Zum Erfolg von Herbert Bammer
Was ist für Sie Erfolg?
Vorgenommenes - oder auch mehr - zu erreichen.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, aus einer Arbeiterfamilie stammend, bin ich nun seit neun Jahren Vorstand des Unternehmens. Das ist mehr als ich mir vorgestellt hatte.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Am Beginn meiner Berufslaufbahn mußte ich mich entscheiden, zu Semperit oder zur AUA zu gehen. Ich entschied mich für die AUA, weil mich (bedingt durch meinen USA-Aufenthalt und meine Englischkenntnisse) die Internationalität dieses Unternehmens reizte. Schon damals erkannte ich die Perspektiven des internationalen Geschäftes.
Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt?
Nicht direkt, ursprünglich wollte ich Anwalt werden. Durch mein Engagement wurden mir auch regelmäßig Funktionen angeboten, die ich annahm.
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Zähigkeit, Strebsamkeit und Zielorientiertheit. Darüberhinaus verlange ich auch von mir selbst - ebenso wie von anderen - mehr als Durchschnittsleistungen. Ich hatte auch das Glück, daß ich zur rechten Zeit am richtigen Platz war und innerhalb des Managements die richtigen Förderer hatte.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Meine Stärke ist, stark komprimieren und vereinfachen zu können, Dinge auf das wesentliche zu reduzieren. Ich habe vor allem ein gutes Gefühl dafür, wenn etwas nicht paßt. Ohne lange nachdenken zu müssen erkenne ich sofort, wenn etwas nicht so ist, wie es sein sollte.Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges aus Mitarbeitersicht? Intellekt, rasches, analytisches Verständnis und daß ich ihnen das Gefühl gebe, stets Herr der Lage zu sein.Was ist für den Erfolg hinderlich? Mangelnde Bereitschaft zu Veränderungen, Selbstüberschätzung und fehlende Bereitschaft mehr als hundert Prozent Einsatz zu bringen.Welche Rolle spielt die Familie? In dieser Funktion muß die Familie zwangsläufig dem Beruf untergeordnet werden. Natürlich unterstützt ein gutes Familienleben den beruflichen Erfolg, sollte es privat nicht so laufen, muß man trotzdem in der Lage sein, Leistung zu erbringen.Welche Rolle spielen die Mitarbeiter? Das Team in dem man arbeitet, ist wesentlich für Erfolg. Es muß bereit sein, die gemeinsam festgelegten Ziele anzustreben.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Zur objektiven Auswahl nach Qualifikationen ziehen wir Beraterfirmen bei. Letztendlich muß aber die Chemie, die Harmonie stimmen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Sie müssen sich wohlfühlen und die Aufgaben gern erfüllen. Ich investiere viel Zeit in Gespräche, damit Mitarbeiter meine Ziele verstehen. Bezahlung ist nicht das wichtigste.Was bedeuten für Sie Niederlagen? Daraus zu lernen. Sie dämpfen, bringen mich auf den Boden und reduzieren Arroganz. Insgesamt müssen Niederlagen nur geringer sein als Erfolge. Im Management ist es unmöglich, alles richtig zu machen; Fehler kann man nur vermeiden, indem man nichts tut. Man braucht Mut zu Entscheidungen und auch dazu, diese zu korrigieren. In meiner Position braucht man ein hohes Potential um Niederlagen zu verkraften. Selbst bei schlechten Ergebnissen muß man noch in der Lage sein, sich zu regenerieren und sich nicht den Schlaf rauben zu lassen. Solange ich aber das Gefühl habe, alles unter Kontrolle zu haben, schlafe ich auch beruhigt.Was sind
Ihre Ziele?
Beruflich habe ich alles erreicht.Bekommen Sie - ausreichend - Anerkennung? Ja. Sowohl positive Reaktionen der Öffentlichkeit als auch gute Werte bei Umfragen und Zustimmung vom Aufsichtsrat. Im Gegenteil, mir ist die Anerkennung fast zu viel.Wie lautet
Ihr Lebensmotto?
Das wichtigste ist mir die Herausforderung. Ich möchte meinen Job immer gut machen.Haben Sie noch eine
Anmerkung zum Erfolg?
Erfolg kann man auch in anderen außerberuflichen Bereichen haben; das kann beim Basketballspiel mit dem Sohn sein. Relevant ist auch die Relation zwischen der Zielvorgabe und dem Erreichten. Für einen kranken Menschen kann es Erfolg bedeuten, wenn er ein paar Stiegen steigen kann.