewerb stehen, obwohl wir mit den Mitbewerbern nicht zu vergleichen sind. Wir sind anders - und vermitteln unseren Kunden auch diese Vision, was funktioniert. Das spüren unsere Mitarbeiter. Neue Mitarbeiter benötigen einige Jahre um diesen Stil zu erkennen und sind schließlich davon begeistert. Ich glaube, diese Philosophie zu leben, ist ein wichtiger Motivationsfaktor. Ein wesentliches Merkmal unseres Stiles ist darin zu erkennen, dass wir keine Soft- oder Hardware verkaufen. Wir orientieren uns am Thema und versuchen bestmöglich zu beraten.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Speziell bei Großkunden sind wir gewohnt, mit Mitbewerbern zusammen zu arbeiten; man kennt sich und jeder hat seine Stärken. Damit hatten wir noch nie ein Problem.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir agieren absolut herstellerunabhängig und verkaufen keine Lizenzen oder Geräte. Auf Grund dieser Tatsache, kommuniziert der Kunde schon sehr früh mit uns und gibt uns somit die Möglichkeit als eine Art Geburtshelfer für ein Projekt zu agieren. Manche Mitbewerber praktizieren dieses System nicht und kommen erst dann, wenn ein Projekt unterschriftsreif vorliegt. Diese Individualität, den eigenen Weg zu gehen ist sicherlich eine unserer Stärken. Wir entwickeln bei jedem Kunden eigene Projekttaktiken, welche von der Unternehmenskultur des Auftraggebers abhängig ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meiner Ansicht nach, sollte jeder Partner aktiv im Leben stehen, den eigenen beruflichen Weg gehen und für den Beruf des anderen Partners Verständnis aufbringen, vor allem bei Berufen, die keine Routine-Jobs sind. Abgesehen davon, sollte man das Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben finden und Privattermine strikt einhalten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wie bereits am Beginn ausführlich angeführt, sollte man sein Augenmerk auf eine profunde theoretische und auch praktische Ausbildung richten. Weiters sollte man sich auf die eigenen Stärken konzentrieren und sich überlegen, in welche Richtung man sich entwickeln möchte. Für einen Beraterjob sollte Eigenorganisation kein Fremdwort sein. Speziell Absolventen von Universitäten haben dabei so manche Probleme. Hohe Einsatzbereitschaft und Neugierde gehören ebenso zu den Eigenschaften eines guten Beraters.