Zum Erfolg von Susanne Asenbaum
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich durch Zielstrebigkeit, Organisationsvermögen und Kooperationsfähigkeit meine gesteckten Ziele erreiche, sehe ich das als persönlichen Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich meine Fähigkeiten genützt habe und viele Ziele erreichen konnte. Diese Erfolge sind aber nur Zwischenschritte und nicht von Dauer, da ich mir immer neue Ziele stecke.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich setze meine persönlichen Fähigkeiten und Qualitäten ein, um mit Beharrlichkeit und Ausdauer meine Ziele zu erreichen. Ich setze mir die Ziele dabei so, daß sie jeweils etwas über meinen derzeitigen Fähigkeiten liegen und so eine Steigerung ermöglichen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Früher dachte ich, daß ich auch mit zwei Kindern alles mühelos bewältigen kann. Dann kam aber relativ bald die Erkenntnis, daß auch mein Tag nur 24 Stunden hat. Für eine Frau ist die Doppelbelastung von Beruf und Kindererziehung sehr stressig. Speziell Mütter, die eine erfolgreiche Karriere anstreben, müssen sich darüber im klaren sein, daß sie mit einem permanenten zeitlichen Druck leben werden.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Mann, von dem ich inzwischen geschieden bin, ist ebenfalls Universitätsprofessor und prägte meinen Berufsweg, weil er mir die Scheu vor dem Universitätsbetrieb nahm und mich motivierte, eine Karriere am AKH anzustreben. Ohne ihn wäre mein Weg wahrscheinlich anders verlaufen. Außerdem hatte ich an der Klinik zu Beginn meiner Tätigkeit einen Kollegen, der immer hinter mir stand und mich unterstützte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es ist nicht leicht, bei einem Patienten eine chronische oder unheilbare Krankheit zu diagnostizieren. Dies mitzuteilen und auch selbst damit leben zu müssen, ist gewiß ein belastendes Problem in unserem Beruf, weil ja jeder Arzt helfen will.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ohne Toleranz des Partners, der Kinder und der Freunde für meinen Beruf und meinen hohen Arbeitseinsatz wären diese beiden Bereich nur schwer vereinbar. Das funktioniert nur mit Verständnis, Akzeptanz und Unterstützung.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Natürlich muß ich mich auf meinem Fachgebiet laufend weiterbilden, zumal ich ja selbst Vorträge bei nationalen und internationalen Veranstaltungen halte. Wie erwähnt mache ich aber zusätzlich auch Ausbildungen, etwa im Managementbereich, die über das rein Fachliche hinausgehen, und die ich auch als persönliche Bereicherung sehe.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Als Frau muß man sich bewußt sein, daß man verschiedene Rollen innehat, die man - bei entsprechender Einstellung und mit hartem Einsatz - auch erfüllen kann. Das klappt allerdings auch nur mit Unterstützung aus dem persönlichen Umfeld.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Für mich ist es enorm wichtig, mir ständig neue Ziele zu setzen, mich weiterzuentwickeln und nicht stehen zu bleiben. Das gilt für Beruf und Privatleben gleichermaßen.
Ihr Lebensmotto?
Das ist ein Spruch, den mir meine Mutter ins Stammbuch schrieb: Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht - und siehe, die Pflicht war Freude! (R. Tagore)