Zum Erfolg von Horst Urban
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Risikobereitschaft; ich setze nie auf Sicherheit. Ich besitze umfassendes Können, es gibt in meiner Branche fast nichts, was ich nicht kann, und ich entwickle mich ständig. Ich versuche meinen Kunden das Beste anzubieten und bin stolz, daß ich viele Stammkunden habe. Für mich persönlich bedeutet Erfolg die Bereitschaft, mit vielen Menschen aus der Branche und aus dem Privatleben gute Gespräche führen zu können. Ich betrachte es als Erfolg, daß ich als Innungsmeister zu den Kollegen in allen Gremien einen guten Draht habe, und daß man auf mich hört.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als es mir gelang, meinen Betrieb auszubauen und sieben Leute zu beschäftigen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war eine Verkettung von Entscheidungen - ein Schritt nach dem anderen. Zum Beispiel entschloß ich mich, das Lokal nächst zu meinem Geschäft dazu zu kaufen, weil sonst das verwahrloste Aussehen dieses verlassenen Geschäftes schlecht auf meine Auslagen wirkte, und die Gesamtwirkung wesentlich störte. Richtige Entscheidung war die Anschaffung eines teueren Gerätes, welches mir ermöglicht, das zu machen, was die anderen nicht anbieten können. Dadurch bekam ich neue interessante Aufträge. Es war ein gewisses Risiko, so viel Geld zu investieren, aber der Erfolg gibt mir Recht. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Man kann sich an gewissen Vorbildern orientieren, muß aber einen eigenen Weg finden. Die Reaktion der Kunden bestätigt einem, ob dieser Weg richtig ist. Mein Anstreben war und bleibt, Qualität zu halten und mir selbst treu zu bleiben. Wie verarbeiten Sie Rückschläge? Ich versuche sie zuerst zu analysieren, dann zu lösen. Ich führe Gespräche, um festzustellen, wo das Problem liegt, und mir ist kein Weg zu weit, um es zu eruieren, selbst wenn ich bis zum Minister gehen müßte. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Kapitalschwäche der Unternehmen. Man merkt, daß Firmen, die viel Kapital zur Verfügung haben, anders agieren, als diejenigen, die jeden Schilling dreimal umdrehen müssen. Es ist nicht möglich, große Investitionen zu tätigen, ohne entweder einen Kredit aufzunehmen, oder einen Leasingvertrag abzuschließen. Woraus schöpfen Sie Kraft? Aus meiner tollen Familie. Ich fühle mich zu Hause sehr wohl - das ist für mich eine Oase der Ruhe. Viel Kraft schöpfe ich auch aus meinen Hobbys. Ich muß immer fit sein, um meinen Flugschein zu behalten und das motiviert mich sehr. Eine Kraftquelle für mich sind mein Optimismus und meine Gabe, Energien vernünftig einzusetzen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man soll sich eine profunde Ausbildung beschaffen und ein Netzwerk von sozialen Kontakten aufbauen. Wenn man sich für den Beruf einsetzt, kann man erwarten, daß man leichter die Ziele erreicht, die man sich vornimmt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich freue mich, daß sich mein Sohn sehr engagiert und erfolgreich in das Unternehmen einbringt. Im Jänner 2005 erfolgte die offizielle Geschäftsübergabe an meinen Sohn, und wir planen, den Betriebsstandort in Tulln auszubauen. In Wien werden wir ein Kontaktbüro weiterführen.
Ihr Lebensmotto?
Das Leben in vollen Zügen leben.