Zum Erfolg von Robert Ruzicka
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist das Erreichen von Visionen, die schließlich ein Ziel darstellen. Dies gelingt mit fachlicher Ausbildung, aber auch Glück gehört dazu. Meine Ziele sehe ich hauptsächlich in der Erreichung und Umsetzung von firmenrelevanten Vorhaben, und unter Glück verstehe ich, Möglichkeiten zu erhalten, die man nicht bewusst beeinflussen kann. Ich führe ein erfolgreiches Geschäft in sehr guter Lage und lege besonderen Wert auf Qualität. Da ich diese Firmenphilosophie seit Jahren von meinen Kunden in Form von Anerkennung bestätigt sehe, glaube ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war, dass ich seinerzeit einen gut geführten Betrieb übernommen und auch immer wohlüberlegt gehandelt habe. Ich bin aber immer mit offenen Augen durchs Leben gegangen und versuchte, die Risiken so klein wie möglich zu halten. Auch habe ich immer versucht, im Sinne des Kunden das Unmögliche möglich zu machen. Der Kunde ist König und daran hat sich mein Betrieb zu orientieren. Diese Aussage hat noch immer Gültigkeit. 80 Prozent meiner Kunden sind Stammkunden, die durch eine entsprechende Beratung, gepaart mit dem Verkauf von hochwertiger Qualitätsware, jene Zufriedenheit erreichten, die sich schließlich darin äußerte, dass sie zu Stammkunden wurden.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre sie von zufriedenen Stammkunden, das heißt, ohne kundenorientiertes Arbeiten gibt es keinen Erfolg und auch keine Anerkennung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Prinzipiell betrachtet, sind Probleme für mich Aufgabenstellungen, die es zu lösen gilt. Ich sehe außer unserem Nachwuchsproblem kein dringendes Problem in meiner Branche. Heute ist es sehr schwierig, junge Menschen zu finden, die den Beruf des Hemden- und Kleidermachers erlernen möchten. Es melden sich hauptsächlich Frauen aus dem Orient und ich finde es sehr schade, dass kaum ein Österreicher bereit ist, diesen wundervollen Beruf zu ergreifen. Als positiv empfinde ich den Wandel der Zeit: Früher erwarben Menschen Anzüge für besondere Anlässe, heute müssen sie sich gute Kleider für Ihre Arbeitswelt beschaffen. Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass jedes Problem eine neue Möglichkeit schafft. In Bezug auf die Stoffe stehen uns Erzeuger aus der Schweiz und Italien zur Verfügung. Die Stoffe aus der Schweiz sind zwar teurer, behalten jedoch über einen längeren Zeitraum ihre Qualität. Hier obliegt es den Kunden, die Auswahl zu treffen. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur auf die Unterschiede der Qualität aufmerksam machen, denn wenn ein Kunde eine positive Erfahrung mit höherer Qualität gemacht hat, ist er auch bereit, das nächste Mal den teureren Preis zu akzeptieren, ja manchmal sogar zu verlangen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die Mitarbeiterauswahl ist immer eine sehr heikle Angelegenheit. Aufgrund meiner Erfahrung lege ich Wert auf eine gute Ausbildung und schätze sehr gutes Benehmen. Ehrlichkeit und Vertrauen sind oberste Maxime meiner Unternehmensphilosophie.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Viele Mitbewerber haben aus verschiedenen Gründen aufgehört, wobei unter anderem die Problematik der Geschäftsmieten, aber auch das Alter der Unternehmer mitgespielt haben. Ich glaube, dass nur der persönliche Einsatz (80 Stunden pro Woche) die Basis für Erfolg in dieser Branche sein kann. Es gibt, bedingt durch die Marktsituation, im ersten Wiener Gemeindebezirk rund 15 Unternehmen, die Qualität und Beratung anbieten können. Ich selbst achte stets auf meine erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen und kann außerdem darauf hinweisen, dass selbst Schneidermachermeister Giuseppe Baron Koschier seine Krawatten bei uns kauft.