Zum Erfolg von Franz P. Neubacher
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wirtschaft muß sich an den drei fundamentalen Lebensgrundlagen orientieren: saubere Luft, reines Wasser und gesunde Erde. Erfolg für die zunehmend globalisierte Industrie- und Konsumgesellschaft ist, wenn ich in allen diesen Bereichen nachhaltigen Fortschritt sehe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe auf der ökologischen Seite sehr viel erreicht, auf der wirtschaftlichen Seite ist es nach wie vor schwierig, dafür auch Geld zu bekommen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend war einerseits die persönliche Einstellung, außerdem aktives Engagement, Teamarbeit und interdisziplinäres Know-how. Wichtig sind auch die politischen Rahmenbedingungen, die man zu einem gewissen Maß auch beeinflussen und steuern kann.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In Österreich erreichen wir mit dem Thema Abfallbehandlung innerhalb der nächsten Jahre ein Optimum, daher ist diese Arbeit als abgeschlossen zu betrachten. Zur Zeit ist für Österreich im Bereich der Verkehrspolitik viel zu tun. Das Thema Lärmbelästigung von Wohnanrainern ist akut, weil Menschen darunter leiden, daß sie permanent dem Verkehrslärm ausgesetzt sind. Das Thema Energieverbrauch wird auch eine wesentliche Rolle spielen, denn Treibhauseffekt und Verringerung von CO2 ist ein globales Thema, wobei auch Österreich noch einiges zu tun haben wird. Die weitere Herausforderung für uns ist, unser Know-how und Erfahrungen auch international einzusetzen. Die Rücksichtslosigkeit in den vormals kommunistischen Ländern drückt sich auch im Umweltverhalten aus. Heute kostet die Ablagerung von Müll auf ungeordneten Deponien, die langfristig große Umweltprobleme verursachen, nur ein zehntel von dem, was man für abgedichtete Deponien verlangen müßte. Es ist heute noch unklar, wie man solche Preissteigerungen in der Bevölkerung durchsetzen kann. Das ist politisch mit sehr vielen Schwierigkeiten verbunden, erfordert aber konsequentes Handeln, sonst werden die Probleme noch viel größer und teurer.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, mein Umfeld sieht mich als engagierten und positiven Kämpfer mit langfristiger Perspektive und Prinzipien.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich sehe mich als „Libero“ in unserem Team, und versuche gemäß dem Beispiel von Robin Hood zu motivieren: Spaß, Zielorientiertheit, Kompetenz und persönliche Akzeptanz.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir erarbeiten Lösungen für komplexe Probleme, sowohl in Richtung Umweltfreundlichkeit wie auch Wirtschaftlichkeit – die Verbindung von Ökologie und Ökonomie. Eines meiner wesentlichsten Ziele war die Eliminierung der Mülldeponien, denn diese sind ein Ausdruck für Verschwendung von Ressourcen, Rücksichtslosigkeit gegenüber künftigen Generationen und ein Begriff für Umweltgefährdung, die langfristig als latentes Problem vorliegt. Eines meiner Ziele war und ist die Eliminierung von gefährlichen Abfällen. Diese sind ein Hinweis auf chemische Reaktionsfähigkeit und damit eine Aufgabe für einen Verfahrenstechniker, diese hinsichtlich ihrer Gefährlichkeit so zu behandeln und umzuwandeln, daß die Rückstände nicht mehr gefährlich sind. Diesen Weg verfolge ich seit zwei Jahrzehnten, dadurch wurde es in Österreich ermöglicht, daß es seit 1997 verboten ist, Mülldeponien zu errichten und seit 2001 gibt es ein Ablagerungsverbot obertägig für gefährliche Abfälle.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann es gut vereinbaren, denn ich tue etwas, worauf auch meine Kinder stolz sind, daher können sie akzeptieren, daß der Vater sehr viel Zeit für seine Arbeit einsetzt und es ist ihnen klar, wofür ich es tue.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wichtig sind gesamtheitliches Denken und persönliches Engagement mit einer klaren persönlichen Zielsetzung im Leben, dabei ist es hilfreich, im Familienverband eine positive Absicherung zu haben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Nicht nur Wasser predigen und Wein trinken. Zum Beispiel beim Auto ist es heute möglich, ein drei Liter Auto zu fahren. Deshalb erledige ich sowohl beruflich wie auch privat, die notwendigen Fahrten mit dem VW Lupo.