Zum Erfolg von Erwin Ulreich
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, dieses Unternehmen erfolgreich zu führen, wobei ich sicherlich einen anderen Ansatz habe, als viele andere Unternehmer. Mein Ansatz ist, dass es möglich sein muss, die Arbeit in „normaler Arbeitszeit" zu erledigen. Überstunden anzuordnen um zum Ende zu kommen, war nicht meine Vorstellung von einer erfolgreichen Geschäftsführung. Dieses Konzept hat sich bewährt und ich behaupte, dass sich Qualität einer Leistung nicht durch Zeit definieren muss. Leistung kann auch in einem entspannten Umfeld erfolgen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil mein System funktioniert und dies bereits über Jahre hinweg!
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Auf Grund unserer selbst entwickelten Module sind wir in der Lage, eine Verbindung zwischen den verschiedensten EDV-Systemen herzustellen. Für den Erfolg unserer Haupttätigkeit trägt sicherlich die Erfahrung meiner Mitarbeiter und meiner Wenigkeit bei. Unser Fachwissen kann man nicht schulisch erlernen, sondern nur in der Praxis.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Imitation einer Person ist sinnlos; Imitationen von Handlungsweisen können funktionieren. Es gibt Vorgänge, wo Routine ihren Platz hat, trotzdem sollte man auch Routinevorgänge hinterfragen. Speziell im Bereich des „Neuen" ist Originalität sinnvoll. Es gilt keinen Tunnelblick zu bekommen und daher ist es sicherlich sinnvoll, die Originalität und auch die Imitation im Blickfeld zu behalten. Darüber hinaus muss man keine Dinge neu erfinden, oder verändern, wenn sie jahrelang funktionieren und alle Beteiligten damit zufrieden sind.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich habe sehr viele Persönlichkeiten getroffen, welche ich nie als Vorbild bezeichnen würde. Es gab aber auch positive Eindrücke, so ein ehemaliger Vorgesetzter, welcher seinen Führungsstil auf gegenseitiges Vertrauen aufbaute. Jeder Mitarbeiter konnte sofort ohne Kontrolle arbeiten und ich dachte mir, dass man dieses Verhalten massiv ausnutzen könnte, obwohl es nicht in meinem Interesse war. Diese Art der Führung praktiziere ich in meinem Unternehmen und dies führt schließlich zu einer intensiven Zusammenarbeit aller Mitarbeiter. Dazu bedarf es einer offenen Kommunikation mit den Mitarbeitern, aber auch mit Kunden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Das Erstgespräch führe ich mit dem Bewerber alleine; beim Zweitgespräch sind alle Mitarbeiter anwesend und der Bewerber lernt unsere Mitarbeiter kennen und umgekehrt. Bei diesem Gespräch wird auf den Lebensweg und die persönlichen Erfahrungen eingegangen. Dieser Prozess führt auch dazu, ob der Bewerber in unser bestehendes Mitarbeiterteam passt oder nicht.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wie bereits angesprochen, ist mir eine „Vertrauensbasis" zwischen mir und den Mitarbeitern wichtig. Den Großteil meiner Mitarbeiter kenne ich von früheren Jobs sehr gut. Es wird die Zukunft zeigen, ob diese Art der Führung weiterhin möglich sein wird, denn demnächst bekommen wir einige neue Mitarbeiter und ich weiß nicht, ob es funktionieren wird oder nicht. Trotzdem lohnt es sich den bisherigen Führungsstil weiterhin zu versuchen.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Im Rahmen unserer Haupttätigkeiten haben wir uns in sehr wichtigen Bereichen eingearbeitet und pflegen einen sehr intensiven Austausch mit unseren Kunden, um die fachspezifischen Herausforderungen in allen Fassetten zu meistern. Auf Grund der sehr langen Vorbereitungs- bzw. Einarbeitungszeit sind wir kurzfristig, nicht einfach austauschbar. Wir beobachten natürlich laufend den Mitbewerb.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärken sehe ich in der produktspezifischen Erfahrung und in der Verbindung der verschiedensten IT-Systeme mit unserer eigenen Software. Dies ermöglichen unsere Mitarbeiter mit ihrer fachspezifischen beruflichen Vergangenheit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In früheren Zeiten verfolgten mich berufliche Herausforderungen auch in der sogenannten Privatzeit. In der Zwischenzeit hat sich dieser Zustand sehr gebessert, auch wenn ich manchmal am Sonntag einige Stunden für das Unternehmen verwenden muss, was mich aber nicht stört. Wichtig ist vor allem, dass die Familie dies auch akzeptiert.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Für eine Karriere im IT-Bereich bedarf es spezifischer Fachkenntnis und Kommunikationsvermögen sollte kein Fremdwort sein. Ich suche Mitarbeiter, die den Mut besitzen, aus ihrer beruflichen Vergangenheit auszubrechen und bereit sind im IT-Bereich Neues in Angriff zu nehmen. Über den eigenen Tellerrand zu blicken, erachte ich in unserem Metier als einen wichtigen Vorgang, denn in unserer Branche gibt es täglich etwas Neues. Der Idealzustand wäre sich ein profundes IT-Wissen anzueignen, wo auch der Spezialist seinen Platz findet. Der Wille zur eigenen Weiterentwicklung stellt ebenfalls einen wesentlichen Teil für den persönlichen Erfolg dar. Wer sich für den IT-Bereich interessiert und die angesprochenen Eigenschaften mitbringt, hat sicherlich gute Chancen für eine erfolgreiche Karriere, denn qualifizierter Nachwuchs wird stets gesucht. Leider ist es eine Tatsache, und für mich unverständlich, dass die Anzahl der Studierenden begrenzt ist. Ich bin kein Freund von Begrenzungen und Aufnahmeprüfungen für das Fach Informationstechnologie. Damit grenzt man jene Interessenten aus, welche aus anderen Branchen in die IT-Branche wechseln möchten. Je früher man sich Erfahrungen aneignet, desto bessere Chancen hat man in unserem Metier. Der Idealzustand wäre, neben dem Studium auch die Praxis kennenzulernen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mit meinen Mitarbeitern möchte ich gemeinsam die zukünftigen Herausforderungen des Marktes positiv bewältigen.