Zum Erfolg von Georg Greutter
Was ist für Sie Erfolg? Macht über mich selbst zu bekommen, Freiheit und Unabhängigkeit, ohne dabei andere zu verletzen. Je höher der Grad meiner eigenbestimmung ist, umso erfolgreicher fühle ich mich.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, da ich sowohl im Beruflichen als auch im Privaten einen hohen Grad der Selbstbestimmung erreicht habe. Ich habe meine Beziehungen gut im Griff und bin weitgehend Herr über mein Leben, über die Freiheit meines Lebens, meinen Weg und kann dabei ich selbst bleiben. Gegenüber Druck von Außen bin ich immun und kann ein Authentisches Leben führen ohne mich von oberflächlichen Strömungen echt beeinflussen zu lassen. Für mich sind das die wesentlichsten Punkte.
Wie sieht Sie Ihr Umfeld - als erfolgreich?
Ja, in mir sieht man einen bunten Vogel, der aber für diesen Freiheitsgrad diszipliniert (an sich) arbeitet. Ich versuche auch Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen; das ist sehr schwer, trotzdem bin ich ein aktiver Familienvater.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Die besten Schlüsselentscheidungen waren es, wenn ich mich trotz kritischer Stimmen intuitiv für meinen Weg entschied. Daß ich von einem Großkonzern wegging war eine der schwierigsten, wohl aber die richtigste Entscheidung.Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt? Selbständigkeit strebte ich immer unterbewußt an, auch schon im Konzernbetrieb versuchte ich immer schon selbständig Aufgaben zu erfüllen.Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Von meinen Eltern wurde ich zu Mut und urvertrauen erzogen. Dazu ist auch eine gewisse Eitelkeit, die man als negative Eigenschaft interpretieren könnte, nötig. Ich denke, daß ich über ein rasches Denkvermögen, hohe Auffassungsgabe im Erkennen von Zusammenhängen, Konsequenz, Kreativität und Durchsetzungsvermögen verfüge.Was ist für Erfolg hinderlich? Echte Blocker sind Ängstlichkeit, Egoismus und narzißmus.Welche Rolle spielt die Familie? Das private Umfeld ist für mich emotionale Heimat und eine gesicherte Basis. Hier geht es nicht um materielle Aufgaben, sondern um ein aktives Vorleben von Lebensfreude.Welche Rolle spielen die Mitarbeiter? Beruflich ist ein paktfähiges, objektiv verläßliches (Termintreue, Einhalten getroffener Vereinbarungen, Schaffen klarer Verhältnisse) Umfeld wesentlich. Ich denke nicht, daß es asoziale Erfolgsstories gibt. Ein Manager ist nur so gut, wie seine Mitarbeiter. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich habe in meinem Kopf ein klares Bild von meinem Unternehmen, von der zu besetzenden Position und dem Menschen, der mir gegenübersitzt. Wenn diese drei Bilder zusammenpassen hat er den Job.Wie motivieren Sie diese? Man muß die Rahmenbedingungen schaffen, in der Mitarbeiter ihre Persönlichkeit weiterentwickeln können. Dazu gehört der Arbeitsplatz, die Jobbeschreibung ebenso wie das Gehalt und seine Visitenkarte.Was bedeuten für Sie Niederlagen? Niederlagen gehören zum Erfolg wie Schatten zum Licht. Es spielt keine Rolle wieviele Schläge man bekommt, nur wie schnell man wieder aufsteht.
Ihre Ziele?
Den Prozentsatz meiner Zeit, über den ich täglich frei entscheiden kann, möchte ich bis auf 100 Prozent erhöhen.Bekommen Sie - ausreichend - Anerkennung? Als ehrgeiziger Mensch ist man dabei wahrscheinlich am Verwundbarsten. Anerkennung ist ein Schlüsselfaktor, der fast wichtiger als Geld ist ( Geld ist allerdings auch eine Form der Anerkennung). Anerkennung zu geben ist schöner als sie zu bekommen.
Ihr Lebensmotto?
Don´t dream it - be it (Rocky Horror Picture Show).
Haben Sie Vorbilder?
Nur für Teilbereiche: im wirtschaftlichen Bill Gates, privat meinen Großvater, in puncto Fürsorglichkeit meine Frau etc. Im Sinne des Bench-Marketing-Ansatzes hole ich mir überall das Beste heraus.
Anmerkung zum Erfolg?
Wichtig wäre es auch nach Ängstlichkeit, Zweifel, Mutlosigkeit und Eigenständigkeit zu fragen. Viele Ideen scheitern an Abhängigkeiten und vieles bleibt wegen Ängstlichkeit ungetan.Einen Ratschlag zum Erfolg? Jeder sollte sich genau überlegen, wo seine Stärken und Schwächen liegen und wo er seine Fähigkeiten am besten auf den Boden bringen kann. Man muß sich von seiner Bestimmung und nicht von Geld leiten lassen, um sich seinen Platz zu suchen, wo man in dieser Welt hingehört.