Zum Erfolg von Horst Lukaseder
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich fühle mich dann erfolgreich, wenn ich die geplanten und entwickelten Projekte auch in der Realität sehen kann. Ich arbeite gern und möchte auch sehen, wie die Bauvorhaben realisiert wurden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Kein Projekt gleicht dem Anderen! Deshalb zählen Flexibilität, Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen, neben der fachlichen Kompetenz, zu den wesentlichen Eigenschaften. Im Laufe der Jahre konnte ich ein Netzwerk aufbauen, welches mir Vorteile verschafft. Projekte, die Individualität ausdrücken, verdrängen Standard-Projekte immer mehr, was die einzelnen Projekte komplexer werden lässt. Jene Unternehmen in unserem Metier, welche sich mit diesen komplexen Vorhaben auseinandersetzen, werden auch künftig erfolgreich sein. Durchhaltevermögen ist deshalb von Bedeutung, weil Behörden und auch Anrainer sämtliche rechtliche Möglichkeiten ausnutzen, die Realisierung von Bauvorhaben zu verzögern; teils über Jahre hinweg.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, mein ehemaliger Vorgesetzter! Bevor ich den Schritt in die Selbständigkeit antrat, arbeitete ich in verschiedensten Bereichen aber im gleichen Unternehmen. Diese Zeit hat mich sehr geprägt, denn es gab eine Vielzahl von Erfahrung, von denen ich noch heute profitiere. Zum Beispiel lernte ich damals, wie wichtig gut funktionierende Teams sind und deshalb ist mir das heute auch in unserem Unternehmen sehr wichtig.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Zurzeit erleben wir eine sehr herausfordernde Phase. Hohe Baukosten und sehr hohe Grundstückspreise stellen für den Entwickler große Hürden dar, vermarktbare Objekte zu schaffen. In nächster Zeit wird es sicher eine Marktbereinigung geben, aufgrund derer einige Unternehmen in dieser Branche wegen der Kostensituation vom Markt verschwinden werden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr große Rolle! Das Konzept „Teamleistung" wird von den Mitarbeitern mitgetragen, kommt gut an, motiviert die Mitarbeiter sich weiterzuentwickeln und ermöglicht schließlich unseren Erfolg. Unsere neuen Mitarbieter/Innen bringen zusätzliche Kompetenzen und Erfahrungen mit, die die Entwicklung neuer Ideen noch mehr vorantreiben.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die ersten Mitarbeiter sind durch Mundpropaganda zu mir gekommen. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass der „Empfehlungsweg" der ideale Weg ist, um gute Mitarbeiter zu finden. Kontakte auf persönlicher Ebene bringen mehr, als andere „Mitarbeiter-Suchprogramme".
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich vertrete die Ansicht, dass mein offener Führungsstil dazu beiträgt, dass sich die Mitarbeiter in meinem Unternehmen wohlfühlen. Ich halte nichts von Geheimnistuerei und jeder Mitarbeiter kann jederzeit mit seinem Anliegen zu mir kommen. Eine offene und ehrliche Kommunikation erachte ich als wesentlich, damit Mitarbeiter wissen, woran sie sind. Jeder Mitarbeiter zeichnet für seinen Aufgabenbereich verantwortlich. Ich lege Wert auf Selbständigkeit, die die Zusammenarbeit mit Kollegen nicht außer Acht lässt.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Meine Devise: Man sieht sich immer zweimal im Leben! Als ich dieses Unternehmen gründete, versuchte ich meinen Weg zu gehen, ohne verbrannte Erde zu hinterlassen. Deshalb konnte ich meine guten Kontakte, teils zum Mitbewerb, beim Aufbau des Unternehmens nutzen. Für mich ist dieser Ansatz der richtige Weg zum Erfolg.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Flexibilität und Individualität zählen sicherlich zu unseren Stärken. Unser Aufgabengebiet ist sehr vielfältig und wir sind in der Lage sämtliche Bereiche abdecken zu können. Wir verstehen uns immer als Teil eines Teams. Ob mit unseren Partner-Lieferanten, Bauunternehmen oder Kunden - wir versuchen immer möglichst fair und gemeinschaftlich zu agieren. Das liegt an unserer Überzeugung, dass man so letztlich effizienter und verlässlicher ans Ziel gelangt. Gerade wer immer Neues umsetzt, innovative Wege geht und erfinderisch bleibt, braucht starkes Teamwork und maximales Engagement aller Beteiligten. Nur zusammen gelingt es, Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Wir verfügen über ein ausgezeichnetes Netzwerk im Bereich der Liegenschaftsakquisition und können auf eine große Erfahrung bei Kooperationen mit gemeinnützigen und privaten Bauträgern zurückgreifen. Dank dieses Zusammenspiels setzen wir heute neue Maßstäbe in der Immobilien-Projektentwicklung. Dies ist nur dann möglich, wenn man ausgezeichnete Mitarbeiter hat.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Familie ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt meines Lebens! Trotz der beruflichen Herausforderungen hat mein Privatleben für mich einen sehr hohen Stellenwert. Es ist nicht immer einfach für beide Bereiche die nötige Zeit aufzuwenden. Familiäre Unterstützung ist unbedingt notwendig, um den beruflichen Alltag zu bewältigen.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich sehe Fortbildung als permanenten Prozess. Man lernt täglich dazu! Fortbildung ist für mich ein sehr wichtiges Thema, weil wir uns noch immer in einer Entwicklungsphase befinden. Ein Beispiel dazu: im Jahre 2015 bearbeiteten wir 9000m2; zurzeit sind es über 60.000 m2.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der jungen Generation wird im Rahmen eines Studiums leider nicht mitgegeben, wie es in der Praxis wirklich läuft. Ich habe unser Metier von Grund auf in der Praxis kennengelernt und auch die Chance erhalten, immer wieder etwas Neues ausprobieren zu dürfen. Heute glauben viele Absolventen, dass Sie die Welt aus den Angeln heben können und man muss Sie auf den Boden der Realität zurückholen. Das Gelernte umzusetzen und gleichzeitig Erfahrung in der Praxis sammeln zu können, wäre der Idealzustand. In unserem Metier ist der Spezialist ebenso gefragt, wie der Generalist. Die Zukunft für Neueinsteiger in unserem Metier sehe ich positiv, denn es ist eine Tatsache, dass es zu wenig qualifizierte Bewerber gibt. Die wenigen qualifizierten Bewerber sind teuer, die schulische Ausbildung in Ordnung, abgesehen davon, dass sie während des Studiums den Eindruck erhalten, dass sie das große Geld verdienen werden. Die Realität sieht etwas anders aus. Ohne Praxis wird es nicht funktionieren! Deshalb wäre es wünschenswert, wenn es in Zukunft im Ausbildungssystem eine bessere Vernetzung von Theorie und Praxis gäbe. Darüber hinaus sollten Absolventen nach ihrer Ausbildung auch eine gewisse Flexibilität und Anpassungsfähigkeit aufweisen. Jeder Betrieb hat seine eigenen Abläufe und Strukturen, an die man sich anpassen muss und das braucht manchmal auch eine gewisse Beweglichkeit im Kopf.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir befinden uns noch immer in einer Start-up-Phase und unser Ziel sehe ich darin, eine lineare Stabilisierung in den Projekten, in der Auslastung und auch in der Mitarbeiterstruktur zu finden.