Zum Erfolg von Mark Glassner
Was ist für Sie Erfolg?
Zurechtkommen mit allen beruflichen und privaten Situationen.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Nein, eigentlich nicht, obwohl ich in kurzer Zeit sehr viel erreicht habe, ist der Begriff Erfolg nur relativ. Zum Erfolg gehört auch eine Mischung aus finanzieller und organisatorischer Managementtätigkeit. Manch geniale Fotografen haben keine Organisation und kein Geldempfinden, andere mittelmäßige Fotografen bringen es durch Management ziemlich weit.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung während eines New York Urlaubs einige Zeit dort zu bleiben. Dabei habe ich Mut zum Risiko bewiesen, habe mein Konto überzogen, aber das hat sich als richtig herausgestellt. Dabei konnte ich feststellen, daß auch die ganz großen in der Fotografie nur mit Wasser kochen. In New York habe ich z. B. mit Bruce Webber gearbeitet.
Wie sieht Sie Ihr Umfeld - als erfolgreich?
Teilweise, ich habe einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht, man sieht meine Arbeiten, ich bin finanziell erfolgreich, aber ich habe meinen Freundeskreis auch darüber aufgeklärt, welcher Einsatz dazu nötig war. In meinem Privatleben braucht niemand vor mir Ehrfurcht haben.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Ausdauer und extrem hoher Energieeinsatz, mit dem ich nächtelang ohne zu schlafen gearbeitet habe.Welche Rolle spielt die Familie? Familie ist für mich nicht unbedingt wichtig, aber doch ein prägender Einfluß. Ich wollte selbständig werden, von daheim weg, kein Geld annehmen. Deshalb habe ich ungeheure Energien an den Tag gelegt und all meine Bestreben waren große Motivation zur Selbständigkeit.Nach welchen Kriterien suchen Sie Mitarbeiter aus? An erster Stelle steht die Motivation, die jemand an den Tag legt. Wenn sich jemand einsetzt, ist das ebenso gut, wie wenn ich den Betreffenden schon lange kenne. Dazu muß er auch sensibel und feinfühlig sein, die technischen Voraussetzungen lernt man schnell, wenn man das Gefühl dazu mitbringt.Möchten Sie etwas speziell zur Fotografie bemerken? Wie ein Maler muß man sich auch hier über die Technik hinwegsetzen, sie ist nur Mittel zum Zweck. Mit welcher Kamera man fotografiert ist völlig irrelevant, sie ist reines Werkzeug. Man braucht dazu ein gutes Auge, Beobachtungsgabe und Feingefühl.
Kennen Sie Niederlagen?
Ja, in unterschiedlichen Größen, es hat lang gedauert, damit richtig umzugehen. In der Werbung kommen Niederlagen oft vor, dazu braucht man eine gewisse Gelassenheit und Abgebrühtheit. Es gibt einen Überfluß an Fotografen in diesem Metier. Niederlagen darf man daher nicht zu persönlich nehmen und sollte schnell zum Nächsten übergehen.
Woher schöpfen Sie Ihre Kraft?
Niederlagen, besonders wenn man sich mit seiner ganzen Persönlichkeit in ein Projekt hineinkniet, rauben Kraft. Das machte aber meine Qualität aus, weil ich versuche Gleichgewicht zu schaffen und mir auch mentale Ruhepausen gönne. Dafür war ich nach langer Zeit, in der ich keinen Urlaub gemacht habe, im letzten Herbst fünf Wochen weg. So etwas braucht man ebenso wie Wochenenden, an denen man sich auf einen Ausgleich konzentriert.
Ihre Ziele?
Im privaten Bereich - Familiengründung.
Haben Sie Anerkennung erfahren?
Wenn die Arbeit gut ist, klingelt das Telefon nicht nur, wenn es Probleme gibt.
Ihr Lebensmotto?
Neugierde.
Ihr Erfolgsrezept?
Nie aufgeben.
Haben Sie Vorbilder?
Einen spanischen Fotografen, der in einem Vortrag seine Projekte zeigte und mich damit sehr beeindruckte.
Anmerkung zum Erfolg?
Erfolg ist relativ.