Zum Erfolg von Wolfgang Hesse
Was verstehen Sie unter Erfolg? Da wir das Ziel haben wirtschaftlich erfolgreich zu sein, gilt es zu den führenden PR-Agenturen Österreichs zu gehören. Persönlich verstehe ich unter beruflichem Erfolg, Strukturen so einzurichten, daß man Aufgaben delegierenm, sich vom Tagesgeschäft freischwimmen und darüberhinaus qualifizierte Mitarbeiter heranziehen kann. Besonders das Kapitel Mitarbeiter ist sowohl in Deutschland als auch in Österreich ein eigenes Kapitel, denn es gibt kein eigentliches Hochschulstudium, sondern nur den Lehrgang für Verkauf und Werbung, der natürlich auch nicht schlecht ist. Darüber hinaus gehören Eigenschaften und Fähigkeiten dazu, die nicht gelehrt werden, das heißt Persönlichkeitsmerkmale sind von großer Bedeutung und diese kann man nicht lernen. Durchsetzungsvermögen und selbstbewußtes Auftreten, ohne präpotent zu wirken, gehören ebenso dazu, wie dem Kunden das Gefühl zu geben, daß man Kompetenz hat, ohne ihn bevormunden zu wollen.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, bei einem gewissen Maß an Selbstkritik hätte ich auch erfolgreicher sein können. Einerseits hat mich eine familiäre Angelegenheit beruflich sehr in Mitleidenschaft gezogen und andererseits hätte ich schon früher eine Führungsperson für das Österreich-Geschäft einstellen sollen. Dazu gibt es eine Reihe von Gründen mit denen ich im Alltag konfrontiert war.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Als ich in Deutschland bei der Firma ABC arbeitete, vertrat der damalige Geschäftsführer die Ansicht, daß er einerseits dafür verantwortlich ist, daß genügend Aufträge vorhanden sind und andererseits, daß die Mitarbeiter gern arbeiten und ein dementsprechendes Umfeld vorfinden. So verstehe ich dies auch. In der Tat sehe ich meine Aufgabe darin, die Mitarbeiter zu motivieren. Wesentlich ist für mich, daß aufgrund des persönlichen Kontakts mit den einzelnen Mitarbeitern die beruflichen Dinge direkt angesprochen werden, dies betrifft Sache, nicht nur von meiner Person aus gehend, sondern ich verlange dies ebenso auch vom Mitarbeiter. Wenn etwas nicht in Ordnung ist, wird darüber gesprochen. Dies hat die Konsequenz, daß es bei uns ein sehr gutes Betriebsklima gibt.Wie sehen Sie die Bereiche Beruf und Privatleben? Wenn man sich in unserer Branche aufhält, muß einem klar sein, daß man nicht immer einen acht Stunden Tag hat. Andererseits meine ich, daß man sich nicht ausbeuten lassen darf, denn permanent einen zwölf Stunden Arbeitstag zu haben, kann nicht zielführend sein.Wie sehen Sie die Situation mit den Mitbewerbern? Wir sind international sehr gut, vielleicht so gut wie keine andere Agentur in Österreich. Wir machen 50 Prozent unseres Umsatzes mit Projekten die im Ausland koordiniert werden, bzw. nach Österreich transferiert werden. Wie bereits erwähnt, habe ich verabsäumt das Österreich-Geschäft stärker ins Augenmerk zu nehmen. Im Zuge der bevorstehenden Änderung, werden wir auch diesem Aspekt Rechnung tragen.Ihr Ratschlag für Erfolg? Ich bin ein sehr konservativ denkender Mensch, was die Ausbildung betrifft. Bill Gates ist für mich die Ausnahme, das heißt daß ich davon überzeugt bin, daß diejenigen die permanenten Erfolg haben möchten, eine dementsprechende qualifizierte Ausbildung haben müssen. Wenn ich meinem Sohn etwas mit auf seinem Weg geben kann, dann werde ich versuchen ihn dahingehend zu überzeugen, so viel wie möglich zu lernen und das beste Studium zu absolvieren, denn je besser man qualifiziert ist, desto leichter erfolgt der Einstieg ins Berufsleben.