Zur Karriere von Bernhard Schreck

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Während der Mittelschule war ich für ein halbes Jahr als Austauschschüler das erste Mal in den USA. Nach der Matura studierte ich BWL mit ganz verschiedenen Hauptfächern und sehe jetzt, daß dies für meine Selbständigkeit ganz wichtig ist. Ich arbeitete kurzfristig bei der CA und bei 3M und reiste mit meiner Frau ein halbes Jahr durch Amerika, um zu sehen, auf welchem Gebiet und mit welchen Produkten wir in Österreich tätig werden könnten. Nach meiner Rückkehr machte ich mich zunächst an meine Hausaufgaben für die Selbständigkeit, und machte mich 1993 selbständig.

Zum Erfolg von Bernhard Schreck

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, viele Dinge im Leben unter einen Hut zu bringen, sodaß sich am Jahresende ein Gewinn mit Lebensqualität bilanzieren läßt; mit Kunden optimale gegenseitige Beziehungen aufbauen und deren Bedürfnisse bestens befriedigen zu können. Man muß sich genügend Zeit lassen und bereit sein, zu kämpfen und ständig zu lernen. Die Auswahl neuer Kunden und der konsequente Kontakt, Präsenz und Hartnäckigkeit sind notwendig, weil im Schnitt für einen Auftrag neun Kundenkontakte notwendig sind. Die Arbeit muß Spaß machen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Für mich war immer klar, daß ich selbständig und unabhängig sein und meiner Kreativität freien Lauf lassen wollte. Für unseren Erfolg sind sehr viele kleine Dinge ausschlaggebend, die ich bereits im Studium und bei meinen früheren Tätigkeiten gelernt und erfahren habe, wie eine breite Palette an Informationen, Ortskenntnisse, eine gut organisierte Datenbank, usw. Alle meine Tätigkeiten, die ich vor der Selbständigkeit ausführte, waren wesentliche Bausteine für meine Selbständigkeit. Ich arbeite nach der Devise: Im ersten Jahr probieren wir, im zweiten verfeinern wir, und im dritten Jahr perfektionieren wir. Vieles gehört dazu: zum Beispiel Risikobereitschaft; die Bereitschaft, eine gewisse Zeit verzichten zu können, auf den Erfolg auch warten zu können, und bereit zu sein, viel Zeit zu investieren. Wirtschaftliches Denken ist wichtig. Das Risiko, das ich eingegangen bin, war immer ein kalkulierbares und äußerte sich meist in Form von Zeiteinsatz. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Mir ist es wichtig, daß ich elitäre, einzigartige Ideen, bzw. Produkte bringe, sozusagen die Nadel im Heuhaufen finde. Dies bietet mir die Möglichkeit, kreativ zu sein, bedeutet Spaß an meiner Arbeit, und ist für den Erfolg eine Voraussetzung.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Bis jetzt ist es noch zu keinen großen Problemen gekommen. Ich gehe an Schwierigkeiten eher bedacht und rational heran. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Kunden denken zu kurzfristig, treffen sehr spät ihre Entscheidungen und bringen mich damit in Streß, darüber hinaus ergeben sich Leerläufe aus der Unentschlossenheit der Kunden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich muß mich darauf verlassen können, daß Aufgaben, die ich delegiere, verläßlich erledigt werden. Die Schlüsselpositionen, wie Buchhaltung, Einkauf oder Verkauf sind in meiner Firma ausschließlich mit Familienmitgliedern besetzt.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Mit der Auswahl der richtigen Mitarbeiter mußte ich mich vor kurzem erst wieder befassen, weil sich eine Mitarbeiterin Ende März von uns getrennt hat. Da ich mir die Arbeit ersparen wollte, aus 150 Bewerbern einen neuen Mitarbeiter auszuwählen, wandte ich mich an ein Personalberatungsunternehmen. In der Zusammenarbeit mit meinen Mitarbeitern lege ich großen Wert auf Pünktlichkeit und Verantwortungsbewußtsein. Ich biete einen Rahmen, innerhalb dessen sich jeder frei bewegen kann, setze also die Fähigkeit voraus, selbständig zu arbeiten
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Das Unternehmen ist - bis auf eine Mitarbeiterin - ein reines Familienunternehmen. Das hat den Vorteil, daß wir uns aufeinander verlassen können und gut kennen; andererseits den Nachteil der Familienverhältnisse. Unsere Hierarchie ist sehr flach und wir haben seit November 2000 genau definierte Aufgabenbereiche, was sich als vorteilhaft erweist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Eine funktionierende Partnerschaft ist sicher nicht von Nachteil. Ich sehe in meinem Bekanntenkreis, daß Entscheidungen, die ohne den Partner getroffen wurden, sich im nachhinein oft als Nachteil erwiesen. Wir haben auch in den letzten Jahren gemeinsam einige, für uns wichtige Seminare besucht, und reißen uns gegenseitig mit. Von meinem Elternhaus habe ich Vertrauensvorschuß zu geben, ohne dabei jedoch ausgenützt zu werden, gelernt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Jeder soll sich immer vor Augen halten, daß Erfolg aus einer Mischung aus Konsequenz, Kreativität, ständigem Lernprozeß und Hinterfragen der Dinge kommt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin auf der Suche. Ich habe zum Großteil Stammkunden, aber auf diesen Lorbeeren darf man sich nicht ausruhen, denn ein Stammkunde, ist viel schneller weg als man glaubt, wenn man ihn nicht betreut. Die Branche ist in dieser Hinsicht sehr sensibel.
Ihr Lebensmotto?
Das richtige Produkt zur richtigen Zeit zum richtigen Kunden zu bringen. Hunger ist ein größerer Antrieb als Sättigung. Wir glauben ein Gewitter zu sehen und merken nicht, daß sich das Klima ändert.

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