Zum Erfolg von Evelyn Christine Hendrich
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Anerkannte Qualität unserer Arbeit, Zufriedenheit der Kunden und schließlich Gewinne sind für mich wesentliche Erfolgsfaktoren. In der Immobilienbranche macht es einen Unterschied, ob man mit vielen günstigen Mietwohnungen, oder mit einigen gehobenen Immobilienverkäufen Gewinn erwirtschaftet. Ich habe mich für zweiteres entschieden, weil es meiner qualitätsorientierten Arbeitsweise besser entspricht und wir uns in diesem Segment besser um die einzelnen Kunden und Objekte kümmern können. Sie schätzen die von uns gelebte Professionalität, Erfahrung und Leidenschaft, mit der wir an jeden Immobilienverkauf herangehen. Diese Wertschätzung bedeutet für mich ebenfalls Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, weil ich einen Job ausübe, der mir und anderen Freude bereitet, ein namhaftes Unternehmen aufbauen konnte und damit gutes Geld verdiene.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Immobilienvermittlung ist eine Verkaufs- und Vermarktungstätigkeit. Es ist nicht meine erste Vertriebstätigkeit. In meiner beruflichen Vergangenheit vermarktete ich weltweit, Edelsteine und zeichnete auch im Medienbereich für große Anzeigenvolumina verantwortlich. Daher kenne ich die Faktoren erfolgreichen Verkaufens. Der Begriff des „aktiven Zuhörens“ gehört meiner Ansicht nach, zu den wesentlichen Eigenschaften eines Verkäufers, denn es gilt herauszufinden, was unsere Kunden wirklich wünschen. Wenn sich jemand dem Thema Immobilien zum ersten Mal in seinem Leben widmet, hat er eine ideale Vorstellung von seinem zukünftigen Heim, welche sich aber dann im Zuge der Zeit erst wirklich präzisiert und vielleicht auch einen Schwenk in eine andere Richtung nimmt. Hier bedarf es aktiven Zuhörens und des Stellens der richtigen Fragen, um herauszufinden, bei welchem Thema der Kunde zu „glühen“ beginnt.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Dafür gibt es meiner Erfahrung nach, keine allgemein gültige Antwort. Aber es gibt Erlebnisse rund um meine erste Schwangerschaft, die dies bestätigen. Generell gilt es offenbar sich zu entscheiden, ob man eine steile berufliche Karriere in Angriff nimmt, oder eher das Familienleben priorisiert. Für mich persönlich stand meine Karriere im Vordergrund, aber dank meines Partners ließ sich auch eine Familie realisieren.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich habe an sehr vielen „Erfolgsseminaren“ von Top-Leuten teilgenommen. Alle Vortragenden weisen darauf hin, dass man sein Augenmerk auf das Tun und Handeln von wirklichen Spitzenkräften richten sollte. Die Besten zu kopieren, oder sich zumindest Anregungen zu holen, um dies oder jenes besser machen zu können, wird empfohlen und ist hilfreich. Idealer Weise sollte man auch einen Mentor haben, der einem durch Unwegsamkeiten hilft. Persönlich hatte ich aber weder ein konkretes Vorbild, das ich kopiert hätte und leider auch keinen Mentor. Aber natürlich beobachtete ich, wie es andere machen. Es gibt eine Vielzahl von Persönlichkeiten, die mich positiv oder auch negativ beeindruckten und mir so ein Beispiel gaben, wie ich es lieber oder gar nicht machen will. Diese Basis hat geholfen. Aber die Originalität ist bei mir das ausschlaggebende Element. Jeder Mensch ist ein einzigartiges Kunstwerk an Begabungen und Eigenschaften. Mich hat meine besondere Konstellation dorthin gebracht, wo ich bin.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es war wohl der Satz meines Vaters, der meinte „wer zahlt, schafft an“, der mich nachhaltig geprägt hat. Ich wollte in meinem Leben selbst „anschaffen“ und so war mir finanzielle Unabhängigkeit immer wichtig.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Egal in welcher Branche ich tätig war, Mitbewerber waren und sind für mich ganz normal. Auch in der derzeitigen Tätigkeit, wo ich mich auf den Vertrieb von Luxusimmobilien (Villen, Penthouses, Schlösser) konzentriere, bin ich kein Monopolist.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sehe ich darin, dass wir als Team gut aufgestellt sind, herausragende Kompetenz in diesem Segment haben und sehr engagiert sind. Ich bin stolz auf meine gut ausgebildeten Mitarbeiter und dass wir den hochgehaltenen Qualitätsanspruch in jeglicher Tätigkeit halten können. Wer sich für den Kauf oder Verkauf einer Luxusimmobilie zu Investitions- oder Wohnzwecken in Österreich, oder anderen Ländern Europas interessiert, ist bei uns bestens aufgehoben. Diskretion ist für uns eine Selbstverständlichkeit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe in meinem bisherigen Leben immer gerne und viel gearbeitet. Während meiner Tätigkeit in der Medienbranche gab es zum Leidwesen meines Mannes, viele Abende, wo ich erst nach Mitternacht nach Hause kam und am nächsten Tag bereits um neun Uhr im Verlag war. Dafür hielt ich mir das Wochenende frei. Ich schätze mich glücklich, dass mein Ehepartner mich in meiner Tätigkeit unterstützte und seinerzeit acht Jahre lang für die Kindererziehung, seinen Job unterbrach. Seit Gründung des Immobilienunternehmens hat sich zwar meine Arbeitszeit kaum geändert, aber mehr über die ganze Woche verteilt, wodurch zwar die Abende freier, die Wochenenden aber beruflich aktiver sind, da die Kunden eben dann für Besichtigungen Zeit haben. Meine Freizeit widme ich meiner Familie und Freunden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Immobilienbrache bietet für jede Persönlichkeit den richtigen Platz. Wir sprechen von drei großen Bereichen, „Bauen, Verwalten und Makeln“, für die man jeweils einen eigenen Gewerbeschein erwerben kann (alle drei hat der Immobilientreuhänder), wenn man sich selbstständig machen möchte, oder man arbeitet als Angestellter in einem Immobilienunternehmen. Jeder junge Mensch möge sich vorab fragen, ob er eher ein extrovertierter oder ein introvertierter Typ ist, ob er lieber an der Front mit Menschen oder lieber im Hintergrund mit Zahlen, Daten und Fakten arbeiten möchte. Als Makler sollte man in der Kommunikation fit sein und den Umgang mit Menschen mögen. Verwalter, die Kunden direkt betreuen, sollten die Recherche nicht scheuen und gerne Probleme lösen. Bei Bauträgern gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Einsatzmöglichkeiten im Innen- wie im Außendienst. Immobilien sind etwas Lebensnotwendiges. Wohnen gehört zu unseren Grundbedürfnissen. Dies ist auch der Grund, warum wir auch während der Pandemie arbeiten durften. Menschen, die eine Wohnung benötigen, müssen diese auch finden können. Bei Menschen, die finanziell bessergestellt sind, gehören Immobilien zu einem ganz wichtigen Bestandteil ihres Vermögensportfolios. Ich sehe die Zukunft dieser Branche weiterhin als sehr gut und stabil. Wie groß die Höhenflüge sein werden, hängt von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel der Entwicklung der Eckzinssätze. Wenn sich die Zinsen nach oben bewegen, dann wird vielleicht der Eine oder Andere, statt der kleinen Vorsorgewohnung, dann doch ein Sparbuch anlegen. Dies würde eine leichte Veränderung in der Nachfrage bedeuten, heißt aber nicht, dass die Branche einen Umsatzeinbruch erlebt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir sind in drei Luxussegmenten erfolgreich tätig, wovon ich für zwei noch engagierte Mitarbeiter suche, um mich persönlich mehr als bisher der Leitungsfunktion widmen zu können. Ich bin stetig auf der Suche nach neuen Geschäftsfällen, fungiere gerne überall als „Feuerwehr“ und bin hauptverantwortlich für Key Accounts, Marketing und Organisation. Deshalb wäre es schön, mit zwei weiteren tüchtigen Angestellten den „Unterbau“ zu festigen.