Zum Erfolg von Karin Lang
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Anerkennung von den Kollegen zu erhalten, sehe ich als beruflichen Erfolg. Dafür verantwortlich erachte ich die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen und Mitarbeiter zu führen. Die Mitarbeiterführung macht mir sehr viel Freude – vor allem, wenn ich Teilprojekte zu einem großen Gesamtbild zusammenführen kann. Auch das kreative Arbeiten genieße ich sehr, wobei das »Miteinander« nicht zu kurz kommen darf. Um das zu bewältigen ist fachliches Wissen, Kreativität und Organisationsvermögen nötig.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, die Herausforderung sich immer wieder mit neuen Aufgaben auseinander zu setzen, Projekte umzusetzen, zu begleiten und Fachwissen ständig zu erweitern – sehe ich persönlich als Erfolg. Die Realisierung und den entsprechenden Output zu sehen motiviert zu weiteren Leistungen.
Was war ausschlaggebend für den Erfolg? Das ausgeprägte Interesse für dieses Metier! Die Tagesarbeit bietet eine Vielzahl von Aufgaben und somit ist für Abwechslung gesorgt. Eigen Ideen einzubringen und sie in Abstimmung mit einer Agentur zu realisieren ist Erfolg. Das Feedback von Kunden, Maklern und auch von meinen Vorgesetzten, liefert Energie für die Fortführung meiner Tätigkeit. All das ist herausfordernd und unglaublich spannend!
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Marketing ist fest in Frauenhand! Dies hängt vielleicht damit zusammen, dass Frauen die Kreativität mehr leben als das männliche Geschlecht. Besonders bei Bewerbungen bemerkt man, dass Frauen für den Bereich Marketing eher zugänglich sind, als Männer. Im Schnitt sind es über achtzig Prozent Frauen die sich bewerben. Während meiner bisherigen Karriere hatte ich nie den Eindruck, dass es für Frauen, in diesem Metier - speziell im Marketing - schwieriger ist, erfolgreich zu sein.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich habe vielerorts und vielerlei Anerkennung und Wertschätzung erfahren, die den Treibstoff für gewünschte Leistungen darstellen. Anerkennung motiviert ebenso, wie der Erfolg gesetzter Maßnahmen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein Problem sehe ich darin, dass der Wettbewerbsdruck immer höher wird. Auch die erhöhte Transparenzanforderung, die Preissensibilität, die Vergleichbarkeit auf sämtlichen Plattformen haben den Wettbewerbsdruck deutlich erhöht. Es gilt darauf zu achten, die Marktpräsenz zu halten das Image zu pflegen und den Kunden bestmöglich zu servicieren.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Es hängt von der jeweiligen Position ab. Im Eventbereich zählt Kreativität, eine offene Kommunikation und Organisationsgeschick. Für eine Position im Bereich Social-Media zählt die Fähigkeit Inhalte zu finden und zu publizieren. Auch Reportings und Monitorings sind dafür wichtig. Hier gibt es zahlreiche Anwendungsszenarien und diese sollte man kennen. Unbedingt sollte man eine Ausbildung im Bereich Marketing absolviert haben und bereichsspezifische Erfahrung mitbringen.
Wie motivieren Sie ihre Mitarbeiter? Im Marketing hat jeder Mitarbeiter seinen eigenen Aufgabenbereich, für den er sich auch verantwortlich zeigt. Die Kommunikation steht an erster Stelle. Ich versuche meine Mitarbeiter bestmöglich in Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen. Wenn Begeisterung und Freude an der Tätigkeit vorhanden sind und alle Mitarbeiter optimal informiert sind - ist dies genug an Motivation um Topleistungen zu erbringen.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Obwohl man sich kennt beobachtet man sich untereinander genau! Man beobachtet die Themen, Produktneuheiten des Mitbewerbers und in welcher Art und Weise der Markenauftritt in der Öffentlichkeit erfolgt. Dies ist in der Versicherungsbranche nicht neu.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind ein schlankes Team und haben flache Hierarchien, somit können Entscheidungen sehr schnell realisiert werden. Gegenüber dem Mitbewerber sind wir flexibel und können rasch auf Marktgegebenheiten reagieren. Dies ist ein Vorteil gegenüber den großen Mitbewerbern am Markt. Auch der Schweizer Ursprung hilft oftmals in der Kommunikation.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich koordiniere die wichtigsten Aktivitäten so gut es geht und finde mein Gleichgewicht durch sportliche Aktivitäten, durch mein privates Umfeld. Das Wochenende versuche ich für mein Privatleben frei zu halten, obwohl es doch manchmal beruflich bedingte Termine gibt.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Die Zeit ist nicht messbar! Es gibt immer wieder Veranstaltungen, Seminare einerseits und andererseits richte ich meinen Fokus auf Themen, welche mich interessieren und vor allem im beruflichen Alltag weiterbringen. Dafür gibt es zahlreiche Informationsmöglichkeiten und ich versuche diesen Aspekt auch Rechnung zu tragen. Somit ist dies ein laufender Vorgang.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Als Grundvoraussetzung sehe ich entsprechende Ausbildung, gleich ob es ein Studium oder ein entsprechender Lehrgang ist. Wichtig ist jedoch eine Ausbildung zur Spezialisierung zu absolvieren. Um einen Job zu bekommen, der den eigenen Vorstellungen entspricht, bedarf es natürlich auch ein wenig des beruflichen Glücks. Als ideal empfinde ich es, in einer kleinen Agentur zu beginnen und alle Bereiche in der Praxis kennenzulernen. Die schulische Ausbildung sollte entweder über eine Fachhochschule oder an einer Universität erfolgen. Wobei ich persönlich eher zu einer Fachhochschule tendiere und zwar deshalb, weil das Augenmerk auf die Praxis gerichtet wird. Aber auch ohne Fachhochschule darf die Praxis nicht vernachlässigt werden, d.h. neben der fachlichen, theoretischen Ausbildung sollten auch gleichzeitig praktische Erfahrungen gesammelt werden. Die Zukunft des Marketings in der Versicherungswirtschaft sehe ich sehr positiv. Die Präsentation eines Produktes ist von eminenter Wichtigkeit. Ich denke, dass es genug Chancen und Möglichkeiten gibt in unserem Metier erfolgreich zu werden. Kommunikationskanäle ändern sich. Social Media, Digitalisierungsmaßnahmen, es gibt immer wieder neue Trends und Entwicklungen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte weiterhin mit meinem Team den bisher erfolgreichen Weg weitergehen und den marketingspezifischen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leisten.