Zum Erfolg von Gertrud Tauchenhammer
Was verstehen Sie unter Erfolg? Wenn sich jemand gesellschaftlich so verbessert, daß es anderen auffällt. Subjektiv gesehen die Genugtuung zu bekommen die Möglichkeiten, die in einem stecken, herauszuholen und sie mit Freude verbunden zu verwirklichen.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, meine finanzielle Unabhängigkeit macht mich frei von vielen Kompromissen und ich bin immer mehr Herr meiner Selbst.Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen - als erfolgreich? Ja, ich werde als dynamisch gesehen, daß ich was ich sage auch tue, im Erreichen meiner Ziele sehr schnell und eine Macherin bin. Neider unterstellen mir, daß ich gern Macht ausübe, das sehe ich aber nicht so, ich habe einfach Freude daran Ideen zu verwirklichen.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Zeitung zu machen war sicher eine gute Entscheidung, ich stehe aber zu jedem meiner Projekte. Wenn ich etwas beginne, bin ich davon überzeugt, treffe Entscheidungen schnell, klar und exakt, auch wenn sie manchmal falsch sind. Situationen schnell zu erfassen und rasch zu reagieren ist meine Stärke, das kann ich sehr gut. Das Entscheidungsgeschehen wird immer schneller und daher wird Geschwindigkeit für den Erfolg immer wesentlicher. Dort wo Entscheidungen verlangsamt werden ist Erfolg schwerer zu erzielen.
Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt?
Ich war immer schon ein Kommunikationsmensch und eine Führungspersönlichkeit. Schon in der Volksschule war ich Klassensprecherin und brachte Menschen zusammen.
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Neben Schnelligkeit spielen Durchhaltevermögen, Fleiß und Ausdauer eine Rolle. Ich tue mehr als verlangt oder erwartet wird und habe die Energie, wenn nötig, Tag und Nacht mit Beharrlichkeit zu arbeiten.Ws ist für den Erfolg hinderlich? Mißgunst, Neid sowie die Fehleinschätzung von Situationen und Hindernissen. Engagement kann auch blind für die Realität machen. Man ist auch nicht für jede Art des Erfolges gleich gut geschaffen. Ich bin z.B. nicht so gut im analytisch-strategischem Denken und überschätze meine Kraft dahingehend manchmal. Das kann einerseits gut aber auch negativ sein. Alle Eigenschaften, die für den Erfolg positiv sind, können auch hinderlich sein. Meine Erfolge erlangte ich meist intuitiv.Welche Rolle spielt Ihr Umfeld? Eine gute Partnerschaft, die einem keine persönliche Energie abverlangt ist für den Erfolg sehr wichtig. Besonders Frauen stecken mehr Energie in die Beziehungsarbeit als Männer.Welche Rolle spielen Mitarbeiter? Ich brauche Solidarität. Loyalität und motivierte Hingabe zur Sache. Meine Freude und Begeisterungsfähigkeit muß von den Mitarbeitern mtigetragen werden. Disharmonie im Beruf stört mich, deshalb will ich auch nicht in großen Firmen arbeiten, wo Intrigen ständigen Friktionsverlust bedeutet.Nach welchen Kritierein stellen Sie Mitarbeiter ein? Meist wurden sie mir persönlich empfohlen.Wie motivieren Sie Ihre Mitarbieter? Meine Mitarbeiter sind immer selbst motiviert. Wer in meiner Umgebung nicht motiviert ist geht von selbt. Bei mir können sich die Mitarbeiter auch selbst entwickeln und versuchen aus ihrer Perösnlichkeit mehr zu machen.Ws bedeuten für Sie Niederlagen? Meine größten Niederlagen waren menschliche Enttäuschungen und die kränken mich sehr, da ich generell jedem vertraue sowie positiv und offen auf jeden zugehe. So manchen Mißerfolg konnte ich aber in Erfolg ummünzen. So wurde durch die Verwechslung eines Zahlencodes einmal anstat St. Pellegrino Evian-Wasser an die apostolische Nuntiatur geliefert. Ein Fauxpas, der letztlich dazu führte, daß wir auch Evian-Wasser ins Sortiment aufnehmen konnten.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Glücklich veranlagt kann ich mich über vieles freuen (Natur, Schönheit, Essen, usw.), mich schnell regenerieren und nehme Nebensächlichkeiten nicht sehr ernst. Neid und Mißgunst kenne ich nicht und freue mich auch über die Efolge anderer.
Ihre Ziele?
Meine Ziele haben sich im Laufe der Zeit geändert. Stand zu Beginn meiner Karriere Selbstständigkeit und finanzielle Unabhängigkeit im Vordergrund, wandeln sie sich jetzt in Richtung Sinnhaftigkeit und Philosophie. Zur Zeit überlege ich in New York solch eine Zeitschrift herauszubringen, da es das in den USA noch nicht gibt. Auch mit elektronischen Medien, TV, Film und Plattenproduktionen beschäftige ich mich. Wärhend meine Freundinnen im selben Alter schon an Frühpension denken, ergeben sich für mich ständig neue Projekte.Bekommen Sie ausreichend Anerkennung? Anerkennung ist mein wundester Punkt, da ich von ihr sehr abhängig bin. Mit Lob kann man mich leicht ködern und obwohl ich mir dessen bewußt bin, bin ich damit leicht zu manipulieren. Als einzige Tocher unter drei Brüdern bekam ich vielleicht in meiner Kindheit zuwenig Anerkennung und suche daher die Bestätigung. Mein Vater förderte zwar meine akademische Laufbahn, trotzdem mußte ich das Schattendasein, besonders im Umfeld meiner Mutter, überwinden. Ich denke der Typ der Erfolgsfrau ist ganz anders als der Eroflgsmann. Speziell in meiner Generation will eine Frau es der Gesellschaft zeigen, daß sie etws geschafft hat. Darin herrscht unter den Erfoglsfrauen Solidarität. Unbewußt wählte ich für meine Tätigkeit das gesellschaftliche Umfeld meines Vaters, um mich durchzusetzen.
Ihr Lebensmotto?
Veränderung kann nur durch Aktivität und Bewegung entstehen. Ich bin ein Feind des Stillstandes und greife aktiv in veränderte Zustände ein.
Haben Sie Vorbilder?
Ich studiere gern Erfolgsmenschen. Vorbild ist dabei die Summe der Eigenschaften, die bei jedem Einzelnen Erfolg ausmacht.